"Foodwatch"-Information Dieser Discounter will die Nutri-Score-Ampel einführen
Vom grünen "A" für gesund bis zum roten "E" für ungesund: Offenbar plant ein großer Discounter, die umstrittene Lebensmittelampel Nutri-Score schon bald einzuführen. Welche Produkte werden dann gekennzeichnet?
Die Handelsketten Aldi Nord und Aldi Süd wollen nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation "Foodwatch" die Nährwertampel Nutri-Score einführen.
Aldi wartet auf Rechtsrahmen für Nutri-Score-Einführung
Das Unternehmen unterstütze die geplante Einführung der Kennzeichnung und plane, sie "auf relevanten Eigenmarken-Produkten aufzubringen", heißt es in zwei gleichlautenden Schreiben an "Foodwatch". Voraussetzung dafür sei, dass ein entsprechender Rechtsrahmen existiere. Das könnte im Frühjahr 2020 der Fall sein.
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte Ende September erklärt, die Nährwertampel Nutri-Score in Deutschland einführen zu wollen. Das gab sie nach einer Verbraucherbefragung bekannt, in der sich eine deutliche Mehrheit für den Nutri-Score als Kennzeichnung ausgesprochen hatte. Klöckner will das Modell "zeitnah" auf freiwilliger Basis einführen, hieß es.
Nutri-Score bald auch bei Rewe, Lidl und Edeka?
Das Ampelsystem Nutri-Score wird in einigen europäischen Ländern bereits eingesetzt, es informiert auf der Verpackung unter anderem über den Zucker-, Fett- und Salzgehalt im Produkt. "Foodwatch" begrüßte den Vorstoß von Aldi und forderte andere Unternehmen auf, "nachzuziehen und die verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung einzuführen".
Die Organisation befragte nach eigenen Angaben neben Aldi auch die Ketten Rewe, Lidl und Edeka zum Nutri-Score. Demnach antwortete Rewe, erst dann eine Entscheidung treffen zu wollen, wenn ein entsprechendes Regelwerk vorliege.
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Auch bei Lidl hieß es, der Discounter warte darauf, dass die Bundesregierung "zügig die entsprechenden Rahmenbedingungen" schaffe. Edeka schrieb demnach, zunächst würden die Ergebnisse eines eigenen "Praxistests" abgewartet.
- Nachrichtenagentur AFP