Wurden die Kunden gelinkt? Germania-Pleite: Jetzt ermitteln die Staatsanwälte
Viele offene Fragen rund um die Germania-Pleite – und nun klinkt sich auch die Staatsanwaltschaft ein. Sie will vor allem wissen: Hat Airline-Chef Balke die Kunden der Fluggesellschaft betrogen?
Die Fluggesellschaft Germania soll womöglich ihren Kunden auch dann noch Tickets verkauft haben, als sie schon zahlungsunfähig war. Gegen den Airline-Chef Karsten Balke wird nun wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und des Betrugs ermittelt. Das teilt ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft mit.
Demnach weist Balke die Vorwürfe zurück. Anfang Februar hatte die Berliner Fluggesellschaft mit fast 1.700 Mitarbeitern Insolvenz angemeldet. Germania steuerte viele Reiseziele im Mittelmeerraum an. Jährlich beförderte die Airline nach eigenen Angaben mehr als vier Millionen Passagiere.
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Insolvenzverwalter: Noch drei Bieter im Rennen
Im Investorenprozess ist laut Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg noch ein Bieter für eine Gesamtlösung im Rennen. Parallel dazu lägen zwei konkrete Angebote für Einzellösungen vor, bei denen Wartungs- und Technikleistungen separat verkauft werden sollen. Auch über den Verkauf von Teilen des Flugbetriebs gebe es Gespräche. Trotz der Interessenten dämpft Wienberg die Erwartungen der Kunden. Die Investorensuche muss bis zum Monatsende abgeschlossen sein.
- Nachrichtenagentur dpa