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Fangquoten für Deutschland: Bei diesen Fischen wird reduziert


Makrele, Seelachs, Kabeljau
Fangquoten für Deutschland: Bei diesen Fischen wird reduziert

Von dpa-afx
Aktualisiert am 18.12.2019Lesedauer: 2 Min.
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Ein Fischhändler wiegt auf dem Fischmarkt in Lowestoft einen Kabeljau. (Quelle: epa PA Andrew Parsons/dpa)
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Deutsche Nordsee-Fischer müssen künftig mit niedrigeren Fangmengen wirtschaften, denn beliebte Speisefische dürfen deutlich weniger gefischt werden. Doch es gibt auch einige Arten, bei denen ein Plus vorgesehen ist.

Fischern wird im kommenden Jahr eine deutlich geringere Kabeljau- und Seelachs-Fangmenge vorgeschrieben. Darauf verständigten sich die EU-Fischereiminister in Brüssel. Bei anderen wichtigen Fischarten – etwa bei der Makrele – ist nach Angaben aus Diplomatenkreisen hingegen ein deutliches Plus vorgesehen. Die EU-Kommission sieht damit Nachhaltigkeitsziele erreicht. Von Umweltschützern kommt hingegen Kritik.

Fangmenge von Makrelen wird deutlich angehoben

Beim Kabeljau ist demnach nun eine Reduzierung der erlaubten Fangmenge um 50 Prozent vorgesehen. Auf Deutschland entfallen dann noch rund 1.600 Tonnen. Beim Seelachs ist ein Minus von 15 Prozent geplant – rund 8.300 Tonnen. Der Makrelenfang kann hingegen deutlich ausgeweitet werden. Die Minister hoben die erlaubte Fangmenge hier um 41 Prozent an. Auf Deutschland entfallen dann rund 23.400 Tonnen.

Die EU-Staaten legen jedes Jahr die sogenannten zulässigen Gesamtfangmengen für die Nordsee und den Nordost-Atlantik fest. Auf dieser Basis entfallen auf die einzelnen Länder durch festgeschriebene Verteilungsschlüssel die jeweils nationalen Fangmengen.

Obergrenzen werden für einzelne Fischbestände festgelegt

Die EU-Kommission schlägt die Quoten in der Regel auf der Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen vor. In den anschließenden Verhandlungen geht es dann darum, die Interessen der Fischfangindustrie gegen Umweltbelange abzuwägen und den Fortbestand der Fischarten zu sichern. Die Fangquoten gelten jeweils für ein Jahr.

Die Obergrenzen gelten für einzelne Fischbestände – das heißt für eine Fischart in einem bestimmten Meeresgebiet. Wenn die erlaubte Fangmenge erreicht ist, muss das jeweilige Land den Fischfang dort vorübergehend einstellen.

Beim Hering bleibt die Fangmenge unverändert

Im Jahr 2020 ist nun auch vorgesehen, die Obergrenze für Scholle um drei Prozent zu reduzieren. Beim Schellfisch ist dagegen ein Plus von 23 Prozent geplant.

Beim für Deutschland ebenfalls wichtigen Hering bleibt die erlaubte Fangmenge hingegen mit rund 39.400 Tonnen unverändert. Im vorigen Jahr hatte es hier bereits deutliche Einschränkungen gegeben.

"Einige dieser Lösungen sind schmerzhaft", sagte der finnische Minister Jari Leppä. Vor allem beim Kabeljau seien wegen des schlechten Zustands der Bestände Einschnitte nötig gewesen. "Die Flotten werden kommendes Jahr auf einem Level fischen, das die Erholung der Bestände nicht verhindern wird", sagte der neue EU-Fischereikommissar Virginijus Sinkevicius.

Kritik von Umweltverbänden

Deutliche Kritik kam hingegen von Umweltverbänden. In Zeiten des Umwelt-Notstands könnten die Regierungen nicht einfach weitermachen wie bisher, sagte Pascale Moehrle, Direktorin der Meeresschutzorganisation Oceana. Überfischung müsse dringend gestoppt werden.

Stella Nemecky von der Naturschutzorganisation WWF sagte mit Blick auf den Kabeljau: "Dem Bestand ging es erst seit Kurzem endlich wieder besser – nach einem Bestandszusammenbruch Mitte der 2000er und vielen Jahren Erholungsplan." Doch zu früh angehobene Fangmengen zeigten traurige Wirkung.

Die EU stimmt sich bei Beständen, die gemeinsam befischt werden, auch mit anderen Ländern wie etwa Norwegen ab. In diesem Jahr stand bei den Verhandlungen wegen schlechter Bestandszahlen noch die Keltische See nahe Frankreichs, Großbritanniens und Irlands im Fokus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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