Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ohne grünen Daumen Pflegeleichte Zimmerpflanzen für Faule
Zimmerpflanzen sehen hübsch aus und machen einen Raum wohnlich. Doch ganz ohne Pflege kommen die wenigsten aus. Wer keinen ausgeprägten grünen Daumen hat oder sich das Leben möglichst einfach machen möchte, wählt am besten besonders pflegeleichte Pflanzen.
Der Kaktus ist bekannt für seine Genügsamkeit. Bewährt als Zimmerpflanzen haben sich zum Beispiel die Gattungen der Kugelkakteen wie Mammillaria, Echinocactus oder Turbinicarpus.
Kaktus braucht selten Wasser
Auch Kakteen brauchen Wasser, wenn auch nur alle drei bis vier Wochen. Und das ist nur nötig während der Wachstumsphase zwischen April und Oktober, erklärt Dieter Landtreter von der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. In den Wintermonaten ruht die Pflanze. Dünger erhalten die Pflanzen nur während der Wachstumszeit, alle drei bis vier Wochen gemischt in das Gießwasser. Statt dem speziellen Kakteen- und Sukkulentendünger kann man auch 50 Prozent der angegebenen Menge eines normalen Blumendüngers verwenden.
Im Spätherbst oder Winter kann man alte Triebe sowie Ableger herausschneiden und die Pflanze umtopfen.
Alle Kakteen und auch andere Sukkulenten lassen sich sehr gut auf Fensterbänken oder in der Nähe eines großen Fensters halten, erklärt Landtreter. Am besten ist eine direkte Südlage, aber pralle Sonne rund um die Uhr wäre zu viel des Guten. Die Pflanzen kommen auch gut klar an einem Westfenster mit Morgensonne bis zum Mittag. Landtreter rät zu einem rein mineralischen und grobkörnigen Substrat, etwa ein Gemisch aus Bimskies, Lava und Reinsand. Auf keinen Fall darf es normale Blumenerde sein.
Elefantenfuß ist robust
Auch der Elefantenfuß ist ein Überlebenskünstler. Seinen Namen verdankt er dem fast kugelförmigen Stammende, in dem die Pflanze Wasser speichert, erklärt Martin Breidbach, Gartenberater des Verbandes Wohneigentum Hessen.
Im Sommer bekommt der Elefantenfuß einmal pro Woche Wasser. Da sich die Menge nach Sonnenscheindauer und -intensität richtet, können die Wassergaben im Winter etwas reduziert werden. Grundsätzlich gilt auch: Je kühler der Raum, desto weniger muss gegossen werden. Das Düngen können sich Hobbygärtner einfach machen: Im Frühjahr erhält der Elefantenfuß ein Langzeitprodukt, was für die gesamte Vegetationsperiode ausreichen kann. Schneiden muss man den Elefantenfuß eigentlich nicht, da er relativ langsam wächst.
Elefantenfuß für Katzen giftig
Gut ist ein heller, halbschattiger Platz, erklärt Breidbach. Bei einem vollsonnigen Südfenster sollte man auf eine Jalousie achten. Katzen müssen von der Pflanze ferngehalten werden, denn sie knabbern manchmal an den Blättern. Aber diese enthalten Saponine, die in größeren Mengen aufgenommen bei den Tieren starke Reizungen der Schleimhäute verursachen können.
Drachenbaum verbessert Raumklima
Der Drachenbaum der Sorte 'Lemon lime' trägt mehrere Grüntöne. Die Pflanze aus den tropischen Gefilden Afrikas wächst kompakt. Im Haus hilft der Drachenbaum, das Raumklima zu verbessern, da er Feuchtigkeit an die Luft abgibt, erklärt Jürgen Herrmannsdörfer vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner.
Alle zwei bis drei Tage sollte die Feuchtigkeit des Substrates geprüft und bei Bedarf nachgegossen werden. Danach überschüssiges Wasser aus dem Untertopf entfernen. In Hydrokultur brauchen Pflanzen grundsätzlich weniger häufig Nachschub – alle zwei bis drei Wochen sind es beim Drachenbaum, erläutert Herrmannsdörfer. Ein Flüssigdünger im Gießwasser wird alle zwei Wochen gegeben oder als Langzeitprodukt alle drei Monate.
Drachenbaum im Winter putzen
Im Winter wird geputzt. "Wenn die Pflanzen mit Lammfell-Staubwedel oder Staubtuch gesäubert werden, bekommen sie mehr Licht", erklärt der Experte. Dabei mit der Hand stützend unter das Blatt fassen. Das Abstauben tut übrigens allen Pflanzen gut.
Die Pflanze sollte nicht neben dem Heizkörper oder auf dem beheizten Fußboden platziert werden. Der Drachenbaum braucht wenig Licht, was ihn zum Geheimtipp macht. "Der Standort muss nicht unbedingt ein Südfenster sein, ein Nordfenster tut es auch", so Herrmannsdörfer.
Kentia-Palme kommt mit Klima im Zimmer bestens zurecht
Die Kentia-Palme hat eine lange Reise hinter sich. Seefahrer brachten sie von den australischen Lord-Howe-Inseln im 19. Jahrhundert als exklusives Sammlerstück nach Europa. Aber das ist kein Problem für die Pflanze: "Keine andere Palmenart kommt mit den klimatischen Bedingungen in unseren Innenräumen so gut zurecht wie die Howea forsteriana", betont Herrmannsdörfer. Sie braucht wenig Licht und kann eine niedrigere Luftfeuchtigkeit gut tolerieren. Und: Im Haus hilft die Kentia-Palme besonders, das Raumklima zu verbessern, da sie 95 Prozent des Gießwassers als Feuchtigkeit an die Raumluft wieder abgibt.
Die Pflanze braucht etwas mehr Pflege, denn das Substrat darf nie austrocknen. Mindestens ein- bis zweimal in der Woche muss gegossen werden. Dünger ist alle zwei Wochen nötig. Der Standort sollte halbschattig sein, ohne direktes Sonnenlicht.
Grünlilie ist ein Klassiker
Ob sonnig oder schattig: Die Grünlilie wächst an beinahe jedem Standort. Dennoch ist ein heller Platz für die pflegeleichte Grünpflanze am geeignetsten. Wenn die Grünlilie zu dunkel steht, besteht die Gefahr, dass die langen Blätter abknicken. Außerdem können bei den zweifarbigen Zimmerpflanzen (Chlorophytum comosum "Variegatum") die hellen Streifen in der Blattmitte durch den Lichtmangel verschwinden. Im Sommer darf die Grünlilie gerne ins Freie umziehen. Bei heißer Mittagssonne drohen aber die Blätter zu verbrennen – pralle Sonne sollte daher besser vermieden werden.
Fast unverwüstlich: Zamioculcas
Wenig oder unregelmäßige Wässerung, trockene oder feuchte Luft, Licht oder Schatten – ganz egal, die Zamioculcas wächst trotzdem. Sie gedeiht unter beinahe allen Bedingungen. Je heller der Standort, desto schneller der Wuchs und heller die Blätter. Im Schatten wächst sie langsamer, dafür entwickeln die Blätter dann ein sehr kräftiges, dunkles Grün. Bei zu viel Trockenheit kann die Zamioculcas den oberen gefiederten Teil der Blätter als Verdunstungsschutz abwerfen.
- dpa-tmn
- eigene Recherche