Besser nicht zu lange tragen Diese Kontaktlinsen fielen bei "Öko-Test" durch
Die meisten Kontaktlinsen im Test erhielten gute Noten. Obwohl bei vielen eine bedenkliche Substanz in der Aufbewahrungslösung steckt. Zwei Produkte fielen durch andere Probleme auf.
Sieben von neun getesteten weichen Kontaktlinsen kann "Öko-Test" empfehlen, eine Marke fiel im Test durch. Für die April-Ausgabe der Zeitschrift wurden Monatslinsen im Labor untersucht und im Praxistest geprüft. Die Tester wollten wissen, ob die Linsen genügend Sauerstoff durchlassen, ob sie vor UV-Strahlung schützen und ob die Aufbewahrungsflüssigkeiten frei von dem problematischen Inhaltsstoff Bor sind.
"Öko-Test": Diese Kontaktlinsen schnitten am schlechtesten ab
Zwei Produkte erhielten die Note "sehr gut", fünf die Note "gut". Einmal vergaben die Tester ein "Ausreichend" und einmal ein "Mangelhaft". Bei den beiden schlecht bewerteten Linsen, "Eyelike Monats Kontaktlinse" ("ausreichend") und "Best View Weiche Monatslinse" von Rossmann ("mangelhaft") kritisierten die Tester die unzureichende Sauerstoffdurchlässigkeit und den mangelnden UV-Schutz.
Es ist wichtig, dass Kontaktlinsen viel Sauerstoff durchlassen. Nur mithilfe von diesem können die Zellen in der Hornhaut arbeiten, die Wasser ins Augeninnere pumpen, erklärt "Öko-Test". Zu wenig Sauerstoff kann zu Schädigungen führen.
Die "Best View" von Rossmann blieb im Labor unter dem Wert, der Studien zufolge als Minimalanforderung für die Sauerstoffdurchlässigkeit gilt. Die Linse von Eyelike schnitt etwas besser ab, lag aber ebenfalls nicht im optimalen Bereich. Trotz der schlechten Testergebnisse in diesem Teilbereich bestehen laut "Öko-Test" keinerlei gesundheitliche Risiken, solange die Kontaktlinsen nicht übermäßig lange getragen werden.
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Kontaktlinsen: UV-Schutz ersetzt keine Sonnenbrille
Beide dieser Linsen loben einen UV-Schutz aus. Allerdings erreichten sie im Test nicht die höchste Schutzklasse der Kontaktlinsennorm. Deshalb erhielten beide Produkte auch hier Punktabzug. "Öko-Test" weist darauf hin, dass Kontaktlinsen mit UV-Schutz nicht die Sonnenbrille ersetzen: Sie schirmen hauptsächlich die Pupille vor Sonnenstrahlen ab, der Rest des Auges bleibt ungeschützt.
In sechs Aufbewahrungslösungen fanden die Tester Bor. Borsäure oder Borate wirken in der Kontaktlinsenflüssigkeit, in der die Linsen bis zum ersten Gebrauch aufbewahrt werden, als Pufferstoffe für einen stabilen ph-Wert. Beim Einsetzen der Linse kann davon auch etwas ins Auge gelangen. In Tierversuchen machte Borsäure unfruchtbar und tötete ungeborene Nachkommen. Da für die Gesamtbewertung der Linsen allerdings das Testergebnis Praxisprüfung am meisten ins Gewicht fiel, wirkte sich das Vorhandensein von Bor in der Aufbewahrungslösung auf das Gesamtergebnis kaum aus. Auch die "sehr gut" bewerteten Kontaktlinsen weisen Borsäure in der Flüssigkeit auf.