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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Weiblicher Drache" Diese Zimmerpflanze verzeiht keine Gieß-Aussetzer
Eigentlich ist er gar kein echter Baum, denn er entwickelt nur einen verholzten Stamm: Dennoch gehört der Drachenbaum hierzulande zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Obwohl sie nicht alles verzeiht.
Als Zimmerpflanze benötigt die Dracaena – so der botanische Name des Drachenbaums – einen hellen Standort. Denn seine leuchtenden Farblinien prägen sich erst bei guten Lichtverhältnissen auf den spitz zulaufenden oder runden Blättern aus.
Dann mischt sich saftiges Grün mit gelben, rosafarbenen oder feuerroten Linien oder Mustern. Die Pflanze kommt auch im Halbschatten gut zurecht, nur direkte Sonneneinstrahlung verträgt der Drachenbaum nicht.
Gießen und Pflege
Das Substrat um den Drachenbaum sollte immer feucht sein. Gieß-Aussetzer mag er nicht. Regelmäßig in kleinen Portionen gegossen und vorsichtig besprüht, fühlt sich die Pflanze am wohlsten. Nur nasse Wurzelballen sollten unbedingt vermieden werden – denn bei Staunässe droht Fäulnis.
Von März bis August ist der Drachenbaum dankbar für Dünger im zweiwöchentlichen Rhythmus. Der Drachenbaum bevorzugt recht warme Raumtemperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Im Winter darf es nicht kälter als 16 Grad sein.
Gelbe Blätter können beim Drachenbaum auf Fehler bei der Pflege hindeuten. So ist möglicherweise eine allzu lange Trockenperiode schuld oder es fehlt an Dünger oder Licht. Braune Blattspitzen deuten auf zu trockene Luft hin.
Winterruhe: Jetzt seltener gießen
Im Winter kann man etwas weniger gießen. Von Oktober bis Januar hat der Drachenbaum seine Ruheperiode. Die Oberfläche des Substrates darf leicht antrocknen, bevor wieder Wasser gegeben wird. Gerade bei trockener Heizungsluft sollte der Drachenbaum aber weiterhin regelmäßig mit Wasser besprüht werden.
Drachenbaum schneiden
Besonders wenn der Drachenbaum wenig Licht erhält, bildet er lange, kahle Triebe. Diese kann man beherzt abschneiden. Es ist ratsam, dafür eine scharfe Gartenschere oder ein Messer zu verwenden: So erhalten Sie saubere Schnittstellen und verhindern Quetschungen. Größere Verletzungen der Pflanze am Stamm sollte man am Ende mit etwas Baumwachs abdichten.
Drachenbaum vermehren: Wassergefäß und Anzuchttopf
Abgeschnittene Triebe muss man übrigens nicht wegwerfen. Sie dienen als Steckling dazu – im Unterschied zum natürlichen Trieb (Ableger) –, den Drachenbaum zu vermehren. Die Triebe sollten dafür bestenfalls zwischen zehn und 20 Zentimeter lang sein. Vor dem Weiterverarbeiten entfernen Sie die unteren Blätter, weil diese sonst während des Vermehrens zu faulen beginnen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, um die Triebe des Drachenbaums zum Wurzeln zu bringen:
- Im Wassergefäß
Stellen Sie die Stecklinge in ein Gefäß mit lauwarmem Wasser. Der Standort sollte hell und warm, aber nicht direkt in der Sonne sein. Wechseln Sie etwa jeden dritten Tag das Wasser, um Fäulnis vorzubeugen. Haben sich nach etwa drei Wochen am Triebende erste Wurzeln gebildet, können Sie die Stecklinge senkrecht in Töpfe setzen. - Im Anzuchttopf
Andernfalls können Sie die frischen Triebenden gleich in Töpfen mit nährstoffreicher Anzuchterde bewurzeln lassen. Voraussetzung ist eine Bodentemperatur von mindestens 25 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Beides erreichen Sie, wenn Sie den Töpfen mit den Stecklingen eine Folientüte überstülpen. Lüften Sie die Haube mindestens jeden zweiten Tag, sodass sich kein Schimmel bildet. Zeigen sich nach etwa vier Wochen neue Triebe, können Sie die Jungpflanzen in größere Töpfe mit normaler Blumenerde umsetzen. Eine Folientüte ist nicht mehr nötig.
Herkunft und Bedeutung
Der Name der Dracaena leitet sich vom griechischen "drakaina" ab, was so viel wie "weiblicher Drache" bedeutet. Diesen mythologischen Namen verdankt die Pflanze dem von einigen Arten produzierten hellroten Harz im Inneren des Stamms, dem sogenannten Drachenblut.
Strenggenommen handelt es sich beim Drachenbaum nicht um einen Baum, sondern um eine baumförmige Pflanze aus der Gattung der Spargelgewächse. Die meisten "wilden Drachen" kommen in Afrika vor, aber auch in Südwesteuropa, Südasien und Mittelamerika haben sich Varianten dieser imposanten Pflanzenart verbreitet.
Info
Der wohl bekannteste und mit 17 Metern Höhe und 6 Metern Umfang größte Drachenbaum der Welt steht auf Teneriffa. Er soll mindestens 600 Jahre alt sein. Genau feststellen lässt sich das Alter allerdings nicht, da er als Agavengewächs keine Jahresringe ausbildet.
Ist der Drachenbaum giftig?
Alle Pflanzenteile der Dracaena sind leicht giftig, weil sie bestimmte Inhaltsstoffe, sogenannte Saponine, enthalten. Diese kommen beim Drachenbaum in besonders hoher Konzentration vor. Der Grund: In der freien Natur hält er so Fressfeinde ab. Werden versehentlich große Mengen der Dracaena verzehrt, kann es beim Menschen zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Hier sollten Sie umgehend die Giftnotrufzentrale kontaktieren.
Mehr noch ist der Drachenbaum aber für Haustiere wie Hunde und Katzen gefährlich. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass die Tiere die bitteren Blätter abfressen, achten Sie darauf, ob die Tiere an der Zimmerpflanze herumknabbern. Treten beim Tier danach Symptome wie starker Speichelfluss, Erbrechen oder Durchfall auf, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Pflege-Steckbrief
Drachenbaum (Dracaena) | |
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Arten | Kanarischer Drachenbaum (Dracaena draco), Duftender Drachenbaum (Dracaena fragrans), Gerandeter Drachenbaum (Dracaena marginata),Verzweigter Drachenbaum (Dracaena surculosa) |
Standort | Hell, aber auch Halbschatten ist möglich. Direkte Sonnenstrahlen sollten vermieden werden. |
Wuchs | Die Zimmerpflanze mit palmenartigem Wuchs kann nach einigen Jahren eine Höhe von etwa 1,50 bis zwei Metern erreichen. |
Temperatur | Am besten zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Im Winter sollte die Temperatur nicht unter 16 Grad sinken. |
Gießen | Der Wurzelballen und das Substrat sollten ständig feucht bleiben. Im Winter kann weniger gegossen werden. |
Düngen | In der Wachstumszeit von Frühling bis Spätherbst kann ein Zimmerpflanzendünger verabreicht werden. |
Schneiden | Dafür eine scharfe Gartenschere oder ein Messer verwenden, um saubere Schnittstellen zu erhalten und Quetschungen zu verhindern. |
Vermehren | Am besten durch Stecklinge vermehren: entweder im Wassergefäß oder im Blumentopf mit feuchter Anzuchterde. |
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Eigene Recherche
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