DLRG-Report "Ertrinken scheint ein männliches Problem zu sein"
Die Zahl der Ertrunkenen ist im vergangenen Jahr stark angestiegen. In einem Bundesland sterben besonders viele Menschen beim Baden – und es liegt nicht mal an der Küste.
Mindestens 504 Menschen sind nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im vergangenen Jahr in Deutschland bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Das seien 100 mehr als im Jahr 2017 gewesen, teilt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft mit.
Den Anstieg mit dem herausragenden Sommerwetter zu erklären, sei zu einfach, sagt DLRG-Präsident Achim Haag. Es könnten leider nicht alle Menschen schwimmen, viele überschätzten sich oder unterschätzten die Gefahren in Gewässern. 407 Badetote waren männlich, 92 weiblich. Bei den übrigen Todesfällen konnte die DLRG das Geschlecht nicht klären. "Ertrinken scheint ein männliches Problem zu sein", sagt DLRG-Sprecher Achim Wiese.
Meiste Opfer an Flüssen und Seen
Die meisten tödlichen Badeunfälle ereigneten sich an Flüssen und Seen. An Nord- und Ostsee starben 25 Menschen, 3 weniger als 2017. An den Stränden der Ostsee zählte die DLRG 21 Opfer, an der Nordsee 4.
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Im Vergleich der Bundesländer hatte Bayern mit 89 erneut die meisten Badetoten. Es folgten mit deutlichem Abstand Nordrhein-Westfalen mit 63 und Niedersachsen mit 61. In Mecklenburg-Vorpommern wurden 31 Todesopfer gezählt. In Schleswig-Holstein kamen 18 Badende ums Leben, in Hamburg 16 und Bremen 9.
- Nachrichtenagentur dpa