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Zum journalistischen Leitbild von t-online.In der Weihnachtsshow Überraschung für Ireen Sheer bei "Bares für Rares"
Ireen Sheer bietet eine Rarität in der "Bares für Rares"-Weihnachtsausgabe an, die zunächst als nicht sehr wertvoll erscheint. Das sehen die Händler allerdings anders.
Auf Schloss Ehreshoven bei Engelskirchen begrüßt "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter Schlagersängerin Ireen Sheer zur Weihnachtsshow. Die 73-Jährige nimmt in diesem Jahr Abschied von der Bühne.
"Ich kann das gar nicht in Worte fassen: Das ist für mich eine Riesenehre, dass du hier bist. Denn was hast du für eine Karriere hingelegt? Das ist unfassbar. Über 20 Alben, über 200 Singles – und wen du alles kennengelernt hast. Was war für dich eins der Highlights?", möchte Lichter von ihr wissen.
Ireen Sheer: Versprechen eingelöst
"Ich habe so viele Highlights gehabt. Aber eins war, dass ich beim Eurovision Songcontest für Deutschland singen durfte oder als ich Cliff Richard kennengelernt habe", sagt die Sängerin aus Romford, Großbritannien. "Es war eine grandiose Zeit, die ich nicht missen will. Mit 12 habe ich angefangen, da habe ich bei einem Talentwettbewerb teilgenommen und gewonnen", erinnert sie sich.
"Was mir am meisten Ehrfurcht abverlangt, ist, dann zu sagen: 'So, jetzt ist die nächste Karriere, die mit meinem Schatz und mir für unser Leben.' Das heißt, du gehst nicht ganz, aber du wirst deine Karriere nicht in dem Maße fortsetzen wie bisher", vermutet Lichter.
"Ich habe meiner Mama vor vielen Jahren versprochen, dass ich gehe, wenn es am schönsten ist. Und ich muss sagen, es ist im Moment am schönsten. Ich liebe meinen Beruf, aber wenn die richtige Zeit gekommen ist, muss man sagen: 'Jetzt!'", erklärt Sheer und kommt dann auf ihre Rarität zu sprechen.
Bescheidener Wunschpreis
"Mein Mann Klaus und ich waren bei unserer Freundin in München, die ein schönes Antiquitätengeschäft hat. Da haben wir das gesehen und gedacht: Das wird ja wahnsinnig gut aussehen auf unserem Esstisch. Doch es ist dann in die Vitrine gekommen. Es sah immer gut aus die letzten Jahre. Aber benutzt haben wir es nicht", gesteht Sheer.
Kunstexperte Colmar Schulte-Goltz weiß genau, worum es sich bei der Rarität handelt. "Es ist ein Tafelaufsatz, der den Tisch schmückt und sehr praktisch ist. Es ist ein Objekt von WMF, das um 1910 zu datieren wäre", berichtet er. Allerdings stellt er an dem Glasaufsatz eine kleine Macke fest, die jedoch bereits ausgebessert wurde.
Sheer äußert daher einen vorsichtigen Wunschpreis. "Ich könnte mir vorstellen, dass es 400 Euro bringen würde. Wenn es mehr werden würde, wäre es toll, denn ich möchte das Geld spenden", sagt sie. Schulte-Goltz kann sie beruhigen. "Das Objekt, wie es hier steht, hat einen Zeitwert von 600 Euro", verkündet er. Lichter überreicht Sheer daraufhin freudig die Händlerkarte.
Bietergefecht sorgt für Überraschung
Im Händlerraum begutachtet Antiquitätenhändler Fabian Kahl den Tafelaufsatz derweil genau. "WMF steht ja für 'waschmaschinenfest', das wissen die wenigsten. Also man kann sie in den Geschirrspüler räumen", scherzt der Händler. Als Sheer den Raum betritt, wird sie von Schmuckhändlerin Susanne Steiger freudig begrüßt: "Was für eine traumhafte Jardinière haben Sie da mitgebracht."
"Ich finde sie auch sehr schön. Sie war lange bei uns zu Hause, aber stand nur in der Vitrine", entgegnet Sheer. "Ich fange mal mit 280 Euro an. Mir gefällt sie", sagt Antiquitätenhändler Walter "Waldi" Lehnertz. Doch auch Steiger ist interessiert und bietet 400 Euro. "Für die Pralinen", fügt sie hinzu. "420 Euro für meine Weintrauben", kontert Lehnertz daraufhin. "Sie ist wunderschön. 550 Euro würde ich gerne bieten", schaltet sich Auktionator Wolfgang Pauritsch ins Bietergefecht ein und erhöht kurz darauf auf 700 Euro.
"Ihr gebt aber mal richtig drauf: 1.000 Euro! Damit hier mal Ruhe ist. Ja, ich will meine Weintrauben darein tun. Jetzt reicht es hier aber", regt sich Lehnertz auf und sorgt mit seinem Gebot für eine Überraschung. Doch damit kann er Pauritsch nicht abwimmeln, denn er bietet noch 50 Euro mehr. "1.080 Euro. Du kriegst sie nicht", entgegnet Lehnertz wiederum.
Erst als Pauritsch 1.300 Euro für den Tafelaufsatz bietet, zögert Lehnertz mit weiteren Geboten. "Das ist schon gut bezahlt, ob mir das meine Weintrauben wert sind?", überlegt er. Kunsthändler Daniel Meyer gibt ebenfalls zu bedenken: "Also, bei einem guten Antiquitätenhändler wird das Stück vielleicht bei 800 Euro aufgerufen. Wir sind schon darüber, glaube ich."
Davon lässt sich Pauritsch jedoch nicht irritieren. "Ich bin aber ein Fan von Ihnen. Das ist etwas anderes", gesteht er und macht Sheer mit dieser Aussage eine Freude. Daraufhin gibt sich auch Lehnertz geschlagen. "Also, ich lasse die Vernunft walten und ich meine, Wolfgang, das ist ein guter Preis."
"Und heut' Abend hab' ich Weihnacht", freut Pauritsch sich. "Und ich habe kein Kopfweh mehr", entgegnet Sheer in Anspielung auf ihren Song. "Aber Waldi hat Kopfweh", scherzt Steiger.
Die Überraschung und Freude der Schlagersängerin über diesen Betrag sind hingegen groß. "Das ist sehr toll, denn das Geld geht an Kinder für 'Fly & Help'. Ich danke sehr", sagt sie. "Da freue ich mich ganz besonders", entgegnet Pauritsch und übergibt ihr das Geld. "Es war richtig schön bei euch! Wow, 1.300 Euro. Das ist der Hammer!", jubelt Sheer.
- zdf.de: "Bares für Rares"-Weihnachtsausgabe vom 20. Dezember 2022