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"Bares für Rares"-Händler verzockt sich: "Zu spät!"


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Kurioses Bietergefecht
"Zu spät!": "Bares für Rares"-Händler verzockt sich


Aktualisiert am 12.11.2022Lesedauer: 3 Min.
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"Bares für Rares": Nicht immer läuft im Händlerraum alles nach Plan. (Quelle: ZDF / Willi Weber)
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Ein Mutter-Tochter-Gespann aus NRW bringt eine Rarität zu "Bares für Rares", die in der Familie zu Unstimmigkeiten führt. Alle Händler sind jedoch begeistert.

Elisabeth und Nicole Schmidt, Mutter und Tochter aus Nordrhein-Westfalen, möchten eine Vase bei "Bares für Rares" verkaufen. Während die Tochter sie nicht besonders schön findet, ist ihre Mutter anderer Meinung. "Ich finde die Vase sehr schön, aber ich habe dazu keine Bindung mehr", sagt die Rentnerin.

Moderator Horst Lichter fallen direkt Farbe und Form der Rarität auf. "Das sieht ein bisschen so aus, als ob da jemand mit den Däumchen drauf gedrückt hat, als es noch warm war. So einfach geht Kunst", findet er und möchte wissen, von wem die Vase stammt.

"Für einen Kunstkenner ist es ein absolutes Highlight"

"Die ist von meiner Mutter, das ist ein Erbstück. Die Vase ist über 100 Jahre alt", erklärt die Rentnerin. Kunstexperte Albert Maier erkennt sofort, dass es sich um ein außergewöhnliches Stück handelt. "Für einen Kunstkenner ist es ein absolutes Highlight, was Sie mitgebracht haben. Es ist eine europäische Glasvase im Jugendstil von einer ganz bedeutenden Manufaktur: Loetz Witwe aus Österreich", berichtet er.

"Dieses Dekor deutet eindeutig auf die Zeit von 1900 bis 1902 hin und ich habe keine Beschädigungen sehen können", fügt er hinzu, merkt jedoch an, dass man sie mal reinigen müsste. Der Wunschpreis des Mutter-Tochter-Gespanns liegt bei 800 bis 1.000 Euro.

Diese Vorstellung kann Maier sogar noch toppen. "Das ist ein Objekt, das auf dem Kunstmarkt tatsächlich gesucht ist. Und wenn Sie bedenken, was guter europäischer Jugendstil kostet, dann darf diese auch 800 bis 1.200 Euro kosten", verkündet er. "Das ist nicht schlecht für eine Vase, die noch gespült werden muss", scherzt Lichter und übergibt den Frauen die Händlerkarte.

"Bares für Rares"-Händler verzockt sich

Im Händlerraum sind alle Händler von der Rarität begeistert. "Wir haben selten eine so wunderschöne Vase in dieser Art gesehen, wie Sie sie uns heute mitgebracht haben", schwärmt Kunsthistorikerin Elisabeth "Lisa" Nüdling. "Gefällt uns allen, wirklich. So etwas Schönes haben wir in Tschechien gebaut", erklärt Vintage-Händler Jan Cizek.

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"Aber damals gehörte das zu Österreich", berichtigt Auktionator Wolfgang Pauritsch ihn. Das erste Gebot gibt aber Antiquitätenhändler Fabian Kahl mit 400 Euro ab, der sich mit Pauritsch ein erbittertes Bietergefecht um die Vase liefert. "Ich habe schon sehr viele Vasen von Loetz Witwe versteigert, aber das ist wirklich ein besonderes Stück. Muss ich wirklich zugeben", sagt Pauritsch und bietet schließlich 1.500 Euro für die Rarität.

Doch Kahl lässt sich nicht abschütteln und bietet noch 50 Euro mehr. Erst als Pauritsch auf 1.600 Euro erhöht, sagt Kahl: "Ok, jetzt bin ich raus." "Das war aber schwierig", findet der Auktionator und freut sich sehr über seinen Zuschlag. Nachdem er die Vase bezahlt und das Mutter-Tochter-Gespann den Händlerraum bereits verlassen hat, sagt Kahl zur Überraschung aller: "Ich sage noch 1.650 Euro." Darüber können seine Kollegen nur lachen.

"Zu spät!", rufen sie und amüsieren sich über Kahl, der sich offenbar verzockt hat und die Vase doch gerne ersteigert hätte. Mutter und Tochter sind derweil mit dem Ausgang sehr zufrieden. "Das Geld wird aufgeteilt. Meine Enkelkinder bekommen etwas, die wollen in den Urlaub fahren. Also, das Geld ist verbraucht", verrät die Rentnerin.

Verwendete Quellen
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