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Schmuggel von 1,2 Tonnen: "Elfenbein-Prozess" beginnt in Cottbus


Schmuggel von 1,2 Tonnen Elfenbein
"Elfenbein-Prozess" beginnt in Cottbus

Von dpa, jw

Aktualisiert am 29.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Elfenbeinfund in Berlin-Schönefeld: In Cottbus beginnt der Prozess wegen Elfenbein-Schmuggels.Vergrößern des Bildes
Elfenbeinfund in Berlin-Schönefeld: In Cottbus beginnt der Prozess wegen Elfenbein-Schmuggels. (Quelle: WWF)

Der afrikanische Elefant ist durch Wilderei bedroht, der Schmuggel mit Elfenbein findet auch in Deutschland statt. Nun hat in Cottbus ein Prozess wegen des Schmuggels von mehr als einer Tonne Elfenbein begonnen.

In Cottbus beginnt an diesem Donnerstag ein Prozess wegen Schmuggels von rund 1,2 Tonnen Elfenbein. Einer der Beschuldigten soll laut Anklage eine Frau mit der Ausfuhr von etwa 600 Kilogramm Elfenbein von Deutschland nach Vietnam beauftragt haben. Die Ware soll am Flughafen Berlin-Schönefeld – als Kaminuhren deklariert – zur Ausfuhr angemeldet worden sein.

Ein Angeklagter soll geplant haben, das Elfenbein in Vietnam zu verarbeiten und zu verkaufen. Darüber hinaus sollen in von ihm angemieteten Räumlichkeiten etwa 570 Kilogramm Elfenbein sowie Maschinen zur Verarbeitung gelagert worden sein. Es handelt sich damit um den bis dato größten Fund illegalen Elfenbeins in Deutschland. Aufnahmen des sichergestellten Guts sehen Sie hier.

Im Fall einer Verurteilung droht dem 50-Jährigen eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahre Haft. Gegen einen weiteren Angeklagten ist das Verfahren vorläufig eingestellt. Der Aufenthaltsort des Mannes, zur Tatzeit noch Jugendlicher, ist nach Angaben des Landgerichts derzeit unbekannt. Er soll als Gehilfe Elfenbein mit verarbeitet haben, um einen Weitertransport und Verkauf zu ermöglichen.

Elfenbein von mindestens 150 Elefanten

Laut Informationen des WWF stammt die Menge des gefundenen Elfenbeins von mindestens 150 Elefanten. Dabei sind die Bestände des afrikanischen Elefanten bedroht – jährlich fallen etwa 20.000 Tiere der Wilderei zum Opfer, allein zwischen 2007 und 2014 ist die Anzahl der afrikanischen Savannenelefanten in freier Wildbahn um etwa ein Drittel auf 350.000 geschrumpft. Neben der Wilderei sind Elefanten auch durch Lebensraumverlust gefährdet. Straßenbau, Landwirtschaft und Siedlungen schränken die Ausbreitung der Dickhäuter immer mehr ein.

Seit 1989 ist der internationale Handel mit Elfenbein aus Afrika praktisch verboten. Daher muss im Prozess auch geklärt werden, wie alt das beschlagnahmte Material ist.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Informationen des WWF
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