Sicher durch die Nacht reisen Kennen Sie den Trick mit dem falschen Portemonnaie?

Eine Reise durch die Nacht kann aufregend sein – aber auch riskant. Mit diesen einfachen Maßnahmen schützen Sie sich und Ihr Gepäck vor bösen Überraschungen.
Nach Angaben der Bundespolizei in Potsdam wurden allein von Januar bis Ende Oktober des vergangenen Jahres 10.185 Diebstähle in Deutschlands Bahnhöfen gemeldet, in Zügen waren es 10.118. Besonders viele Fälle gab es demnach in Hochgeschwindigkeitszügen (3.300), aber auch im Regionalverkehr (3.087).
Die Zahlen der Polizei legen nicht offen, wie viele der Delikte in der Nacht begangen wurden. Dass Langfinger in Zügen, Bussen oder auf Fähren aber besonders in der Dunkelheit gute Erfolgschancen haben, liegt nahe.
Sie wollen nachts auf Reisen in Ruhe ihre Augen schließen können? Mit diesen Tipps schaffen Sie mehr Sicherheit für sich und Ihr Gepäck.
Wertgegenstände sicher verstauen
Diebe wittern dann ihre Chance, wenn Reisende schlafen oder unaufmerksam sind. Deshalb gilt: Wertsachen immer dicht am Körper tragen. Bauchtaschen oder Brustbeutel unter der Kleidung bieten hier den besten Schutz. "Lassen Sie niemals Wertgegenstände in Jacken, die Sie in die Gepäckablage legen oder über Sitzlehnen hängen", warnt die Bundespolizei.
Koffer und Reisetaschen sollten mit Schlössern gesichert oder mit einem kleinen Kabelschloss an den Gepäckablagen befestigt werden. Auf Fähren empfiehlt es sich, das Gepäck in einem gesicherten Bereich oder in der Kabine aufzubewahren.
Ein Trick: "Ein sogenanntes Fake-Wallet – eine Attrappe mit alten Karten und etwas Kleingeld – kann zudem helfen, Langfinger in die Irre zu führen", erklärt Reiseexpertin Bettina Konzack von der Ergo-Reiseversicherung. Die Attrappe lenkt von den echten Wertsachen ab.
Türen und Fenster stets verriegeln
Wer in einem Schlafwagen oder einer Kabine reist, sollte immer darauf achten, dass Türen und Fenster gut gesichert sind. "Ein unverschlossenes Abteil ist eine Einladung für Diebe", so Konzack. Ein tragbares Türschloss bietet zusätzlichen Schutz. Ist keins zur Hand, kann ein Koffer vor der Abteiltür als Türstopper dienen.
Ein Trick: Um Gepäckdiebstahl zu verhindern, kann es helfen, den Trageriemen einer Tasche um Hand- oder Fußgelenk zu legen. Bewegt jemand das Gepäckstück, wird der Passagier wach und kann eingreifen.
In Gemeinschaft reisen und aufmerksam bleiben
Gerade Alleinreisende sollten sich möglichst in gut beleuchteten Bereichen oder in der Nähe anderer Passagiere aufhalten. Wer in offenen Abteilen reist, kann mit Mitreisenden ins Gespräch kommen und gegenseitige Unterstützung bei der Gepäcksicherung vereinbaren.
Abseits von potenziellen Diebstählen haben Frauen auch oft die Möglichkeit, ein spezielles Frauenabteil zu buchen. Der Gedanke dahinter ist, dass viele Frauen sich nachts in der Gesellschaft fremder Männer nicht sicher fühlen.
Ein Trick für Frauen: "In unangenehmen Situationen hilft es, einen Anruf zu simulieren", rät Konzack. Sätze wie "ich bin gleich da, wir treffen uns am Bahnsteig" können signalisieren, dass jemand auf Sie wartet.
Weniger auffallen, weniger riskieren
Auffällige Markenkoffer, teure Handtaschen oder hochwertige Rucksäcke ziehen oft ungewollte Aufmerksamkeit auf sich. Wer stattdessen mit unauffälligem Gepäck reist, minimiert das Risiko. Ein alter Rucksack oder eine einfache Plastiktüte wirken weniger attraktiv auf Diebe. Auch das Smartphone kann mit einer abgenutzten Hülle unauffälliger gestaltet werden.
Ein Trick: Eine kleine Glocke am Rucksack schreckt potenzielle Langfinger ab. Sie kann wie ein Taschenanhänger am Reißverschluss oder Ähnlichem befestigt werden.
- Zahlen Bundespolizei in Potsdam zu Straftaten in Zügen und Bahnhöfen via dpa
- Pressemitteilung der Ergo-Reiseversicherung
- bundespolizei.de: "Tipps zur Vorbeugung von Taschendiebstahl"
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