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Greenwashing: Shell gewinnt Negativ-Preis für "dreisteste Umweltlüge"


Greenwashing
Shell gewinnt Negativ-Preis für "dreisteste Umweltlüge"

Von dpa, afp
21.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Shell-Tankstelle: Mit einem Werbeversprechen des CO2-Ausgleichs führt Shell Kundinnen und Kunden in die Irre.Vergrößern des Bildes
Shell-Tankstelle: Mit einem Werbeversprechen für einen Klimaausgleich führt Shell Kundinnen und Kunden in die Irre, so die Jury. (Quelle: IMAGO/Andreas Friedrichs/imago-images-bilder)
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Sprit tanken und damit dem Klima helfen? Shell warb mit einem CO2-Ausgleich für jeden Liter. Dafür bekam der Ölkonzern nun eine unerwünschte Auszeichnung.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat den Ölkonzern Shell mit dem Negativ-Preis "Goldener Geier" für die "dreisteste Umweltlüge" ausgezeichnet. Shell Deutschland hatte an der Tankstelle mit einem "CO2-Ausgleich" in Höhe von 1,1 Cent pro Liter geworben – die DUH und eine Mehrheit der Teilnehmenden an einer Online-Abstimmung sahen darin "Greenwashing auf Kosten von Klima, Umwelt und der Verbraucherinnen und Verbraucher".

Der Mineralölkonzern habe mit seiner Marketingaktion signalisiert, "Autofahrerinnen und Autofahrer könnten ihr Fahrzeug ohne schlechtes Gewissen und Klimaschäden nutzen", erklärte die DUH. Der CO2-Ausstoß werde durch 1,1 Cent Aufpreis aber natürlich nicht gemindert und "wie genau diese klimaschädlichen Emissionen in Projekten am anderen Ende der Welt ausgeglichen werden sollen", habe das Unternehmen auch nicht dargelegt.

Ohnehin sei es "unmöglich", den Umweltschaden einer Autofahrt mit 1,1 Cent pro Liter Sprit auszugleichen, erklärte DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz. "Mit dem Werbeversprechen des CO2-Ausgleichs will Shell die Menschen in die Irre führen, um weiterhin und noch mehr Geld mit fossilem und schädlichem Sprit zu verdienen." Die DUH geht nach eigenen Angaben gegen Shell und fünf weitere Unternehmen "wegen Verbrauchertäuschung mit vermeintlicher 'Klimaneutralität'" vor.

Sechs Nominierte für "Goldenen Geier"

Die Organisation hatte nach eigenen Angaben mehr als 1.200 Nominierungen für den "Goldenen Geier" bekommen. Daraus wählte sie sechs Beispiele aus und stellte sie zur Abstimmung. Weitere Kandidaten waren etwa die Lufthansa mit einem ähnlichen Konzept wie Shell: einem neuen Tarif für "CO2-neutrales Fliegen".

Edeka war nominiert worden, weil der Lebensmittelhändler verbotene Einweg-Plastiktüten durch etwas dickere Plastiktüten ersetzt und diese als "mehrfach verwendbar" deklariert hatte. Die Danone-Wassermarke Volvic hatte Einweg-Plastikflaschen als umweltfreundlich beworben, weil sie aus 100 Prozent recyceltem PET bestehen sollen. Der Fastfood-Riese McDonald's und der Kochbox-Produzent Hellofresh gerieten wegen großer Mengen an Verpackungsmüll ins Visier der Umweltschützer.

An der Online-Abstimmung nahmen laut DUH mehr als 20.000 Menschen teil. 32 Prozent von ihnen stimmten dafür, Shell den "Goldenen Geier" zu verleihen. Auf Platz zwei landete die Lufthansa mit 17 Prozent. Für McDonald's stimmten 15 Prozent der Teilnehmer.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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