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"Bares für Rares"-Kandidaten erleben plötzlich "eine absolute Sensation"


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Überraschung im Händlerraum
"Bares für Rares"-Kandidaten zittern nach Verkauf


Aktualisiert am 13.05.2022Lesedauer: 3 Min.
"Bares für Rares": Experte Sven Deutschmanek und Moderator Horst Lichter rechnen nicht immer mit hohen Geboten der Händler.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Experte Sven Deutschmanek und Moderator Horst Lichter rechnen nicht immer mit hohen Geboten der Händler. (Quelle: ZDF/Frank Dicks)

Zwei Freunde aus München bieten bei "Bares für Rares" ein Designerstück an, das sie günstig auf dem Flohmarkt erworben haben. Bei den Händlern erleben sie aber plötzlich "eine absolute Sensation".

Als sich Heike Eichinger und Andreas Bartsch aus München dem "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter vorstellen, vermutet dieser, dass sie ein Paar sind. "Nein, wir sind einfach nur beste Freunde", stellt Eichinger klar und Bartsch verrät: "Sie wollte eigentlich nur Sie sehen, und deshalb musste sie mit."

Lichter fühlt sich geschmeichelt und möchte wissen, woher die Dose stammt, die die beiden mitgebracht haben. "Vom Flohmarkt, die hat mich gefunden. Der Mann, der sie verkaufen wollte, kam rein, ich hab' nur das Muster erkannt und gesagt: 'Brauchst du gar nicht auf den Tisch zu stellen. Nehm' ich. Hier hast du einen Fünfer dafür.' Aber ich hab' sie noch nie benutzt", berichtet Bartsch.

"Ein richtig durchgeknallter Typ"

Design-Experte Sven Deutschmanek bemerkt zunächst, dass es sich um einen Eiskühler handelt und ordnet ihn dem Designer Piero Fornasetti zu. "Das war ein richtig durchgeknallter Typ. Er ist 1913 geboren, ist dann ab 1930 auf die Kunstakademie in Mailand gegangen, und nach zwei Jahren ist er da runtergeflogen. Er fand das alles zu förmlich und hat einen Verweis gekriegt", erzählt er.

Zwei Jahre später habe Fornasetti durch einige Zeichnungen einen Riesen-Hype ausgelöst und einen ganz bekannten Namen aus Italien kennengelernt. "Das war Gio Ponti – auch Designer, Architekt und Möbeldesigner. Die beiden haben dann zusammengearbeitet", weiß Deutschmanek, der feststellt, dass auf dem Eiskübel Gläser aus dem Biedermeier, böhmische Gläser und Kristallgläser aufgedruckt sind.

"Der Zustand ist fast perfekt. Im Inneren gibt es nur eine kleine Beule, aber ansonsten quasi unbenutzt", meint der Experte, der das Objekt in den 60er- bis Anfang der 70er-Jahren verortet. Nach dem Wunschpreis gefragt, antwortet Bartsch: "42.000 Euro – ja gut, wir würden es auch für 200 Euro hergeben."

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Damit ist Deutschmanek nicht einverstanden. "Wenn man es mal richtig übertreibt, so wie manche Internetseiten, dann stehen sie für 1.000 Euro da. Das ist aber völliger Quatsch. Nur weil der Name Fornasetti mit dahintersteht", findet der Experte. "Ich glaube, dass hier ein realistischer Preis bei 300 bis 400 Euro liegt."

Mit diesem Preis hat Lichter nicht gerechnet. "Boah! Also für einen Fünfer auf dem Trödelmarkt hätte ich das Ding auch mitgenommen, aber bei 300 bis 400 Euro wäre ich dran vorbeigelaufen", gesteht er und überreicht den Freunden die Händlerkarte.

"Eine absolute Sensation!"

Im Händlerraum ist Kunsthändler Markus Wildhagen gleich ganz angetan. "Ich mag Fornasetti-Sachen sehr gerne. Ich habe sogar meinem Sohn gerade was geschenkt von Fornasetti. Ich finde, das ist ein ganz tolles Design und einer der bedeutendsten Designer des 20. Jahrhunderts", schwärmt er und bietet 150 Euro für das Objekt.

Die Gebote steigen allerdings rasant, weil fast alle Händler an dem Designerstück interessiert sind. Als Schmuckhändlerin Susanne Steiger 700 Euro bietet, hakt Walter "Waldi" Lehnertz entgeistert nach: "Also ihr wisst schon, dass das nur ein Kübel ist?" Das beeindruckt seine Kollegen aber nicht, und Auktionator Christian Vechtel macht mit 1.000 Euro weiter. "Verraten Sie uns, was Sie bezahlt haben?", fragt er die Freunde. "Nein", entgegnen beide lachend.

Schließlich erhöht Kunsthändler Daniel Meyer noch auf 1.350 Euro. "Also ich hab' ja echt gedacht, ich bin verrückt, aber ihr habt heute die Spitze", wirft Lehnertz fassungslos ein. "Du musst auch Qualität erkennen können", kontert Vechtel und bietet schließlich noch 1.550 Euro. Den Zuschlag bekommt aber Wildhagen für 1.600 Euro. "Unfassbar!", findet Lehnertz.

"Ja, Markus, Wahnsinn! 1.600 Euro. Der Zustand ist einfach das Entscheidende bei dem Ding", sagt Vechtel und gratuliert seinem Kontrahenten zu dem Kauf. "Eine absolute Sensation!", freut sich Wildhagen. Die Verkäufer können ihr Glück dagegen kaum fassen. "Ich kann noch nicht wirklich reden, mir zittert noch die Zunge!", gesteht Bartsch. Eichinger kann sich da nur anschließen: "Ich bin selten sprachlos, im Moment bin ich es aber auch."

Verwendete Quellen
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