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Ritalin-Studie: Doping fürs Gehirn? Die Droge macht gar nicht schlauer


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Weitverbreitete Drogen
Studie zeigt: Ritalin und Co. machen nicht schlauer


07.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Tabletten am besten nur mit Wasser einnehmen.Vergrößern des Bildes
Tabletten: Oftmals werden bestimmte Wirkstoffe als Hirndoping eingesetzt. (Quelle: dpa)

Eigentlich bekommen Kinder mit ADHS sie verschrieben. Aber Ritalin und Co. werden vielfach missbraucht. Eine neue Studie zeigt: Sie bringen als Hirndoping nichts.

Unter Studenten und gestressten Angestellten sind sogenannte Nootropika beliebt – Medikamente, die die Hirnleistung steigern sollen und gern eingenommen werden, um zum Beispiel Deadlines und Abgabetermine einzuhalten. Am bekanntesten ist Ritalin, ein Arzneimittel, das eigentlich zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung bei Kindern eingesetzt wird. Hauptinhaltsstoff ist Methylphenidat, ein amphetaminartiger Wirkstoff, der eine stimulierende Wirkung hat.

Doch was bringen diese Medikamente wirklich? Steigern sie die Hirnleistung? Eine neue Studie kommt zu einem klaren Ergebnis: Diese Pillen machen nicht smarter.

Gedopte brauchten länger für schlechtere Ergebnisse

Australische Wissenschaftler gaben 40 Probanden dieselbe Aufgabe: Sie sollten einen virtuellen Rucksack packen, der einen möglichst hohen Gesamtwert haben sollte, aber ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten sollte. Im Doppelblindverfahren bekamen sie entweder ein Placebo oder eine der als "smarte Drogen" geltenden Tabletten mit den Wirkstoffen Methylphenidat, Modafinil und Dextroamphetamin.

Zu beobachten war: Die Probanden, die eine vermeintlich hirnstimulierende Arznei bekamen, hatten in der Regel niedrigere Werte bei der Qualität der Problemlösung. Im Vergleich wurde es sogar noch offensichtlicher: Die Probanden, die den Test bereits ohne Stimulanzien absolviert hatten, fielen in ihrer "gedopten" Leistung extrem zurück. Waren sie vorher unter den besten 25 Prozent, so fielen sie unter Medikamenteneinfluss unter die schlechtesten 25 Prozent.

Aber: Die Studenten brachten wesentlich mehr Zeit auf und probierten es länger. Die Resultate standen allerdings kaum im Verhältnis zur aufgebrachten Zeit. Studienleiter Peter Bossaerts bringt es auf eine einfache Erklärung: "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Medikamente Sie nicht wirklich 'schlauer' machen."

Verwendete Quellen
  • Studie: "Not so smart? "Smart" drugs increase the level but decrease the quality of cognitive effort" (14, Juni 2023, englisch)
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