Oxfam-Bericht 20 Millionen Flüchtlinge durch Klima-Katastrophen pro Jahr
Klimabedingte Katastrophen sind die Hauptursache dafür, dass Menschen zu Binnenflüchtlingen werden. Laut einem neuen Bericht werden rund 20 Millionen Menschen pro Jahr durch die Klimakrise aus ihren Häusern vertrieben.
Klimabedingte Katastrophen sind inzwischen die Hauptursache dafür, dass Menschen zu Binnenflüchtlingen werden. Jährlich werden nach Einschätzung der Hilfsorganisation Oxfam 20 Millionen Menschen durch Klima-Katastrophen dazu veranlasst, innerhalb der Landesgrenzen Zuflucht zu suchen. Anlässlich der UN-Klimakonferenz in Madrid veröffentlichte Oxfam am Montag den Bericht "Forced from home". Darin wird ein extremer Anstieg der klimabedingten Katastrophen seit 2012 dokumentiert.
Fluchtursachen sind laut Oxfam in erster Linie Wirbelstürme, Überschwemmungen und Waldbrände. Solche klimabedingten Katastrophen verursachten siebenmal häufiger die Flucht von Menschen als Erdbeben und Vulkanausbrüche. Für das Jahr 2012 verzeichnet der Bericht 188 klimabedingte Katastrophen, die Menschen zu Binnenflüchtlingen in ihren Ländern machten. Die Zahl solcher Katastrophen stieg 2018 auf 1518.
Asien ist besonders betroffen
Vier Fünftel aller Binnen-Flüchtlinge verzeichnete Oxfam in Asien. So habe der Zyklon "Fani" im Mai 2019 in Bangladesch und Indien 3,5 Millionen Menschen zu Binnenflüchtlingen gemacht. Ein besonders hohes Risiko durch Wirbelstürme besteht auch in Kuba – dort wurden im Zehn-Jahres-Schnitt jährlich fast fünf Prozent der Bevölkerung gezwungen, ihre Häuser zu verlassen.
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Eine besonders ungünstige Kombination von klimabedingten Katastrophen und Konflikten sieht Oxfam am Horn von Afrika. In Äthiopien, Somalia, Südsudan und Sudan seien im Jahr 2018 durch Konflikte rund 3,8 Millionen Menschen in die Flucht getrieben worden. Hinzu kamen eine Million Flüchtlinge durch Extremwetterlagen. Die wirtschaftlichen Schäden durch klimabedingte Katastrophen veranschlagt Oxfam auf derzeit rund zwei Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.
- Nachrichtenagenturen dpa und afp