Aussichtsplattformen Wenn Mutige über dem Abgrund schweben
Sie ragen oft über steil abfallende Felswände, unter dem Glasboden geht es hunderte Meter in die Tiefe. Aussichtsplattformen bieten Panorama mit einem gehörigen Schuss Nervenkitzel. Mehrere stählerne Stege lehnen sich in den ganzen Alpen über tiefe Abgründe. Wir stellen Ihnen einige Skywalks vor - auch in unserer .
Wallis: spektakulärer Blick auf 4000er
In der Schweiz befindet sich ein solches Stahlgerüst im Wallis, genauer am Gemmipass nach Leukerbad. Der "Hot Spot Gemmi" ragt auf 2350 Metern Höhe rund zehn Meter über die Felswand hinaus. 250 Meter geht es direkt unter der Plattform nach unten. Der Ausblick lässt sich hervorragend mit einer deftigen Mahlzeit verbinden: Der "Hot Spot Gemmi" grenzt direkt an die Terrasse des Bergrestaurants Wildstrubel.
Schweiz: ein Mauersegler beim Wintersportort
Beim bekannten Skisportort Flims findet sich die Aussichtsplattform "Il Spir", übersetzt "Mauerfalke". Die Plattform wirkt filigran und wird nur von zwei Pylonen und sechs Spannkabeln gehalten. Sie gehört zum Restaurant Conn und bietet einen einmaligen Blick auf die Vorderrheinschlucht. Die funktionale, einfache und ansprechende Konstruktion des Skywalks gewann 2007 einen Architekturpreis.
Blick durch Glas in 200 Meter Tiefe
Im August 2014 öffnete der Skyline Walk am Schilthorn als Verlängerung der Birg-Terrasse im Berner Oberland. Das Bistro auf 2677 Metern bietet eine großartige Sicht auf die hochalpine Bergwelt mit Eiger, Mönch und Jungfrau - und durch den transparenten Boden mit vier Zentimeter dicken Glasplatten nun auch einen aufregenden Blick 200 Meter in die Tiefe. Noch mehr Thrill gewünscht? Ein Felsensteg von der Terrasse hinab in die senkrechten Wände des Felsmassivs ist für das Jahr 2016 geplant.
Südtirol: ein Fernglas in den Gärten eines Schlosses
Am östlichen Stadtrand von Meran liegen die botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff am Hang. Bekannt sind sie für ihre Pflanzen - und seit 2005 auch für den Thun'schen Gucker, der nach dem Südtiroler Architekten Matteo Thun benannt wurde. Die Besucher spazieren über flache Stufen nach oben Richtung Himmel und schauen durch ein überdimensionales Fernglas über die Gärten in den Meraner Talkessel.
Aussichtsplattform "AlpspiX": Bayerns Skywalk
Die Aussichtsplattform "AlpspiX" liegt knapp über der Bergstation der Alpspitzbahn in 2628 Metern Höhe. Zwei je 24 Meter lange Stahlarme ragen ins Nichts und geben den Blick frei in die Tiefe und auf die Alpen. An der Spitze der Plattform garantiert eine hohe Glaswand einen klaren Blick. Die Plattform bietet uneingeschränkten Weit- und Tiefblick auf die Zugspitze, Waxensteine und die Alpspitz-Nordwand.
Österreich: Skywalk an der Staumauer
Die meisten der künstlich geschaffenen Aussichtsplattformen befinden sich in Österreich. So eröffnete auf Österreichs höchster Staumauer, der Kölnbreinsperre in Kärnten, eine spektakuläre Aussichtsplattform. Der "Airwalk" erstreckt sich über die Mauerkante. Wie ein Fensterputzerkorb hängt dieser Skywalk an der höchsten Staumauer Österreichs. Unter der filigranen Plattform aus Metall und Glas kommt 200 Meter nur Luft. Terrassenförmig angelegte Sitzstufen laden ein, auch nach vorn auf die umliegende Bergwelt der Hohen Tauern zu schauen. Die Attraktion liegt am Ende der bei Motorradfahrern beliebten Malta-Hochalmstraße.
Konstruktionen aus Stahl am Dachstein
Die Aussichtsplattform "5fingers" am Krippenstein im Dachstein-Massiv bietet einen fantastischen Blick auf das UNESCO-Weltkulturerbe Hallstatt im österreichischen Salzkammergut. Jeder einzelne der fünf "Finger" hat es in sich. Der Boden des "Ringfingers" besteht aus Glas und gestattet einen Blick auf den 400 Meter weiter unten liegenden Ort Krippenbrunn. Im Boden eines anderen "Fingers" ist ein Guckloch ausgespart, das Mutigen einen direkten Blick in die Tiefe erlaubt.
Bergpanorama am Hunerkogel
Ein tolles Bergpanorama verspricht auch der in der Dachstein-Tauern-Region erbaute "Sky Walk" um den Hunerkogel. Bis zu 150 Besucher können gleichzeitig auf die rund 2700 Meter hohe balkonartige Plattform. Über 360 Grad schweift von dort der Blick der Besucher über das Bergpanorama von Slowenien im Süden bis nach Tschechien im Norden. Beim Blick nach unten stockt auch Hartgesottenen der Atem, denn 250 Meter geht es senkrecht in die Tiefe.
Dem Himmel ganz nah in Sölden
Wie ein Ufo auf hohen, dünnen Stelzen steht das Panoramaplateau Gaislachkogl. Nur Stahlseile halten den Steg mit Glasboden im Tiroler Wintersportgebiet Sölden, der neben der Bergstation der Gaislachkoglbahn in 3058 Metern Höhe 20 Meter weit ins Nichts ragt. Die größte Plattform ist ein filigranes, ins Freie ragende Rondell. Wer sich bis ans Ende des Stegs wagt, steht losgelöst vom Boden gut 1000 Meter über dem Tal.
Ötztals futuristische Panorama-Bar
Auch das Skigebiet Hochgurgl lockt mit atemberaubender Sicht: Auf 3080 Metern ragt der "Top Mountain Star" in den Himmel, eine futuristische Aussichtsplattform mit Panorama-Bar. Architektonisch angepasst an die umliegenden Bergspitzen bietet das "Gipfelhaus" einen Rund- und Weitblick auf die Ötztaler Alpen bis zur Silhouette der berühmten Dolomiten nach Süden. Wer Lust auf eine außergewöhnliche Gipfelparty bekommen hat, kann die Bar für solche Anlässe mieten.
Skywalk "Top of Tyrol" sorgt für Nervenkitzel
Nichts für schwache Nerven ist die Gipfelplattform "Top of Tyrol" im Stubaital, die den Tirol-Urlaubern einen besonderen Nervenkitzel bereiten soll. Sie ragt am Grat des Großen-Isidor-Gipfels in 3210 Metern Höhe in die Bergwelt hinein - umgeben von 109 Dreitausendern. Bei guter Sicht ist ein grandioser Blick über die Stubaier Alpen bis hin zu den Dolomiten möglich.
Ein Skywalk wie eine Koralle
Wie die Äste einer Koralle zieht sich der bunte Bodenbelag über den Skywalk "Triassic Park Waidring" in den Chiemgauer Alpen. Wer sich traut, verlässt ihn und spaziert über den Gitterrost oder auf der großen begehbaren Glasfläche. Die drei verschiedenen Materialien sollen in 1600 Metern Höhe dafür sorgen, dass auch nicht schwindelfreie Personen den Schritt auf die Plattform wagen. Sie liegt 70 Meter freischwebend über dem Grund.
Eine Brücke ins Nichts
Schon die Dachstein-Hängebrücke selbst, höchstgelegene ihrer Art in Österreich, mag nicht jeder betreten - selbst wenn der Blick auf die schroffen Felsen des Dachstein-Massivs und die Aussicht über die höchsten Berggipfel Österreichs noch so schön sind. Für Adrenalinfreaks hat man aber noch zusätzlich die "Treppe ins Nichts" angedockt: 14 Stufen führen hinab auf eine kleine gläserne Plattform, auf der gerade mal zwei Personen Platz finden. Sie schweben 400 Meter über dem Fels.
Frankreich: Höher hinaus geht kaum
Am Aiguille du Midi im Mont-Blanc Massivist er möglich - der "Schritt ins Leere" (Pans dans la Vide), wie der Aussichtswürfel dort benannt ist. Unter der auf 3842 Meter Höhe installierten Glaskabine klafft ein mehr als 1000 Meter tiefer Abgrund. Der Boden des Würfels ist natürlich aus Glas. Hoch kommen Besucher in knapp 20 Minuten mit der Seilbahn ab Chamonix. Der Nervenkitzel schließt das Panorama der französischen, schweizerischen und italienischen Alpen ein.