Ende des Jahres Hering aus dem Nordostatlantik verliert Umweltsiegel
Wird im Nordostatlantik künftig weiter so viel Hering gefischt wie bisher, droht eine Überfischung. Die Organisation MSC reagiert und entzieht dem Hering sein Gütesiegel.
Der Hering, einer der beliebtesten Speisefische in Deutschland, gerät zunehmend unter Fangdruck. Für eines der wesentlichen Fanggebiete im Ostatlantik hat die Organisation MSC dem Hering nunmehr ihr Gütesiegel entzogen.
In dem Gebiet seien 2019 rund 777.000 Tonnen Hering gefangen worden – ein Drittel mehr als die vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) empfohlene Menge, heißt es in einer Mitteilung des MSC. Zwar sei der Bestand noch nicht überfischt, aber das sei zu befürchten, falls er weiterhin so intensiv befischt werde.
Die von der Umweltorganisation WWF und dem Unternehmen Unilever gegründete gemeinnützige Organisation MSC (Marine Stewardship Council) setzt sich für einen nachhaltige Fischerei ein. Rund 15 Prozent der weltweiten marinen Fangmenge tragen das MSC-Siegel.
Noch einem weiteren Fisch wird das MSC-Siegel entzogen
Die Anliegerstaaten des Nordostatlantiks – Norwegen, Island, die EU, Großbritannien, Grönland und Russland – verhandeln zur Zeit über die Bewirtschaftung der Fischbestände. Bislang konnten sie sich nicht auf Quoten für den Hering verständigen, sodass jedes Land seine eigenen unquotierten Mengen aus dem Meer fischte.
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Der Entzug des MSC-Siegels für den Hering sowie den Blauen Wittling zum Ende des Jahres kann sich beim Verbraucher bemerkbar machen. Viele Einzelhändler wie Edeka, Aldi und Lidl achten in ihrem Sortiment auf das Siegel und werben damit, überwiegend zertifizierten Fisch anzubieten.
Die von der Umweltorganisation WWF und dem Unternehmen Unilever gegründete gemeinnützige Organisation MSC (Marine Stewardship Council) setzt sich für einen nachhaltige Fischerei ein. Rund 15 Prozent der weltweiten marinen Fangmenge tragen das MSC-Siegel.
- Nachrichtenagentur dpa