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Komet "Neowise": Wann und wo Sie das Spektakel sehen können


Neuer Schweifstern
Wann Sie Komet "Neowise" beobachten können

Von afp
Aktualisiert am 25.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Sternenhimmel: Derzeit erstrahlt "Neowise" so hell wie ein heller Stern, schon bald wird er sich aber mehr und mehr der Helligkeitsgrenze nähern.Vergrößern des Bildes
Sternenhimmel: Derzeit erstrahlt "Neowise" so hell wie ein heller Stern, schon bald wird er sich aber mehr und mehr der Helligkeitsgrenze nähern. (Quelle: MiS/imago-images-bilder)
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Dieser Sommermonat bringt für passionierte Sterngucker ein tolles Himmelsspektakel mit sich. Ein neuer Schweifstern namens "Neowise" begeistert Hobby-Sternengucker mit seiner Helligkeit. Wann ist er besonders gut zu sehen?

Eine Ewigkeit ist er durch die Tiefen des Sonnensystems gezogen, nun taucht der uralte kosmische Brocken an unserem Nachthimmel auf: Hobby-Sterngucker dürfen sich auf einen neuen Kometen freuen, der spannende Beobachtungsnächte verspricht. Der Komet "Neowise" mit der nüchternen Bezeichnung C/2020 F3 ist bis etwa zum Monatsende am Himmel zu sehen – erst mit bloßem Auge und später per Feldstecher.

Wie das Spektakel am Himmel aussieht, sehen Sie in den Aufnahmen oben im Video oder hier.

Dann sehen Sie den Kometen am besten

"Für ungeübte Beobachter liegt der beste Beobachtungszeitraum zwischen dem 15. und dem 25. Juli", sagt Manfred Gaida, Astronom und wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Der Schweifstern ist – bei optimalen Beobachtungsbedingungen – zurzeit in der Dämmerung und im Verlauf dann bis tief in die Nacht und am späten Abendhimmel zu sehen. Während er in Richtung des Großen Wagens wandert, verliert er allerdings zunehmend an Leuchtkraft.


Zum Vergleich: Derzeit erstrahlt C/2020 F3 so hell wie ein heller Stern, schon bald wird er sich aber mehr und mehr der Helligkeitsgrenze nähern, an der Himmelsobjekte gerade noch mit bloßem Auge und fernab der lichtdurchfluteten Städte zu sehen sind.

Erst kürzlich gesichtet

Entdeckt wurde der Komet erst am 27. März, und zwar vom Weltraumteleskop "Wise". In den vergangenen Tagen durchlief der neue Schweifstern den sonnennächsten Punkt seiner Bahn – nun entfernt er sich wieder von unserem Zentralgestirn. Ein spektakuläres Foto des kosmischen Besuchers gelang vor wenigen Tagen einem Kosmonauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS.

Zwar ziehen häufig Kometen an der Sonne vorbei, doch die meisten sind nur in Fernrohren zu sehen. Sehr selten sind dagegen die spektakulär hellen Schweifsterne wie zum Beispiel die prächtigen Kometen Hale-Bopp und Hyakutake aus den 1990er Jahren.

Kometen gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Sie werden oft mit schmutzigen Riesen-Schneebällen aus Eis, Staub und Stein verglichen. Wenn diese Brocken sich auf ihrer Reise durchs All der Sonne nähern, bilden sie oft Gas- und Staubschweife aus.

Damals eher ein schlechtes Omen

Auch wenn Hobbysterngucker den Vorbeiflug von Kometen hoffnungsfroh entgegensehen – nicht immer sahen die Menschen im Auftauchen eines Schweifsterns nur ein prächtiges Naturschauspiel. Jahrhundertelang galten sie als Unglücksboten, die Hungersnöte, Krieg und Seuchen ankündigen.

Denn die imposanten Exemplare unter den Schweifsternen hatten für unsere Vorfahren etwas Bedrohliches – weil sie plötzlich auftauchen, stellten sie aus damaliger Sicht die kosmische Ordnung in Frage. Heute wissen die Forscher, dass Kometen vom Rand des Sonnensystems stammen und sich ihre Gas- und Staubschweife bei der Annäherung an die heiße Sonne bilden.

Zu den alten Mythen gesellt sich eine zwar sehr unwahrscheinliche, aber dennoch reale Gefahr: Der Einschlag eines Kometen auf der Erde könnte tatsächlich eine globale Katastrophe auslösen. Vom Kometen C/2020 F3 geht jedoch definitiv keine Gefahr für unseren Planeten aus.

Komet "Rosetta" sorgte für Schlagzeilen

Weltweite Berühmtheit erlangte vor sechs Jahren übrigens ein Komet, den noch kein Mensch mit bloßem Auge gesehen hat: Tief im All erreichte 2014 die europäische Raumsonde "Rosetta" den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, den die Wissenschaftsgemeinde seinerzeit Tschuri taufte.

Die Kometenmission machte damals international Schlagzeilen: "Rosetta" erforschte den Schweifstern aus einer Umlaufbahn und ließ später das Landegerät "Philae" auf den Kometen nieder. Im September 2016 setzte die Sonde kontrolliert auf Tschuri auf, was das Ende der spektakulären Mission bedeutete.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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