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Das sind die Grilltrends 2015

Anne Jäger - wanted.de

Aktualisiert am 24.07.2015Lesedauer: 5 Min.
Diesen Sommer grillen Sie im Dutch Oven.Vergrößern des Bildes
Diesen Sommer grillen Sie im Dutch Oven. (Quelle: Weber-Stephen Deutschland GmbH)

Kenner und Genießer setzen dieses Jahr auf einige Neuerungen im Grill-Metier: Sie garen im Dutch Oven, Grillen auf der Planke oder bereiten Pulled Pork zu. Angesagt sind ferner tragbare Grills, die Sie spontan mit an den Fußballplatz nehmen können. wanted.de stellt Ihnen die hochwertigen vor. Die aktuellen Grilltrends 2016 finden Sie hier.

Der Dutch Oven ist ein dreibeiniger Topf mit Deckel aus Gusseisen, der direkt über ein offenes Feuer oder in die Glut gestellt wird. Der Deckel ist so konstruiert, dass passionierte Griller auch heiße Kohlen auf diesen legen können für eine rundum gleichmäßige Hitze. So lässt es sich über dem offenen Feuer backen, schmoren und kochen.

Der Topf für den Mann

Der Engländer Abraham Darby ließ sich Anfang des 18. Jahrhunderts ein Produktionsverfahren für gusseiserne Kochtöpfe patentieren, das dem der Holländer glich. Daher der Name Dutch Oven - "Holländischer Ofen". Auch der bekannte Grillhersteller Weber hat just in diesem Jahr einen Dutch Oven für seine Produktlinie Gourmet Barbecue System (GBS) herausgebracht. Für 119 Euro erhält Mann einen Topf, der sich sowohl für Chili Con Carne, Schmorgerichte als auch zum Brotbacken eignet. Der Unterschied: Hier sind keine heißen Kohlen auf dem Deckel nötig - es wird sogar davon abgeraten. >>

Ein weiterer, im wahrsten Sinne heißer BBQ-Trend nennt sich "a la plancha" (spanisch: vom Grill) und stammt - wie der Name vermuten lässt - von der Iberischen Halbinsel: Hierbei liegt das Grillgut auf einer extrem heißen Eisenplatte bei Temperaturen zwischen 300 und 350 Grad. Durch die hohe Temperatur karamellisieren die eigenen Zucker im Gargut sofort und Marinaden oder auch ein Überguss mit flüssigem Hopfen fließen nicht in die Kohle, sondern verursachen den typischen, besonders aromatischen Geschmack auf der Platte. Diese können A-la-plancha-Fans für den Grill kaufen - oder sogar als eigenständiges Gerät (Gas und Elektro), das zwischen 399 und 1600 Euro kostet.

Fertige Bratwürste zu grillen ist keine Kunst. Der Trend geht hin zu hochwertigem Fleisch wie Dry Aged, Wagyu und Kobe. Doch auch abseits der Rindfleischabteilung finden sich interessante Delikatessen. So erfreut sich derzeit das Pulled Pork großer Beliebtheit.

Pulled Pork, die Königsdisziplin

Dieses ist quasi die Königsdisziplin des Barbecue. >>

Aber nicht, weil es so ein anspruchsvolles Rezept ist, sondern weil die Zubereitung sehr lange dauert und die Temperatur im Smoker bis zu 20 Stunden konstant bei 100 bis 110 Grad gehalten werden muss. Das Ergebnis jedoch schmeckt fantastisch: Das Fleisch ist nach diesem langen Prozedere so weich, dass es sich ganz leicht mit der Gabel ist Stücke ziehen lässt. Daher stammt auch der Name Pulled Pork - also "Gezupftes Schwein". Auch Fleischexperte Dirk Ludwig vom Online-Versandhaus für Premium-Fleisch weiß, was 2015 "in" ist und verrät Geheimtipps für den Grillgenuss. Experimentierfreudigen empfiehlt er zum Beispiel Baby Back Ribs vom Kalb oder Lamm; die feinen Kotelett-Rippchen setzen neue Akzente auf jeder Grillparty.

Ein neuer Favorit unter Kennern ist das Grillen auf der Planke, also auf einem Holzbrett, beispielsweise von der Rot-Zeder oder aus dem Hickorybaum. Durch die Hitze lösen sich die Aromen im Holz und ziehen in das Grillgut ein. Bedingung ist natürlich ein Gerät mit Deckel wie zum Beispiel ein Kugelgrill. Ohne den direkten Kontakt zur Hitzequelle wird das Fleisch schonend gegart und bleibt saftig. Für das Grillen auf der Planke eignet sich Lachs besonders gut. Dazu nimmt man ein ganzes Stück des Fisches mit Haut, legt es auf die Planke und würzt es ordentlich. Anschließend benötigen Sie einen Grill mit Deckel - oder eben einen Dutch Oven. Auf dem Grill legen Sie die Planke samt Fisch auf eine Stelle, die mindestens 20 Zentimeter von der Glut entfernt ist. Nach gut einer halben Stunde können Sie den Lachs direkt von der Planke ziehen.

In diesem Jahr stellt sich auch nicht die Frage "Gas-, Kohle- oder Elektrogrill?" - stattdessen setzt Mann voll und ganz auf Grill-Freiheit. Zum Beispiel jene, sich noch genüsslich ein Craft Beer zu gönnen, während das Fleisch im bis zu 7400 Euro teuren "Smart Grill" den idealen Gargrad erreicht und den Grillmeister via Nachricht auf sein Smartphone kontaktiert, wenn es auf den Teller darf.

Die Glut steuern mit dem Smartphone

Der Activegrill ist laut Hersteller Infotronik aus Österreich der weltweit erste Kohlegrill, der mittels Touchscreen gradgenau gesteuert werden kann. >>

Der stolze Besitzer des Gerätes kann dies über ein Touch-Display bedienen oder gar via App die Temperatur zwischen 80 und 400 Grad bestimmen. Und ist die Temperatur erreicht, informiert der smarte Grill den Besitzer. Auch wenn in den USA solche High-Tech-Grillgeräte schon länger angeboten werden, so stammt doch der erste Grill mit Appsteuerung aus Deutschland - sagt zumindest der Hersteller Grillson. Im Unterschied zu den sonst üblichen Kohle- und Gasgrills ist der Bob-Grillson-Grill mit einem Holzpelletbrenner ausgestattet.

Das Gerät kostet bis zu 3690 Euro, ist dann aber mit WLAN sowie Sensoren, die Informationen zu Pumpendruck, Pellet-Stand und Temperatur an das Smartphone weiterleiten, ausgestattet. Ein integriertes Thermometer liefert die Daten für die App. Ist beim Steak oder Würstchen die eingestellte Kerntemperatur erreicht, informiert das Fleischthermometer die App über einen kurzen Alarm. So bleibt genug Zeit, ein spannendes Fußballspiel im Fernsehen aufmerksam zu verfolgen.

Mobil und futuristisch

Ganz neu auf dem Markt ist auch der Smart Grill des US-Herstellers Lynx. Äußerlich mutet er wie ein normaler Gasgrill an - doch das täuscht. Denn für umgerechnet knapp 8500 Euro enthält dieser unter anderem Sprachsteuerung sowie WLAN-Funktion, die eine Push-Mitteilung an den Besitzers schickt, sobald das Fleisch gar ist. Aber nicht nur High-Tech liegt im Trend. Wichtig ist den Grillmeistern dieser Saison auch, dass sie immer und überall ihrer Passion nachgehen können. Das ermöglicht beispielsweise der just auf dem Markt erschienene mobile Grill Napoleon Travel Q 285X, den Mann dank ausgeklügeltem Einrastsystem auch mit an den Fußballplatz nehmen kann. Dabei ist die Grillfläche so groß, das beinahe zwei Mannschaften gleichzeitig mit Burgern versorgt werden können. Betrieben wird er mit einer Kartusche. Für rund 400 Euro ist das Raumwunder zu haben.

Auch der Justus-Gasgrill Modell Zeus für rund 549 Euro ist eher ein Outdoor-Herd. Er verfügt neben dem herkömmlichen Grillrost auch über einen Gas-Infrarotbrenner zum schonenden Garen beziehungsweise Warmhalten von Speisen und einen großen Gasbrenner für Töpfe und Woks. Das ist in dieser wichtig, denn ein absoluter Trend scheint der Dutch Oven zu werden. Sie brauchen noch Anregungen für die kommenden Grillabende? Alle Grillstrends 2015 finden Sie auch in unserer Fotoshow.

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