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"Bares für Rares"-Objekt geht kurz vor der Show zu Bruch


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"Das ist sehr, sehr bitter"
"Bares für Rares"-Objekt geht kurz vor der Show zu Bruch


Aktualisiert am 28.01.2022Lesedauer: 3 Min.
"Bares für Rares": Horst Lichter und Albert Maier bedauern die Beschädigung einer Rarität sehr.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Horst Lichter und Albert Maier bedauern die Beschädigung einer Rarität sehr. (Quelle: ZDF/Sascha Baumann)

Ein Versicherungskaufmann aus Pulheim kommt mit einem Erbstück zu "Bares für Rares", das kurz zuvor beschädigt worden ist. Unverhofft bekommt er dennoch die Händlerkarte – und erlebt eine Überraschung.

"So, mein lieber Albert, das sieht sehr süß aus, hübsch – aber da liegt was und das ist traurig", sagt "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter, als er den Kunstsachverständigen Maier bei der Untersuchung einer Porzellanfigur erblickt. "Das ist sehr, sehr bitter muss ich sagen", pflichtet er ihm bei. Denn der Porzellanfigur – einer Gärtnerin mit Blumen – fehlt ein Arm.

Beschädigung kurz vor der Sendung

Nach der Begrüßung von Reinhard Stiffel, der das Porzellangestell für Gewürze mitgebracht hat, möchte Lichter dann auch direkt wissen, wann, wo und wie das passiert ist. "Bis vor ein paar Wochen war es noch 1A intakt, dann habe ich es nach den Fotos wieder eingepackt, in den Keller getan, gestern wieder ausgepackt und dann war der Arm leider ab", berichtet der 56-Jährige über das Erbstück der Schwiegereltern.

"Ich verkaufe im Auftrag meiner Frau. Das war jetzt zwei Jahre im Keller. Leider, denn bei uns gibt es keinen Platz, wo man es hinstellen könnte", ergänzt er. Da widerspricht ihm Experte Maier direkt. "Für so eine kleine Menage oder Saliere findet man eigentlich immer einen Platz. Sie passt zu einem modern gedeckten Tisch und zu einem antik gedeckten Tisch. Sie ist wunderschön", findet er.

Zudem stellt er fest, dass die Menage zwischen 1860 und 1924 von Johann Joachim Kändler gefertigt worden ist, der laut Maier der berühmteste und bedeutendste Modelleur der Meissener Manufaktur war. Allerdings fällt ihm unter der Meissener Schwertermarke ein Schleifstrich auf.

Maier klärt Porzellan-Missverständnis auf

"Das ist schade: zweite Wahl", vermutet Lichter. Doch Maier korrigiert ihn: "Nein, wenn der Schleifstrich durch die Schwertermarke gehen würde, dann wäre es zweite Wahl. Der Schleifstrich darunter bedeutet, dass es als Weißware verkauft und anschließend bemalt worden ist." Außerdem stellt er noch weitere kleine Beschädigungen an dem Objekt fest.

"Was natürlich ganz, ganz tragisch ist, diese wunderschöne Hand der Gärtnerin mit Blumensträußchen", bedauert Maier den Schaden erneut. "Der Bruch ist aber gut gelungen, muss ich dazusagen. Es wäre nicht sehr schwer, das von einem Spezialisten restaurieren zu lassen", fügt er hinzu. Der Wunschpreis lag vor dem Bruch der Hand bei 150 Euro, verkündet Stiffel.

"Der Zustand ist gut, die Malerei ist gut – dieses Zwiebelmuster, dieses Blauweiß ist nach wie vor sehr beliebt – und es ist auch noch zu benutzen als Saliere oder als Gewürzmenage. Aber ich komme nur auf 100 bis 150 Euro", lautet Maiers Expertise. Stiffel möchte trotzdem versuchen, die 150 Euro im Händlerraum zu erzielen.

Überraschung im Händlerraum

Dort fällt die Beschädigung allerdings auch direkt auf. Antiquitätenhändler Thorsden Schlößner startet deshalb auch nur mit 30 Euro. "Das ist aber traurig", findet Schmuckhändlerin Susanne Steiger. "Der Start mag traurig sein, aber der Start ist realistisch", kontert Schlößner. "Da mache ich aber mit 50 Euro weiter, das finde ich jetzt schade", sagt Vintage-Händlerin Esther Ollick und fragt nach dem Wunschpreis.

150 Euro sind ihr allerdings zu viel. "Dann kommen wir leider nicht zusammen – aber bei weniger vielleicht schon. Dann wäre es meine erste Meissen-Figur. 100 Euro von mir", bietet sie noch. "Ich darf nicht unter der Summe verkaufen", entgegnet Stiffel daraufhin.

"Wenn ich den Thorsden jetzt ganz lieb frage, ob er mir diese Hand gegen ein paar Tafeln Schokolade anklebt, dann ist die Spanne trotzdem noch sehr bescheiden. 120 Euro ist mein letztes Angebot", sagt Ollick, lässt sich dann aber doch dazu überreden, die gewünschten 150 Euro zu zahlen. "Komm, dann hab' ich jetzt einen Schnapper gemacht. 150 Euro für Sie, damit es zu Hause keinen Ärger gibt", verkündet die 42-Jährige beim Bezahlen.

Schlößner freut sich für seine Kollegin. "Ich nehme es direkt mit und wir machen eine Gemeinschaftsproduktion: Ich klebe, du bringst die Schokolade mit, ich mache einen Kaffee und dann holst du es ab", schlägt er Ollick vor, die dieses Angebot gerne annimmt.

Stiffel ist von dem Ausgang selbst überrascht. "Es hat mich gefreut, dass es unterm Strich dann doch geklappt hat – trotz des schwachen Anfangsgebots von 30 Euro. Was mich dann gewundert hat, dass die Esther ihr erstes Meissen erworben hat von mir – fand ich super."

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares" vom 27. Januar 2022
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