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"Bares für Rares"-Expertin stößt an Grenzen - Münze aus dem 1. Weltkrieg:


"Bares für Rares"
Münze aus dem 1. Weltkrieg: Expertin stößt an ihre Grenzen

Von t-online, sah

Aktualisiert am 08.05.2019Lesedauer: 2 Min.
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Ein Objekt mit einer bewegten Geschichte bringen Petra und Gerwin Buschmann mit zu

Petra Buschmann möchte eine Münze bei "Bares für Rares" verkaufen. "Diese Münze hat mein Großvater im ersten Weltkrieg mitgebracht. Er war bei den Eisenbahnpionieren in Konstantinopel und hat zwei von diesen Goldmünzen mitgebracht. Meine Großeltern haben sie dann Anfang der 70er Jahre als Schmuckstück fassen lassen. Eins hat meine Cousine bekommen und ich hab das zur Konfirmation bekommen", erklärt sie, die zusammen mit ihrem Sohn Gerwin da ist.

Expertin stößt an ihre Grenzen

Goldschmiedin und Schmuckexpertin Wendela Horz kann die Schrift auf der Münze leider nicht entziffern. "Jetzt ist mein Arabisch leider sehr begrenzt, aber ich kenne die Zeichen für die Zahlen", sagt sie und entdeckt die Jahreszahl 1327 auf der Goldmünze. Moderator Horst Lichter wittert sofort das große Geschäft für die Buschmanns, doch Horz muss seine Euphorie bremsen.

"1327 im islamischen Kalender entspricht natürlich nicht unserem Jahr 1327, denn der Kalender beginnt erst 622. 622 war die Flucht Mohammeds nach Medina. Bevor wir aber die 622 Jahre dazuzählen, muss man berücksichtigen, dass im Islam das Mondjahr gezählt wird. Und das Mondjahr ist etwas kürzer als unser Sonnenjahr", erklärt sie. In dem Fall müsse man rund 40 Jahre abziehen.

"Dann zählen wir die 622 dazu und wären in unserem Jahr 1909. 1909 war der Amtsantritt des damaligen Sultans des Osmanischen Reichs. Vorne sehen wir noch eine kleine Neun und das ist das Jahr der Regierungszeit, in dem diese Münze geprägt wurde", weiß die Expertin, die nun die Jahreszahl der Münze berechnen kann. "Ohne die Herrschaftszeichen lesen zu können – wie gesagt, ich kann leider kein Arabisch – wissen wir dann, diese Münze wurde 1917 geprägt, während der Herrschaft Mohammed V. im Osmanischen Reich, der Vorläufer der heutigen Türkei."

Wunschpreis halbiert

Aufgrund der Größe kann Horz sagen, dass es sich um eine 50-Kurush-Münze handelt, das damals gültige Zahlungsmittel. Außerdem bestehe die Münze aus 917er Gold. "Wir kommen auf rund 150 Euro Goldwert und meine Schätzung liegt bei 180 Euro", verkündet sie schließlich. Obwohl der Wunschpreis der Buschmanns bei 300 Euro lag, nehmen sie die Händlerkarte von Lichter an.


"Wissen Sie, was draufsteht?", lautet die erste Frage von Julian Schmitz-Avila zur Münze. Nach Verneinung der Buschmanns scherzt er: "Das konnte uns jetzt auch keiner unserer Arabisch sprechenden Experten sagen." Trotzdem bietet er 150 Euro für die osmanische Goldmünze an – bleibt aber auch der einzige Bieter. Petra Buschmann nimmt das Angebot an und meint: "So groß war das Interesse nicht, aber wir sind zufrieden."

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares" vom 7. Mai 2019
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