"Bares für Rares" Warum er den Schmuck seiner toten Frau verkaufen will
Jeden Tag werden in der Trödelshow "Bares für Rares" Raritäten, Kunst und Nippes von Zuschauern zum Verkauf angeboten. Auch Wolfgang Müller will den Händlern etwas verkaufen: den Schmuck seiner verstorbenen Frau.
Informatiker Wolfgang Müller will sich endgültig von den Schmuckstücken seiner Frau trennen. Der 57-Jährige präsentiert Horst Lichter und der Expertin Wendela Horz einen Ring und ein Armband. "Diesen Schmuck habe ich mit meiner ersten Frau zusammen Anfang bzw. Mitte der Neunzigerjahre in einem Juweliergeschäft, das sich auf antiken und alten Schmuck spezialisiert hat, gekauft", erzählt der Mann aus Witten.
Ob der Schmuck wirklich antik ist, weiß Müller nicht, die Expertin aber schon. "Ganz antik können wir diesen Ring nicht nennen", erklärt sie. Denn der Ring, der in einer Sternenmarke mit Hammer und Sichel mit der Punze 583 versehen ist, verweist auf den Herstellungsort UdSSR, wo dieses Zeichen ab 1958 verwendet wurde. Der Ring sei von einer "niedrigen Qualitätsstufe". Sie schätzt den Wert auf 150 Euro.
"Mir gefällt der Gedanke eigentlich gar nicht"
Das mit Smaragden besetzte Armband hingegen wurde vermutlich in der Zeit um 1900 gefertigt. Wendela Horz setzt das Kettchen auf 500 bis 600 Euro an. Für den Schmuck seiner ersten Frau hatte sich Wolfgang Müller eigentlich einen vierstelligen Betrag gewünscht, verkaufen will er es trotzdem. Aber warum?
"Meine Frau ist leider vor fünfeinhalb Jahren verstorben", erklärt er. "Mir gefällt der Gedanke eigentlich gar nicht. Ich habe einen Augenblick auch mal darüber nachgedacht, ihn im Familien- oder Freundeskreis weiterzugeben, aber dem Schmuck wieder gelegentlich bei einer anderen Frau zu begegnen, der Gedanke ist mir nicht angenehm."
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Und so bietet der Infomartiker den Händlern den Schmuck an. Die zeigen sich alle sofort interessiert, bieten mit. Das Rennen machte dann Lisa Nüdling. Die kaufte Wolfgang Müller das Set für 600 Euro ab.
- "Bares für Rares"-Folge vom 30. November 2018