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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Deutsche Sprache Aus dem letzten Loch pfeifen: Das steckt hinter der Redewendung

Beim Sport, in Notlagen oder unter Stress hören wir den Spruch: "Jemand pfeift aus dem letzten Loch". Die ursprüngliche Bedeutung kommt aus der Musik.
In der deutschen Sprache gibt es viele Redewendungen, die einem im Alltag regelmäßig begegnen. Selbst wenn Ihnen die grobe Bedeutung geläufig ist, sind die eigentlichen Ursprünge häufig unbekannt. Wir erklären, warum Menschen aus dem letzten Loch pfeifen und wo die Redensart herkommt.
Wer pfeift aus dem letzten Loch?
Wenn jemand aus dem letzten Loch pfeift, sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Anders ausgedrückt: Jemand ist am Ende, hat keine weiteren Optionen mehr oder etwas endet wegen fehlender Ressourcen. Zwar ist die Redewendung häufig auf Personen bezogen, es können aber auch Gegenstände gemeint sein.
Die Redewendung kommt in sehr unterschiedlichen Situationen zum Einsatz. Zum Beispiel ist jemand, der Ausdauersport betreibt und dabei ans Ende seiner Kräfte kommt, ein typischer Kandidat, der aus dem letzten Loch pfeift. Ebenso pfeift ein Paar, das einen hohen Kredit für das Eigenheim aufgenommen hat und nun mit ungeplanten Kosten konfrontiert wird, (finanziell) aus dem letzten Loch. Aber auch die Waschmaschine, die bei jedem Waschgang stärker rappelt und stottert, pfeift aus dem letzten Loch und muss bald ausgetauscht werden.
In eine ähnliche Richtung gehen Redensarten wie: "Er ist mit seinem Latein am Ende" oder "Sie fährt auf der letzten Rille".
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Ursprung der Redewendung
Aus dem letzten Loch pfeifen Personen und Dinge in Deutschland schon seit dem 17. Jahrhundert. Damals entwickelte sich die Redensart aus dem Bereich der Musik heraus. Bei diversen Blasinstrumenten ist das letzte Loch jenes, aus dem der höchstmögliche Ton kommt. Weiter als dieses Loch oder als dieser Ton geht es nicht. Wenn also dieser höchste Ton gespielt wird, kann darüber hinaus nichts mehr kommen, die Möglichkeiten sind ausgeschöpft.
Die Bedeutung hat sich seither kaum verändert, wurde aber vom ursprünglichen Thema (Blasinstrumente) losgelöst und auf diverse andere Themen übertragen. Dadurch ist die Redensart auch heute anwendbar und weiterhin im Alltag gebräuchlich.
- Eigene Recherche