US-Studie Hohe Bleiwerte in Kakaoprodukten gefunden
Dunkle Schokolade gilt eigentlich als gesund: Doch jetzt wurden in den USA bedenkliche Schwermetall-Werte gefunden.
Viele Schokoladenprodukte in den USA sind offenbar mit Schwermetallen so sehr belastet, dass Grenzwerte überschritten werden. Besonders betroffen sollen Hersteller sein, die Kakao aus organischem Anbau verwenden. Eine Studie, die jetzt im Magazin "Frontiers in Nutrition" veröffentlicht wurde, sieht bei 43 Prozent der untersuchten Kakao-Produkte eine Überschreitung der zulässigen Höchstmengen für Blei. Lediglich bei Arsen konnte man Entwarnung geben. In den USA gilt für Blei ein Höchstwert von 0,5 Mikrogramm/Portion, in den Proben lag der Mittelwert bei 0,6.
Beim Schwermetall Cadmium seien bei 35 Prozent der Proben höhere Werte als erlaubt gefunden worden. Beide Metalle seien in Produkten, die aus organischem Anbau stammen, in höheren Anteilen gefunden worden als solchen aus herkömmlicher Produktion.
Insgesamt wurden 72 kakaohaltige Produkte wie dunkle Schokolade untersucht, die man in den meisten amerikanischen Supermärkten finden kann. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich über acht Jahre. Sie stammen von Händlern wie Amazon und Whole Foods.
Vorsicht bei größeren Mengen Schokolade
Für Konsumenten ist laut Studie eine Portion der Schokolade weitgehend unbedenklich. Wer aber größere Mengen zu sich nimmt, laufe Gefahr, mehr Schwermetalle zu sich zu nehmen als es die Vorschriften vorsehen.
"Wir alle lieben Schokolade, aber es ist wichtig, sie in Maßen zu genießen, wie auch andere Lebensmittel, die Schwermetalle enthalten, einschließlich großer Fische wie Thunfisch und ungewaschener brauner Reis", sagte Leigh Frame, Studienautorin, Direktorin für integrative Medizin und außerordentliche Professorin an der George Washington University, in einer Mitteilung laut "Newsweek". Sie wies gleichzeitig darauf hin, dass es nicht zu vermeiden sei, Schwermetalle mit der Nahrung aufzunehmen. Entscheidend sei die Dosis.
Dunkle Schokolade wird oft in Verbindung mit einer gesunden Ernährung gebracht. In dieser ist der Anteil an Flavonoiden, einer Gruppe von färbenden und schützenden Stoffen, die zu den Polyphenolen gehören, besonders hoch. Kakaobohnen übertreffen mit dem Gehalt dieser sekundären Pflanzenstoffe sogar Äpfel und Zwiebeln.
"Studien zufolge können Flavonoide mit ihrer antioxidativen Wirkung die Haut vor UV-Schäden schützen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken", schreibt die AOK auf ihrer Webseite. Noch umstritten in der Wissenschaft ist die Frage, ob Schokoladenverzehr die Stimmung beeinflussen kann.
- aok.de: "Was Schokolade gesund oder ungesund macht"
- frontiersin.org: "A multi-year heavy metal analysis of 72 dark chocolate and cocoa products in the USA" (englisch)
- newsweek.com: "'Be Cautious': US Chocolate and Cocoa Tests Reveal Unsafe Lead Levels" (englisch)