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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Trotz Corona-Krise Wie könnte ein Urlaub 2021 aussehen?
Reisewarnungen, Risikogebiete, Einreiseverbote: 2020 war kein gutes Jahr für den Tourismus. Auch jetzt ist ein Ende der Corona-Pandemie noch nicht in Sicht. Wie kann ein Urlaub im kommenden Jahr trotzdem möglich sein?
Viele haben in diesem Jahr auf ihren Oster-, Sommer- oder Winterurlaub verzichten müssen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Nach fast einem Jahr ohne Urlaub fragen sie sich nun allerdings, wann das Reisen wieder möglich ist. Eine Studie zeigt, wie sich das Reiseverhalten 2021 verändern wird und was die beliebtesten Reiseziele sind. Und die meisten Anbieter werben jetzt mit besonderen Angeboten.
Wie verändert sich das Reiseverhalten 2021?
Die Reise-Suchmaschine "HomeToGo" hat eine externe Umfrage mit internen Daten kombiniert, um einen Ausblick auf das kommende Reisejahr zu werfen. Einige der Ergebnisse sind recht überraschend.
Demnach planen rund 70 Prozent der Deutschen, in den kommenden zwölf Monaten zu verreisen. Die Corona-Pandemie hat trotzdem Spuren hinterlassen: 63 Prozent würden dabei am ehesten ein Ferienhaus buchen, und das vor allem innerhalb Deutschlands. 71 Prozent wollen zudem mit dem Auto anreisen.
Für 2021 gibt es "HomeToGo" zufolge ein Plus von 61 Prozent bei den Suchanfragen für Reisen innerhalb Deutschlands. Den größten Zuwachs haben die Müritz, der Schwarzwald, die Mecklenburgische Seenplatte und die Ostseeküste. Auf der anderen Seite haben sonst beliebte Urlaubsziele wie Mallorca eingebüßt, die Insel wird nur noch halb so viel nachgefragt wie noch vor einem Jahr.
Welche Reisen sind wieder möglich?
Besonders Fernreisen und Kreuzfahrten sind seit der Corona-Pandemie größtenteils nicht mehr möglich. Einige Länder ermöglichen allerdings schon jetzt wieder eine Anreise, verschiedene Reiseunternehmen bieten zudem Urlaube an. Und auch die Kreuzfahrtbranche plant einen Neustart im kommenden Jahr.
Diese Länder werben wieder um Touristen
Für viele Urlaubsländer gilt sowohl eine Reisewarnung als auch die Einstufung als Corona-Risikogebiet. Dann gelten besondere Bestimmungen beispielsweise für die Rückreise nach Deutschland.
Einige Urlaubsziele werben allerdings wieder für Touristen, erlauben eine Einreise und sind dank vergleichsweise niedriger Infektionszahlen auch keine Risikogebiete.
Wer gern innerhalb Europas verreisen möchte, dem bleiben momentan vor allem die Kanaren. Als einzige spanische Region wurden die Urlaubsinseln von der Reisewarnung ausgenommen, viele Deutsche verbringen dort bereits ihren Winterurlaub.
Für Fernreisende bietet sich beispielsweise Kuba an: Momentan gibt es offiziell nur geringe Neuinfektionszahlen und alle internationalen Flughäfen des Landes sind für Touristen geöffnet. Es gilt allerdings eine Testpflicht und bis zum Testergebnis müssen sich Urlauber im Hotel isolieren.
Auch, wenn das Infektionsgeschehen in Südafrika weiterhin hoch ist und auch eine Reisewarnung gilt, erlaubt das Land wieder Tourismus. Seit dem 12. November hat Südafrika die Einreisebeschränkungen weitgehend aufgehoben.
Auch einige andere Reiseziele ermöglichen wieder einen Urlaub, informieren Sie sich am besten direkt über die jeweiligen Seiten des Auswärtigen Amtes zu Reise- und Sicherheitshinweisen, wenn Sie Details zu einem bestimmten Reiseziel erfahren möchten.
Diese Konditionen bieten Tourismusunternehmen an
Nach den Erfahrungen mit Reisewarnungen und Stornierungen der vergangenen Monate haben viele Reiseunternehmen reagiert und bieten für 2021 neue Konditionen an.
Beispielsweise umwirbt Tui seine Kunden mit Kulanz: Wer eine Reise für den Reisezeitraum bis 14. April 2021 gebucht hat, kann diese bis zwei Wochen vor Reiseantritt kostenlos umbuchen. Bei allen Reisen bis Ende April 2021 gibt es zudem einen Covid-19-Reiseschutz und weiterhin das Versprechen, dass Reisen bei offiziellen Reisewarnungen abgesagt werden und der Reisepreis erstattet wird.
Auch DER Touristik bietet kostenfreie Sonderstornierungs- und Sonderumbuchungsregelungen sowie ein "Sicher-Super-Sorglos-Paket" bei Flugpauschalreisen, sodass Urlauber auch im Corona-Fall im Urlaub abgesichert sind.
Alltours wirbt damit, dass beispielsweise die Kanaren, Madeira und Kuba weiterhin bereisbar sind und alle Buchungen von "Klassik Reisen" für den Winter 2020/2021 kostenlos bis 14 Tage vor Abreise storniert werden können. Zudem gebe es weiterhin auch die Möglichkeit, trotz Reisewarnung nach Mallorca oder in die Türkei zu reisen.
Diese Kreuzfahrten werden angeboten
Beispiele für künftige Kreuzfahrten bietet unter anderem Hapag-Lloyd Cruises: Bereits an Weihnachten und Silvester 2020 sind Reisen auf die Kanarischen Inseln geplant, vier weitere Reisen dorthin seien für Januar 2021 angesetzt, heißt es von dem Unternehmen. An der Feiertagsreise dürfen maximal 300 Gäste teilnehmen, die unter anderem Lanzarote und Fuerteventura sowie Gran Canaria anfahren werden. Im Anschluss an die Weihnachtsfeiertage nimmt die "Europa 2" schließlich Kurs auf Madeira, wo Silvester gefeiert werden soll.
Die Reisen, die für Januar 2021 geplant sind, sollen auf Teneriffa beginnen und Lanzarote, Gran Canaria, La Gomera und El Hierro anlaufen. "Die Wiederaufnahme der Seereisen von Hapag-Lloyd Cruises erfolgt weiterhin schrittweise und besonders kontrolliert", heißt es von dem Unternehmen. Das Präventions- und Hygienekonzept an Bord umfasse ausführliche Maßnahmen für die Sicherheit von Gästen und Crew vor und während der Reise sowie bei Landausflügen. Zudem dürfen maximal 60 Prozent der Kapazitäten ausgenutzt werden.
Auch Tui Cruises bietet 2021 wieder Kreuzfahrten an. Zudem wirbt das Unternehmen mit angepassten Bedingungen: Wer bis Ende März 2021 verreisen möchte, kann bis spätestens fünf Tage vor Reisebeginn gebührenfrei umbuchen. Zu den angebotenen Reisen mit der "Mein Schiff"-Flotte zählen Mittelmeerkreuzfahrten, Kreuzfahrten auf die Kanaren sowie Orientkreuzfahrten.
Und Aida Cruises wirbt mit einem besonderen Angebot in der "Black Week" bis zum 30. November: Zu jeder Reise, die für die Sommersaison 2021 gebucht wird, gibt es ein sogenanntes All-inclusive-Paket dazu. Bei Aida sind unter anderem Reisen nach Kopenhagen oder ab Mallorca für Frühjahr 2021 geplant, aber auch Fernreisen beispielsweise nach Dubai.
Wie ist die Lage beim Campingurlaub?
Im Unterschied zu anderen Tourismus-Branchen hat der Campingurlaub von der Corona-Krise teilweise sogar profitieren können. "Das Campingjahr 2020 glich einer Achterbahnfahrt", sagt der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD). "Nach einer ausnahmslosen Campingsaison 2020 empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung für das Folgejahr." Mehr als 1.000 Camping- und Wohnmobilstellplätze bewirbt der Verband in seinem Campingführer für das kommende Jahr. Eine Besonderheit wird 2021 das Themenspezial "Camping mit Kindern" sein.
"Wir rechnen im Campingjahr 2020 mit einem Branchenminus von unter fünf Prozent", fasst Gunter Riechey, BVCD-Präsident zusammen. Das sei ein Erfolg, der beweise, dass "Camping in Deutschland eine attraktive und sichere Reiseform ist, die sich nachhaltig auf dem Tourismusmarkt etabliert hat und neue Zukunftspotenziale aufbringt."
- Auswärtiges Amt
- Pressemitteilung BVCD
- Pressemitteilung Hapag-Lloyd Cruises
- Studie HomeToGo: "Reisetrends 2021"
- Corona-Informationen der Reiseanbieter Tui, DER Touristik, Alltours
- Reise-Informationen der Kreuzfahrtanbieter Tui Cruises, Aida