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Kegelrobben an der Nordseeküste könnten von Corona-Krise profitieren


Mehr Nachwuchs
Kegelrobben könnten von Corona-Krise profitieren

Von afp
03.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Robben liegen am Strand der Düne vor Helgoland: Dieses Jahr scheint es zu besonders viel Nachwuchs bei den Kegelrobben gekommen zu sein.Vergrößern des Bildes
Robben liegen am Strand der Düne vor Helgoland: Dieses Jahr scheint es zu besonders viel Nachwuchs bei den Kegelrobben gekommen zu sein. (Quelle: Carsten Rehder/dpa)

Stellenweise profitiert die Natur von den Einschränkungen durch die Corona-Krise. Nun gibt es Anzeichen, dass die Kegelrobben an der Nordseeküste in diesem Jahr besonders viel Nachwuchs haben.

Kegelrobben an der Nordseeküsten könnten von coronabedingten Einschränkungen des Tourismus profitieren. Nach Angaben des Wattenmeer-Sekretariats in Wilhelmshaven wurde bei den routinemäßigen Zählflügen im Frühjahr ein ungewöhnlich deutlicher Zuwachs bemerkt. Während der übliche jährliche Zuwachs an Tieren von Frühjahr zu Frühjahr bei etwa neun Prozent liegt, erhöhte sich die Zahl der Sichtungen an den Küsten der Nordsee in diesem Jahr um 17 Prozent auf rund 7.650.

Wie das Wattenmeer-Sekretariat am Freitag mitteilte, könnte dies darauf zurückzuführen sein, dass sich die Kegelrobben durch den Rückgang touristischer und anderer menschlicher Aktivitäten in der Corona-Pandemie weniger gestört fühlen und daher in größerer Zahl auf Stränden und Sandbänken zu beobachten waren. Gesichert ist das aber nicht. Weitere Nachforschungen seien notwendig, hieß es dazu.

Gute Entwicklung bei den Kegelrobben

Die Kegelrobben sind größere Verwandte des Seehunds, der zweiten im Wattenmeer heimischen Robbenart. Ihre Bestände haben sich laut Wattenmeer-Sekretariat zuletzt generell gut entwickelt und seit 2008 mehr als verdreifacht.

Die im Wattenmeer-Sekretariat zusammengeschlossenen Anrainerstaaten Deutschland, Niederlande und Dänemark lassen die Tiere während des Fellwechsels im März und April aus der Luft zählen, um die Entwicklung abschätzen zu können.

Während des Fellwechsels verbringen die Robben besonders viel Zeit an Land und können daher besonders gut gesichtet werden. Die Zahl der dabei beobachteten Tiere ist jedoch nie mit dem Gesamtbestand identisch, da sich immer ein Teil im Wasser aufhält und unsichtbar bleibt. Um Bestandsentwicklungen abzuschätzen, setzen die Experten daher auch auf weitere Zählflüge zur Wurfzeit im Winter. Dadurch kann die Anzahl der neugeborenen Kegelrobben beurteilt werden.

In vergangenen Winter wurden dabei laut Wattenmeer-Sekretariat rund 1.730 Jungtiere gezählt, was einem leichten Zuwachs von zwei Prozent gegenüber der vorigen Geburtssaison entsprach. Die größten Kegelrobben-Kolonien befinden sich an der niedersächsischen Küste, an der Nordseeinsel Helgoland sowie im niederländischen Wattenmeer.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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