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Reisebarometer 2022: Urlaubsboom nach Corona-Flaute


Analysen zeigen
So steht es um die Reiselust der Deutschen

Von t-online, lk

Aktualisiert am 30.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Fernweh: In diesem Jahr ist die Reiselust besonders groß und zudem die Bereitschaft, Geld in den Urlaub zu investieren.Vergrößern des Bildes
Fernweh: In diesem Jahr ist die Reiselust besonders groß und zudem die Bereitschaft, Geld in den Urlaub zu investieren. (Quelle: VWPics/imago-images-bilder)
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Wie ist es nach der Corona-Zwangspause um das Reisefieber bestellt? Ein Reiseveranstalter hat analysiert, ob es trotz steigender Preise anzieht.

Der Reiseveranstalter Dertour hat das Buchungs- und Reiseverhalten seiner Gäste im Vergleich zum Vor-Pandemie-Sommer 2019 analysiert. Und auch die Stiftung für Zukunftsfragen hat sich das Reiseverhalten genauer angeschaut und die 20 wichtigsten Anforderungen, die ein Reiseziel für Urlauber erfüllen muss, herausgefiltert.

Wie ausgabefreudig sind die Urlauber in diesem Sommer? Wieviel Komfort gönnen sie sich? Und was ist ihnen besonders wichtig?

Buchungsanstieg trotz Inflation

Die hohe Inflation scheint die Reiselust der Menschen in Deutschland nicht zu bremsen. "Die Buchungseingänge der letzten Monate lagen weit über dem Stand vor der Pandemie", berichtet Ingo Burmester, Chef von DER Touristik Zentraleuropa.

Der Umsatz liege in diesem Sommer 2022 bei den Konzern-Veranstaltern Dertour, Jahn Reisen, ITS, Meiers Weltreisen und Travelix über dem Niveau des Vor-Corona-Sommers 2019. "Wir haben eine neue Normalität."

Freie Betten trotz gestiegener Nachfrage

Trotz der enormen Nachfrage finden sich jedoch auch in der Hauptreisezeit mit etwas Flexibilität überall noch freie Betten: "Es gibt keine allgemeine Knappheit. Wer beim Anreisetag oder Abflughafen flexibel ist oder ein alternatives Hotel in Betracht zieht, wird auch an seinem Wunschreiseziel noch fündig", erklärt DER-Produktchef Sven Schikarsky.

"Obwohl 2022 definitiv kein Last-Minute-Jahr ist. Wer sparen will, bucht so früh wie möglich. Das gilt auch jetzt schon für den Herbst und Winter."

Deutsche geben mehr Geld für Urlaub aus

Die Analyse zeigt auch, dass sich die Reisenden in diesem Sommer teureren Urlaub leisten.

Sie geben demnach im Schnitt 51 Prozent mehr für ihren Hotelaufenthalt aus. Dabei buchten sie insbesondere höhere Hotelkategorien und mehr All-Inclusive-Verpflegung.

Urlauber investieren in Sterne-Kategorien

Hotels mit drei oder weniger Sternen werden seltener gebucht als vor der Pandemie: Im Sommer 2019 entschieden sich noch 40 Prozent der Gäste für diese Kategorien. In diesem Jahr bucht lediglich etwas mehr als ein Viertel Unterkünfte mit weniger als vier Sternen.

Mehr als die Hälfte der Gäste fährt in diesem Sommer in ein Vier-Sterne-Hotel. Auch die Nachfrage nach Fünf-Sterne-Hotels ist gestiegen: Diesen Sommer macht jeder fünfte Gast Urlaub in einem 5-Sterne-Hotel.

Preis-Leistungsverhältnis ist besonders wichtig

Auch die Stiftung für Zukunftsfragen hat sich mit dem Reiseverhalten der Menschen auseinandergesetzt. In einer Studie untersuchten sie die 20 wichtigsten Anforderungen, die ein Reiseziel für Urlauber erfüllen muss.

Obwohl die Menschen bereit sind, mehr für den Urlaub zu zahlen, behalten sie die Preise auch weiterhin im Blick: Laut der Umfrage sei für mehr als die Hälfte der Befragten das Preis-Leistungs-Verhältnis der ausschlaggebende Punkt bei der Entscheidung für ein Reiseziel.

Außerdem sind die Landschaft der Reisedestination sowie ein gutes kulinarisches Angebot wichtige Variablen.

Wunsch nach mehr Genuss im Urlaub

Neben mehr Komfort gönnen sich die Urlauber in diesem Sommer auch mehr Genuss: Aus der Analyse von Dertour geht hervor, dass im Jahr 2019 lediglich elf Prozent der Gäste All-inclusive-Verpflegung wählten. In diesem Sommer ist der Anteil fast doppelt so hoch wie vor drei Jahren.

Ein Fünftel der Urlauber gönnt sich also das volle Genuss-Programm und entscheidet sich damit für den Rundum-Sorglos-Verwöhnurlaub ohne Zusatzkosten für Verpflegung am Urlaubsort.

Menschen reisen länger

Außerdem fand Dertour heraus, dass die Gäste im Sommer 2022 im Durchschnitt länger verreisen als noch 2019.

Über alle Reisearten und -ziele hinweg ist die durchschnittliche Reisedauer gestiegen und hat sich damit um knapp einen Tag verlängert.

Insbesondere Städtereisen sind länger geworden: Die durchschnittliche Dauer der Städtereisen innerhalb Deutschlands ist gegenüber 2019 um rund ein Drittel gestiegen.

Eine längere Auszeit gönnen sich die Gäste in diesem Jahr auch beim Badeurlaub auf der Mittel- und Fernstrecke. Er dauert nun im Durchschnitt 13,5 Tage und damit fast einen einen Tag länger als 2019.

Verwendete Quellen
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