Tipp vereitelt Verkauf Verhinderte Horst Lichter "Bares für Rares"-Deal?
Diana und Sven Böllinghaus kamen mit einem ganzen Karton voller Erbstücke zu "Bares für Rares". Sie wollten eine alte Lego-Sammlung verkaufen. Doch nach einer Warnung von Horst Lichter kam alles anders.
Ein Lego-Konvolut bestehend aus 17 kleinen Verpackungen und drei größeren Systemkästen lässt das Herz von Moderator Horst Lichter und Spielzeugexperte Sven Deutschmanek höher schlagen. "Sven, wenn wir jetzt frei hätten und die Herrschaften nicht da wären, was würden wir alles bauen. Wir beide sind schon Spielkinder und das hört Gott sei Dank nie auf, das ist das Schöne daran", schwärmt Lichter bevor er Diana und Sven Böllinghaus begrüßt.
Lego-Konvolut, 1955er/60er Jahre
Das Paar bietet die Legosammlung des verstorbenen Schwiegervaters bei "Bares für Rares" an und möchte zunächst vom Experten wissen, was die Steine überhaupt wert sind. "Lego-Gründer Ole Kirk Christiansen hat ursprünglich mal mit Holzspielzeug angefangen, das lief dann nicht mehr so gut und dann hat er eine Spritzgussmaschine gekauft und angefangen ab 1949 diese Legobausteine zu produzieren", erklärt Deutschmanek die Herkunft der Erbstücke.
Bei den meisten der mitgebrachten Objekte handelt es sich um sogenannte Kleinpackungen von Lego, weiß der Experte. "Die waren dafür gedacht, dass man ein kleines Mitbringsel hat. Wenn die Tante zu Besuch kam und vergessen hatte ein Geschenk zu kaufen, dann war es möglich, an Tankstellen solche Kleinpackungen zu kaufen, denn die waren nicht teuer. Damals kosteten sie 1,- DM."
Die Systemsteine wurden von 1955 bis Ende der 1960er Jahre verkauft. Besonders die Kleinsets, die im perfekten Zustand sind, seien für Sammler von großen Sets sehr interessant, sagt Deutschmanek. Er schätzt das Lego-Konvolut daher auf 120 bis 130 Euro. Da Diana und Sven Böllinghaus als Wunschpreis um die 100 Euro angegeben haben, weil sie gerne nach Dänemark reisen wollen, bekommen sie von Lichter prompt die Händlerkarte.
Horst Lichter warnt die Kandidaten
Doch zuvor spricht der Moderator noch eine Warnung aus: "Ihr Lieben, dann müssen wir gar nicht weiter verhandeln. Das Kärtchen kriegt ihr von mir, aber bitte tut mir einen Gefallen: Sagt nicht zu früh ja. Weil die Händler haben eine Eigenschaft, die wollen teurer verkaufen, deswegen liegt der Segen im Einkauf."
Die Händler sind ganz angetan von dem Spielzeug und Wolfgang Pauritsch startet mit einem Gebot von 40 Euro. Auch Walter Lehnertz möchte die Sammlung erwerben, aber mit seinen 80 Euro sind die Verkäufer nicht zufrieden. Diana Böllinghaus gibt als Schmerzgrenze 120 Euro an.
Deal scheitert an zehn Euro
"Du kommst mir etwas entgegen, ich komm dir entgegen, machen wir einen Hunderter", sagt Lehnertz. Doch die Kandidatin möchte nun 110 Euro von ihm. "Ich bin schon 20 hoch, du nur zehn runter. Das ist unfair", findet der Händler. Doch Böllinghaus bleibt stur. Damit ist der Deal geplatzt.
Die anderen Händler können es kaum fassen. "Wegen zehn Euro – wirklich nicht?", fragt Julian Schmitz-Avila noch einmal nach. Doch ein Umstimmen ist nicht mehr möglich. Wolfgang Pauritsch fasst die Situation zusammen: "Zehner haben oder nicht haben. Walter, du musst nicht kaufen und es muss keiner verkaufen."
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Diana Böllinghaus resümiert hinterher: "Vielleicht war der ideelle Wert für mich doch mehr wert als die Expertise und das, was uns geboten worden ist. Vielleicht häng ich dann einfach doch zu sehr daran." Oder vielleicht hatte sie einfach noch Lichters Worte im Ohr.
- "Bares für Rares" vom 6. Mai 2019