Flugzeug: Boeing-Analyse zeigt – Sitzplätze werden enger

Seit Jahren nimmt die Zahl der Sitze in Flugzeugen kontinuierlich zu. Eine Analyse von Boeing prognostiziert, dass es in Flugzeugen künftig noch enger wird.

Vor einigen Jahrzehnten war Fliegen noch Luxus. Nur wenige Menschen konnten es sich leisten, mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen. Dafür gab es an Bord gemütliche Sitze, gutes Essen – und Platz.

Der ist heutzutage eher rar, besonders, wenn man in der Economy-Klasse fliegt und dazu etwas größer ist. Die Beine stoßen immerzu an den Sitz des Vordermanns. Glück hat, wer einen Platz am Gang bekommt und zumindest einmal ein Bein ausstrecken kann. Und es sieht nicht so aus, als würde sich diese Situation in Zukunft verbessern – im Gegenteil.

Das lässt zumindest der im Juli vorgestellte "Global Market Forecast" des Flugzeugherstellers Boeing vermuten. Die Analyse beschäftigt sich mit der Entwicklung des Flugverkehrs und der unternehmenseigenen Flotte und bezieht sich auf die Jahre 2024 bis 2043.

Sitzanzahl in Flugzeugen steigt kontinuierlich

Unter anderem werden im "Global Market Forecast" Prognosen dazu aufgestellt, wie viele und welche Flugzeuge in den kommenden 20 Jahre gebraucht werden. Was dabei auffällt, ist eine Grafik, die die durchschnittliche Sitzanzahl pro Flugzeug (in dem Fall kommerzielle Passagierjets) zeigt.

Waren es im Jahr 2003 noch 138 Sitze pro Flugzeug, stieg die Anzahl im Jahr 2023 schon auf 169 Sitze. Die Prognose für das Jahr 2043 zeigt: Dann könnte die Anzahl der Sitze im Flieger 190 betragen. Kurzum: Im Flugzeug wird es künftig wohl noch enger.

Der Boeing-Manager Darren Hulst erklärte dem Branchenportal "aeroTelegraph" dazu, dass der Anstieg der Sitzplätze auf zwei Faktoren zurückzuführen sei: auf den Umstieg auf größere Schmalrumpfmodelle und auf die Verdichtung innerhalb der Flugzeuge.

Bei der sogenannten Verdichtung werden im Kabinenraum des Flugzeugs Modifizierungen vorgenommen, sodass in diesem Fall etwa mehr Platz für Sitze geschaffen wird. Gleichzeitig wird es für die Passagiere aber so etwas enger an Bord. Für Flugzeughersteller und Airlines bedeutet das vor allem – mehr Einnahmen.

Allerdings kann man die Verdichtung auch nicht ins Unermessliche treiben, wie Hulst dem "aereTelegraph" erklärt. Irgendwann sei der Platz in der Kabine trotzdem ausgeschöpft. "Langfristig wird man mehr größere Flugzeuge sehen", so der Boeing-Manager.