Wichtige Tipps Mietwagen sind überall knapp und teuer – oder?
Wer mit dem Flieger verreist, bucht häufig noch einen Mietwagen, um die Gegend zu erkunden. Dabei ist allerdings einiges zu beachten.
Die Spritkosten steigen, aber auch die Kosten für Leihautos werden immer teurer. Für viele rückt der Mietwagen im Urlaub so in weite Ferne. Doch es gibt noch einige Länder, in denen Autos nicht nur günstiger, sondern auch leichter verfügbar sind.
Wo gibt es noch Chancen auf günstige Mietwagen? Wie sollten Sie im Ausland überhaupt Auto fahren? Und was tun, wenn es doch einmal zu einem Unfall kommt oder Sie geblitzt werden? Die wichtigsten Tipps rund um den Mietwagen:
Wo gibt es jetzt noch günstige Mietwagen?
Der Mietwagen-Anbieter "Sunny Cars" hat zum Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen eine Preisanalyse zu Mietwagen aufgestellt. Die Beispielpreise beziehen sich daher immer auf den Ferienbeginn Ende Juni.
Da die Kanaren vor allem im Herbst viele Gäste erwarten und nicht zu den Top-Sommerreisezielen gehören, liegen die Inseln in der warmen Jahreszeit an der Spitze der günstigsten Mietwagenziele.
Der Tagespreis auf Lanzarote beispielsweise beträgt 29 Euro. Die Azoren erkunden Reisende ab 58 Euro pro Tag. Die Städte Athen (62 Euro/Tag) und Palma de Mallorca (64 Euro/Tag) liegen ebenfalls im niedrigeren Bereich.
Auch in den USA, das Top-Reiseziel außerhalb Europas, fallen die durchschnittlichen Preissteigerungen mit einem Plus von 107 Prozent laut ADAC geringer aus als im weltweiten Vergleich.
Doch die Lage auf dem Ferien-Mietwagenmarkt bleibt auch im August 2022 angespannt, wie die Analyse der ADAC Autovermietung zeigt. "Mietwagen bleiben knapp und teuer," fasst Tobias Ruoff, Geschäftsführer der ADAC Autovermietung, das Ergebnis zusammen. Das liegt daran, dass die Flotten während der Pandemie verkleinert wurden.
Wo sind Mietwagen besonders teuer?
Durchschnittlich müssen Urlauber dieses Jahr laut ADAC im August etwa 712 Euro mehr für einen Ferienmietwagen bezahlen als noch im Sommer 2019 – also ein Plus von 142 Prozent. Kostete ein Mietwagen für eine Woche vor der Pandemie durchschnittlich noch rund 500 Euro, sind es in der diesjährigen Hochsaison etwa 1.212 Euro.
Aktuell beträgt der Tagesmietpreis laut ADAC für den August auf Mallorca rund 88 Euro pro Tag und fällt somit im europäischen Vergleich noch moderat aus. Allerdings stehen hier nur noch wenige Mietwagen zur Verfügung. In Rom liegt der aktuelle Tagesmietpreis bei rund 104 Euro und im portugiesischen Faro bei rund 108 Euro.
Ähnlich hoch liegt das Preisniveau laut "Sunnycars" beispielsweise in Dubrovnik (84 Euro), Zagreb (84 Euro), Málaga (90 Euro) und Madrid (92 Euro).
In dieser mittleren Preiskategorie bewegen sich auch Porto und Lissabon (je 101 Euro/Tag) in Portugal. Zwischen 115 und 150 Euro pro Tag sollten Sie hingegen einplanen, wenn sie auf Kreta, Madeira, Sizilien oder in Thessaloniki einen Mietwagen buchen.
Besonders teuer wird es allerdings in Großbritannien: In London zahlen Sie für einen Kleinwagen bereits 291 Euro pro Tag, in Birmingham 254 Euro und in Aberdeen satte 422 Euro. Auch im benachbarten Schottland, in Edinburgh, bekommen Sie einen Kleinwagen erst ab 218 Euro pro Tag.
Was ist beim Mietwagen-Buchen im fernen Ausland zu beachten?
Doch nicht nur in Europa buchen viele Urlauber gern einen Mietwagen, um die Region zu erkunden. Auch für Fernreisen ist das eine beliebte Option. In einigen Reiseländern sollten Sie dabei allerdings besonders gut vorbereitet sein.
Generell sollten Sie sich natürlich vorab über die Verkehrsregeln im Urlaubsort informieren. Der Mietwagen sollte so früh wie möglich gebucht werden und auch dabei sollten Sie sich vorab informieren, wie die Infrastruktur vor Ort ist. Bei langen Strecken empfiehlt sich ein Vertrag mit unbegrenzter Kilometerzahl und bei bergiger Landschaft ein Wagen mit Allrad-Antrieb.
Übernehmen Sie dann den Wagen im Urlaubsland, sollten Sie den Zustand des Autos mit Fotos oder Videos dokumentieren, um Diskussionen im Nachgang vorzubeugen.
Zudem gibt es individuelle Tipps je nach Reiseziel:
- Australien: Auf dem Kontinent herrscht Linksverkehr, trotzdem gilt allerdings "rechts vor links". Zudem sollten Sie sich über Entfernungen informieren, da das Land riesig ist und Strecken häufig unterschätzt werden. Starten Sie nur mit vollem Tank und mieten Sie fürs Outback einen Wagen mit Allrad-Antrieb. Und: Vorsicht vor Kängurus oder anderen Tieren.
- Costa Rica: Wer hier Natur-Highlights mit dem Auto erkunden möchte, sollte bedenken, dass die Straßen nicht den deutschen Verhältnissen entsprechen. Schlaglöcher auf den "Dirt Roads" erfordern je nach Reisezeit ein SUV oder einen Geländewagen mit höherer Bodenfreiheit. Generell sollten Sie langsam fahren und sich an die Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h halten.
- Curaçao: Auf der Karibikinsel sollten Sie besonders konzentriert Auto fahren: Unbeleuchtete Fahrzeuge oder missachtete Vorfahrtsregeln sind keine Seltenheit. Und: An der Tankstelle wird vor dem Tanken bezahlt. Vorsicht bei Kreisverkehren: Für alle Autos gelten hier ausschließlich die Schilder, nicht wie hierzulande üblich die Vorfahrtsregel.
- Marokko: Hier sollten Sie unter bestimmten Umständen besser auf Autofahrten verzichten. Beispielsweise, wenn starke Regenfälle kleinere Straßen unpassierbar machen oder wenn die Nacht hereinbricht. In Marokko gibt es darüber hinaus zahlreiche Blitzer.
- Mexiko: Nachts sollten Sie hier aufs Autofahren verzichten. Und auch Ihre Wertsachen sollten nicht im Auto bleiben, wenn Sie irgendwo parken. Über die Grenzen nach Belize oder Guatemala kommen Sie zudem mit einem Mietwagen nicht.
- Namibia: In der Natur Namibias sollten Sie sich nur auf befestigten Straßen fortbewegen, die Sie an der Nummerierung und Verkehrszeichen erkennen. Wer besondere Ziele wie den Kaudom National Park besuchen möchte, braucht einen Geländewagen.
- Südafrika: Sie sollten sich nicht von der Natur ablenken lassen, denn häufig erscheinen Tiere und Menschen unerwartet auf der Straße. Auch in Südafrika gilt Linksverkehr. Ein besonderes Highlight sind die Four-Way-Stops. An Kreuzungen ohne Ampeln bleiben alle Verkehrsteilnehmenden stehen. Dann heißt es: Wer zuerst ankam, fährt zuerst.
Was tun bei Panne, Blechschaden oder Blitzer?
Passiert im Urlaub mit dem Mietwagen trotz aller Vorsicht etwas, bekommen Sie einen Strafzettel oder bauen einen Unfall, bedeutet das häufig Ärger. Mit ein paar Tipps können Sie den Ärger aber mindestens minimieren:
Strafzettel
Sie haben falsch geparkt und entdecken bei Ihrer Rückkehr zum Wagen ein Knöllchen an der Windschutzscheibe? Das sollte in der Regel mit fristgerechter, vollständiger Zahlung schnell erledigt sein. Bei Mietwagen sollten Sie jedoch beachten, das häufig auch Bearbeitungsgebühren anfallen, weil auch der Anbieter sich um den Vorfall kümmern muss.
Tempolimit-Verstoß
Wer Bekanntschaft mit einem örtlichen Blitzer macht, kommt um ein Bußgeld oder ein etwaiges Fahrverbot meist nicht herum. Doch da die Zulassung des Fahrzeugs auf die Autovermietung läuft, wendet sich die Bußgeldstelle meist zuerst an diese. So kommt auch in diesem Fall noch eine Bearbeitungsgebühr hinzu.
Panne
Wenn Sie mit dem Mietwagen eine Panne haben, sollten Sie zunächst Ruhe bewahren. Nach Möglichkeit entfernen Sie den Wagen umgehend von der Fahrbahn, stellen ein Warndreieck auf und ziehen die Warnweste an. Sie sollten Sie auf keinen Fall zu weit vom Fahrzeug entfernen. Rufen Sie dann den Vermieter und/oder den Pannendienst an, um herauszufinden, wie Sie weiter vorgehen sollten. Bei einem größeren Schaden hilft der Abschleppdienst. Bei Rückgabe des beschädigten Wagens sollten Sie darauf achten, einen unterschriebenen Schadensbericht zu erhalten.
Unfall – Vorgehen, Schuldfrage und Kosten
Bei einem Unfall mit anderen Verkehrsteilnehmern und Verletzten sollte zunächst der Rettungsdienst und dann die örtliche Polizei verständigt werden. Diese erstellt einen Unfallbericht. Dafür gilt es, Beweise zu sichern und Daten auszutauschen.
Wichtig bei Unfällen mit Mietwagen ist zum einen die Schuldfrage und zum anderen die Versicherung. Sie sollten auf keinen Fall sofort ein Schuldeingeständnis abgeben. Denn tragen Sie eine Teilschuld, kann es sein, dass die Versicherung die Kosten nicht (vollständig) übernimmt.
Ein Vollkasko-Schutz inklusive Erstattung der Selbstbeteiligung, ein Kfz-Diebstahlschutz sowie eine landesübliche Haftpflichtdeckungssumme von zwei Millionen Euro gelten als Mindestmaß für eine gute Mietwagen-Absicherung.
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