Umstrittener Konzern Nestlé bringt veganen Thunfisch-Ersatz auf den Markt
Das Image von Nestlé gilt als schlecht. Aber der Nahrungsmittelriese tut einiges, um davon wegzukommen. Momentan geben sich die Schweizer umweltbewusst und bringen eine Thunfisch-Alternative auf den Markt.
Wasserwucher, Plastikmüll, verunreinigtes Milchpulver – und dann noch das Shitstorm-Video von 2019, in dem Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) den Lebensmittelkonzern lobte und dafür viel Kritik einstecken musste. Nestlé hat es in den vergangenen Jahren wahrlich nicht leicht gehabt. Schlechte Nachrichten gab es wie am Fließband.
Erste pflanzliche Thunfisch-Alternative
Jetzt geht der Schweizer Lebensmittelkonzern in die grüne PR-Offensive und will positive Signale senden: Er bringt sein erstes pflanzliches Meeresfrüchte-Produkt auf den Markt. Noch im laufenden Monat soll bei Schweizer Einzelhändlern eine Thunfisch-Alternative auf pflanzlicher Basis verfügbar sein, wie der Konzern mitteilte.
Danach werde das Produkt weltweit in den Verkauf kommen. Der neue "Garden Gourmet"-Thunfisch aus Erbsenprotein werde in Glasgläsern im Kühlregal von Supermärkten angeboten und könne in Salaten, Sandwiches und Pizzas verwendet werden.
Thunfisch-Alternative innerhalb von neun Monaten entwickelt
Der für Maggi-Suppen bekannte Nestlé-Konzern setzt vermehrt auf pflanzliche Lebensmittel, um seine Fertiggerichte trendiger und attraktiver für Verbraucher zu machen, die ihren Fleischkonsum reduzieren möchten. Burger, Hackfleisch, Würstchen und Chicken Nuggets aus Soja sind bereits erhältlich. Die Thunfisch-Alternative sei innerhalb von neun Monaten von den Schweizer Forschungseinrichtungen von Nestlé entwickelt worden. Warum die Schweizer jetzt erst auf den – ökologisch sinnvollen – Gedanken gekommen sind, ließen sie allerdings offen.
- Nachrichtenagentur Reuters