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Mikroplastik in Arktis: Großteil kommt aus Waschmaschine


Neue Erkenntnisse durch Studie
Mikroplastik in Arktis: Großteil kommt aus Waschmaschine

Von afp, t-online, mbo

13.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Studie zeigt: Das Mikroplastikvorkommen in der Arktis ist weniger dem Müll geschuldet als unserer Kleidung.Vergrößern des Bildes
Studie zeigt: Das Mikroplastikvorkommen in der Arktis ist weniger dem Müll geschuldet als unserer Kleidung. (Quelle: imago images / Cavan Images)
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Mikroplastikpartikel finden sich in den abgelegensten Teilen der Ozeane. Eine Studie zeigt nun, dass diese zum größten Teil aus unserer Kleidung stammen.

Mikroplastik, also kleinste Kunststoffpartikel, sind ein großes Problem für die Umwelt. Lange war nicht klar war, woher genau sie kommen. Auch fragten sich viele Forscher, wie sich die Partikel so weit ausbreiten können. Eine neue Studie der Umweltschutzgruppe Ocean Wise und der kanadischen Behörde für Fischfang und Ozeane, die im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlicht wurde, gibt darüber jetzt Aufschluss.

Die Studie zeigt, dass synthetische Fasern, die zum überwiegenden Teil aus Waschvorgängen in Privathaushalten stammen, einen Großteil der Mikroplastikverschmutzung der Arktis ausmachen. Die Forschenden stellten in Proben aus dem Arktischen Ozean fest, dass synthetische Fasern 92 Prozent der Mikroplastikverschmutzung ausmachten. Davon waren wiederum 73 Prozent Polyesterfasern.

Die Gruppe unter der Leitung von Peter Ross von der Universität von British Columbia geht davon aus, dass die Mikrofasern vor allem durch das Betätigen von Waschmaschinen in Privathaushalten ins Meer gelangen. Mikroplastik wurde in den abgelegensten Teilen der Weltmeere gefunden, sogar im Marianengraben im westlichen Pazifik, im Eis der Arktis und im Schnee auf den Pyrenäen.

"Arktis wird direkt durch das Waschen verschmutzt"

Die Untersuchungen hätten "überzeugendes" Material dafür geliefert, dass Privathaushalte in Europa und Nordamerika "die Arktis direkt durch das Waschen verschmutzen", sagte Ross. Das Mikroplastik gelange über das Abwasser aus den Waschvorgängen ins Meer.

Es wäre "unfair", nur Textilien als Ursache für die Mikroplastikverschmutzung der Weltmeere zu bezeichnen, fügte Ross hinzu. "Aber wir sehen doch deutliche Fußstapfen der Polyesterfasern, die wahrscheinlich vorwiegend aus der Kleidung stammen."

Die Forscher setzten bei ihren Untersuchungen Mikroskope und Infrarotanalysen ein, um die Plastikteilchen mit einer Größe von weniger als fünf Millimetern zu untersuchen. Nach den Erkenntnissen von Ocean Wise können sich bei einem einzelnen Waschvorgang aus einem Kleidungsstück Millionen von Fasern lösen.

Klärwerke nicht hinreichend ausgerüstet

Die Organisation weist darauf hin, dass die Klärwerke und Wiederaufbereitungsanlagen oftmals nicht hinreichend ausgerüstet sind, um Mikroplastik abzufangen. Sie schätzt, dass aus den Haushalten in den USA und Kanada jährlich 878 Tonnen Mikrofasern in die Umwelt gelangen.

Die Textilbranche könne sich weit stärker engagieren, um Kleidung zu produzieren, aus der sich weniger Bestandteile lösten, empfahl Ross. Die Regierungen könnten dafür sorgen, dass die Kläranlagen mit moderner Technik ausgerüstet werden. Privathaushalte wiederum könnten in ihren Waschmaschinen Filter einsetzen.

Laut einer Studie, die in der "Grand View Research" erschien, wurde in der Welt in den vergangenen zwei Jahrzehnten soviel Plastik hergestellt wie seit Beginn von dessen Existenz. Bis zum Jahr 2025 wird demnach eine Zunahme um vier Prozent jährlich erwartet.

Verwendete Quellen
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