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Lebensmittelverschwendung: Hamburg will Containern bundesweit erlauben


Lebensmittelverschwendung
Hamburg will "Containern" bundesweit erlauben

Von afp
Aktualisiert am 31.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Lebensmittel im Müll: Sie aus Containern einzusammeln, ist bisher verboten.Vergrößern des Bildes
Lebensmittel im Müll: Sie aus Containern einzusammeln, ist bisher verboten. (Quelle: Wachira Wacharapathom/getty-images-bilder)

Jährlich landen Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. So geht das nicht weiter, meint Hamburgs Justizsenator. Er will bundesweit durchsetzen, dass das Sammeln von weggeworfener Nahrung straffrei wird.

Im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung hat Hamburg eine Initiative zur Legalisierung des sogenannten Containerns gestartet. Wie "Neue Osnabrücker Zeitung" und "Pinneberger Tageblatt" berichten, hat der Hamburger Justizsenator Till Steffen (Grüne) einen entsprechenden Antrag für die Konferenz der Justizminister der Bundesländer in der kommenden Woche vorbereitet. Das Mitnehmen weggeworfener Lebensmittel aus Abfallbehältern soll damit straffrei werden.

Mitnehmen weggeworfener Lebensmittel bisher verboten

Bisher gilt es als Diebstahl, wenn jemand Nahrungsmittel aus Müllcontainern holt, die Supermärkte und Fabriken wegen abgelaufener Mindesthaltbarkeitsdauer oder Druckstellen weggeworfen haben. Hamburgs Justizbehörde will den Bund auffordern, das "Containern" zuzulassen.

Es könne nicht sein, dass hierzulande tonnenweise noch genießbare Lebensmittel weggeworfen werden, andererseits aber diejenigen bestraft würden, die gegen Lebensmittelverschwendung aktiv sind, heißt es laut den Berichten.

Vorbild Frankreich: Wegwerfverbot für Supermärkte?

Containern betreiben sowohl Obdachlose als auch Aktivisten, die damit gegen Auswüchse der Überflussgesellschaft protestieren. Hamburg möchte, dass der Bund eine Neuregelung dieser Eigentumsaufgabe im Falle von Lebensmitteln prüft.

Alternativ schlägt Steffen vor, dem "Containern" die faktische Grundlage gleich ganz zu entziehen, indem für Supermärkte ein Wegwerfverbot geschaffen wird. Vorbild könne Frankreich sein, das 2016 ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung erlassen hat. Dort müssen Lebensmittelmärkte mit mehr als 400 Quadratmetern Ladenfläche unverkaufte Nahrungsmittel an gemeinnützige Organisationen verschenken.

In Deutschland arbeiten viele Supermärkte bereits ebenfalls mit den örtlichen Tafeln zusammen. Insgesamt werden in Deutschland jährlich etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Ende Januar hatte ein Gerichtsurteil gegen zwei Münchner Studentinnen für Aufsehen gesorgt, die Lebensmittel aus dem Müllcontainer eines Supermarktes entnommen hatten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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