Produkt von Aldi Das ist die "Mogelpackung des Monats Juni"
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Steaks von Aldi zur "Mogelpackung des Monats" gekürt. Der Grund ist eine versteckte Preiserhöhung.
Gleicher Preis, aber weniger Inhalt: Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Lammsteaks der Aldi-Eigenmarke "Jacks Farm" zur "Mogelpackung des Monats Juni" gekürt. Obwohl die Packung gleich groß geblieben ist, wurde die Fleischmenge reduziert.
Versteckte Preiserhöhung
Statt 400 Gramm bekommen Kunden für den gleichen Preis nun nur noch 300 Gramm Lammsteaks. Das entspricht einer versteckten Preiserhöhung von 33 Prozent. Zudem bemängeln die Verbraucherschützer, dass viele Kunden durch die Luftverpackung getäuscht würden und ihnen die Preiserhöhung deshalb wahrscheinlich nicht auffallen werde.
Discounter Aldi beruft sich gegenüber der Verbraucherzentrale auf die "gestiegenen Marktpreise, beispielsweise bedingt durch fehlende Transportkapazitäten bzw. Lockdowns in den Erzeugerländern und stark gestiegene Rohwarenpreise bei Fleisch."
Weitere Mogelpackungen
Doch nicht nur die Lammsteaks sind von versteckten Preiserhöhungen betroffen. Wie die Verbraucherschützer feststellen, wird diese Methode immer öfter bei Eigenmarken von Supermärkten und Discountern genutzt. So meldeten Verbraucher noch weitere Mogelpackungen, wie unter anderem:
- Die "Naturgut Bio Holzofen-Pizza mit Mozzarella, Spinat & Feta" von Penny. Während das Gewicht der Pizza von 460 auf 410 Gramm sank, stieg der Preis von 2,49 Euro auf 2,99 Euro. Das ergibt eine Preiserhöhung von 35 Prozent.
- Der "Olivano’s Linsen-Bulgursalat Pikant" vom Netto Marken-Discount enthält nun 200 Gramm statt 250 Gramm, während der Preis von 89 auf 99 Cent stieg. Die versteckte Preiserhöhung beträgt insgesamt 39 Prozent.
- Die XXL-Aktions-Packung "Floralys Toilettenpapier" von Lidl. Zwar blieb die Anzahl der Blätter pro Klopapierrolle mit 200 Stück unverändert, doch das einzelne Blatt schrumpfte im Vergleich zur Normalpackung von Floralys. Insgesamt waren das rund drei Meter weniger Papier pro Rolle.
Der Anteil von Eigenmarken in der Mogelpackungsliste habe in den letzten beiden Jahren bei rund 14 Prozent gelegen. "In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es bereits 25 Prozent, in den letzten Wochen haben wir überwiegend Produkte von Eigenmarken aufgenommen", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Er rechnet daher mit einem Trend für die kommenden Monate. "Die für die Produktion der Handelsmarken gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten sollen an die Kundschaft weitergegeben werden, ohne diese gänzlich zu verprellen. Das Schrumpfen des Inhalts ist daher das Mittel der Wahl."