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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ernährung, Mobilität, Strom CO2 sparen: Was jeder für das Klima tun kann
Deckel drauf, Schalter aus, Trommel voll – auch mit kleinen Verhaltensänderungen können Sie CO2 sparen. Mit einigen verringern Sie Emissionen besonders stark.
Viele Menschen wollen mehr für die Umwelt tun: Sie wollen mehr einheimische und saisonale Produkte kaufen, weniger Strom verbrauchen oder häufiger das Auto stehen lassen und sich aufs Rad schwingen.
Wer diese Vorsätze umsetzt, kann CO2-Emissionen einsparen und somit zum Klimaschutz beitragen. Ein Mensch in Deutschland verursacht laut CO2-Rechner des Umweltbundesamtes (Uba) im Schnitt 11,6 Tonnen CO2-Äquivalente (CO2-Ä) im Jahr. Die Einheit CO2-Ä bezieht die Wirkung von CO2 und anderer Treibhausgase ein.
Was Sie tun können, um Ihre Klimabilanz zu verbessern
CO2 lässt sich zum Beispiel in den folgenden Bereichen einsparen:
Reisen:
Nutzen Sie lieber die Bahn anstatt das Auto oder Flugzeug. Wer aufs Fliegen verzichtet, kann vergleichsweise viel CO2-Ä einsparen. Eine Reise nach Barcelona etwa schlägt mit 0,87 Tonnen CO2-Ä zu Buche. Wer nach New York reist, verursacht 3,89 Tonnen.
Wohnen:
Wer die Wahl hat, sollte sich für eine Wohnung in einem gut gedämmten Mehrfamilienhaus entscheiden. Bei einer Wohnung von 50 Quadratmetern in einem Neubau mit Fernwärme und einer Altbauwohnung mit 80 Quadratmetern, die mit Gas beheizt wird, beträgt der Unterschied beim Klimagasausstoß 3,17 Tonnen pro Jahr.
Ernähren:
Wer vegetarisch lebt, vermeidet geschätzte 0,98 Tonnen CO2-Äquivalente (CO2-Ä) pro Jahr. Wer sich nur von regionalen und saisonalen Lebensmitteln ernährt, spart weitere 0,26 Tonnen. Und auch mit Bio-Produkten lassen sich weitere CO2-Emissionen einsparen; ebenso, wenn auf tierische Produkte wie Käse oder Butter verzichtet wird.
Strom sparen:
Wer 25 Prozent weniger Strom verbraucht, verbessert seine Klimabilanz um 0,30 Tonnen CO2-Ä im Jahr. Der Wechsel zu Ökostrom spart weitere 0,84 Tonnen. Strom sparen können sie zum Beispiel mit diesen Tipps:
- Gewöhnen Sie sich an, nicht benötigte elektrische Geräte komplett auszuschalten, den jeweiligen Stecker zu ziehen oder die Steckdosenleiste, an der sie angeschlossen sind, auszuschalten.
- Großgeräte verbrauchen vergleichsweise viel Strom. Vor allem Kühl- und Gefrierschränke sind wahre Stromfresser. Ein Austausch alter Geräte durch neuere Modelle mit höchster Effizienzklasse kann sich schon nach wenigen Jahren rentieren.
- Warten Sie am besten mit dem Wäschewaschen, bis Sie eine ganze Waschmaschinenladung zusammen haben. Bei jeder Wäsche sollte die Trommel so voll gemacht werden, dass zwischen Wäsche und oberem Trommelrand nur gut eine Handbreit Platz bleibt. Auch wenn es extra einen Knopf für eine nur halbvolle Ladung gibt – es ist besser, eine volle Ladung zu waschen, da bei der halben Ladung deutlich mehr Energie benötigt wird.
- Verwenden Sie beim Kochen einen Deckel für den Topf. So können Sie laut WWF bis zu 65 Prozent Strom beziehungsweise Gas einsparen. Zudem sollten sie die Töpfe jeweils auf die passende Herdplatte stellen.
- Nutzen Sie für das Aufbacken von Brötchen den Toaster statt dem Backofen. Er verbraucht deutlich weniger Strom.
- Verwenden Sie Energiesparlampen. Sie verbrauchen nur ein Fünftel der Energie einer herkömmlichen Glühbirne und halten länger.
Weniger Auto fahren:
Mit der U-Bahn zur Arbeit statt mit dem Auto? Bei einem Arbeitsweg von sechs Kilometern sparen Sie dadurch 0,51 Tonnen CO2-Ära im Jahr. Noch besser ist es natürlich, zu Fuß zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren – so tun Sie gleichzeitig etwas für Ihre Gesundheit.
Plastik reduzieren:
Durch Plastikverpackungen erzeugt ein Mensch laut Umweltbundesamt im Schnitt knapp 0,1 Tonnen CO2-Ä im Jahr. Auf Plastik sollten Sie aber nicht nur für eine bessere Klimabilanz verzichten, sondern auch, weil Kunststoffe die Weltmeere stark belasten. Mehr als 80 Prozent des Abfalls in ihnen sind Plastikteile. Für im und am Meer lebende Tiere können sie zur Gefahr werden. Da Fische sie mit Nahrung verwechseln, kann Mikroplastik letztendlich auch auf dem Teller der Menschen landen.
Mit diesen drei Tipps können Sie Plastik im Alltag einsparen:
- Nehmen Sie zum Einkauf einen Stoffbeutel oder Rucksack mit und verzichten Sie auf Plastiktüten. Wenn Sie im Supermarkt Obst und Gemüse kaufen, stecken Sie sie am besten in wiederverwendbare Netze.
- Wollen Sie sich unterwegs einen Kaffee kaufen, lassen Sie diesen doch in einen wiederverwendbaren To-Go-Becher füllen.
- Zahnbürsten aus Holz können Plastikzahnbürsten ersetzen. Tauschen Sie außerdem Flüssigseife gegen Seifenstücke und flüssiges Shampoo aus der Plastikflasche gegen festes ein – auch so sparen Sie Plastik.
Lebensmittelverschwendung vermeiden:
Versuchen Sie so einzukaufen, dass sie möglichst wenige Lebensmittel wegschmeißen müssen und verwenden Sie Reste weiter. 1,3 Milliarden Tonnen essbare Lebensmittel werden laut der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) jedes Jahr unnötigerweise weggeworfen. Wer so gut wie nie Lebensmittel wegwirft, weil sie verdorben oder abgelaufen sind, kann bis zu 0,6 CO2-Ä einsparen.
- Wer seine Vorräte überblickt, kauft weniger Überflüssiges ein. Gut ist es auch, sich vor dem Einkaufen einen groben Wochenplan zu machen.
- Obst wird schneller schlecht, wenn es bereits abgewaschen gelagert wird. Waschen Sie es besser immer erst kurz vor dem Verzehr ab.
Kaputte Produkte reparieren und mit anderen teilen:
Es kostet viel Energie (und Rohstoffe), Dinge herzustellen. Fast ein Drittel der CO2-Emissionen, die ein Mensch verursacht, entstehen durch den Konsum (ohne Ernährung). Wer Produkte mehrfach verwendet, sie repariert, wenn sie beschädigt sind, sie Freunden und Verwandten ausleiht oder auch gebraucht statt neu kauft, kann CO2-Emissionen deutlich verringern.
Papier einsparen:
Auch das kann ein Beitrag zum Umweltschutz leisten. Es hilft bereits, wenn Sie auf die Vorder- und Rückseite eines Papieres drucken oder zumindest bei kurzlebigen Produkten wie Taschentüchern und Toilettenpapier auf Recyclingpapier zurückgreifen.
Sich politisch fürs Klima engagieren:
Für die Verbesserung des Klimas braucht es aber auch wirksame staatliche Rahmenbedingungen. Um die zu erlangen, kann es helfen, sich selbst politisch einzusetzen.
Man dürfe sich nicht damit zufriedengeben, seine Macht als Konsument auszuüben, man müsse auch seine Macht als Bürger nutzen, sagt Greenpeace dazu.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- umweltbundesamt.de: "Klimaneutral leben im Alltag"