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"Bayesian"-Untergang vor Sizilien: So gefährlich sind Tornados auf dem Meer


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"Am besten sofort weg"
Wasserhosen: Wie gefährlich sind die Tornados auf dem Meer?


20.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Wasserhosen: Die Tornados auf dem Meer können mit einer hohen Geschwindigkeit wüten. (Quelle: stock&people/imago-images-bilder)
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Wirbelstürme auf dem Meer, auch Wasserhosen genannt, sind keine Seltenheit. Wie gefährlich sie sind und was im Ernstfall zu tun ist, verrät eine Expertin.

Am Montagmorgen ist eine Luxusjacht vor der Küste Siziliens in Seenot geraten. Das Schiff sei nach Medienberichten von einer Wasserhose getroffen worden. Der Sturm habe den Segelmast der Jacht zerbrochen, wodurch sie letztlich unterging. Aber was ist eine Wasserhose und wie entsteht sie?

Was ist eine Wasserhose?

Eine Wasserhose ist nichts anderes als ein Tornado über Wasser. Die hohe Windgeschwindigkeit wirbelt dabei das Wasser trichterförmig auf.

Wasserhosen entstehen bei Unwetter aus Gewitterwolken. Sie schlängeln sich aus der Mutterwolke hinaus und treffen auf die Wasseroberfläche. Die kalte Luft aus der Wolke trifft auf das warme Wasser. Durch diesen Temperaturunterschied und zusammenströmende Winde auf der Wasseroberfläche entsteht ein rotierender Luftwirbel, der feuchte Luft in einem Aufwärtssog aufsteigen lässt. Der Unterdruck innerhalb des Wirbelsturms zieht dann das Wasser aus dem Meer oder See hoch und wirbelt es mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 250 km/h auf.

Plötzlich und unvorhersehbar

In Deutschland kommen Wasserhosen häufig auf der Nordsee vor, sagt Simona Dittrich-Knüppel, Leiterin der Akademie des Deutschen Segler-Verbands, im Gespräch mit t-online. "Wenn man eine Wasserhose auf dem Meer entdeckt, sollte man am besten sofort wegsteuern". Sie rät dringend davon ab, auf den Wirbelsturm zuzusteuern, etwa um Fotos zu machen.

Wasserhosen können sehr plötzlich entstehen und unvorhersehbar sein. "Die hohen Windgeschwindigkeiten können auf einem kleinen bis mittelgroßen Schiff einen beträchtlichen Schaden anrichten, auch bei der Besatzung", so Dittrich-Knüppel.

Das größte Risiko bestehe allerdings dann, wenn der Wind das Schiff umwirft – der Mast also durch die Windkraft parallel zum Wasser gedrückt wird. Im schlimmsten Fall kann dadurch der Mast abreißen und das Schiff kentern, wie es bei der Luxusjacht vor Sizilien der Fall war.

Auf die Wetterbedingungen achten

Dittrich-Knüppel, die unter anderem Dozentin für Schiffssicherheit und Crew-Management ist, rät dazu, den Himmel beim Segeln genau im Blick zu behalten. Denn Wasserhosen wandern von oben nach unten. Sollte sich ein Trichter bilden, sei es ratsam, sofort den Kurs zu wechseln, um nicht in die Nähe der Wasserhose zu kommen.

Vor einem Segeltrip gelte es, die Wetterbedingungen auf der Strecke zu checken, sich vorher zu informieren und gegebenenfalls die Route anzupassen. Allzu große Sorgen vor Wasserhosen brauchen Seglerinnen und Segler laut Dittrich-Knüppel allerdings nicht zu haben. "Wenn die Wasserhosen weit weg sind, bleiben sie in der Regel auch dort."

Verwendete Quellen
  • wetteronline.de: "Wasserhose"
  • daswetter.com: "Was ist eine Wasserhose?"
  • Gespräch mit Simona Dittrich-Knüppel vom Deutschen Segelverein
  • theguardian.com: "Sicily yacht sinking: how do waterspouts form and what risk do they pose?"
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