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Brandschutz-Tipps: Die häufigsten Brandursachen vermeiden


Das empfehlen Experten
Tipps gegen die häufigsten Brandursachen

Rund 200.000 Wohnungsbrände ereignen sich in Deutschland jedes Jahr. Viele davon könnten vermieden werden. Denn menschliches Fehlverhalten zählt zu den häufigsten Brandursachen. Auch eine defekte, überlastete oder falsch bediente Elektrik führt immer wieder zu Wohnungsbränden. Wir nennen .

Aktualisiert am 14.06.2016|Lesedauer: 4 Min.
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Rund 1400 Brandursachenermittlungen hat das Kieler Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS) für seine Brandursachenstatistik 2015 ausgewertet. Die Statistik ist nicht repräsentativ, denn das IFS wird nur hinzugezogen, wenn die Brandursache unklar ist.

Brandschutz: Die meisten Brandursachen wären leicht vermeidbar.Vergrößern des Bildes
Brandschutz: Die meisten Brandursachen wären leicht vermeidbar. (Quelle: Feuerwehr Harburg/dpa)

Elektrik ist die Brandursache Nummer eins

Viele Brände werden zum Beispiel durch Blitzschlag verursacht. "In den Statistiken des IFS sind diese Schäden kaum verzeichnet, da sie relativ einfach erkennbar sind und in der Regel keine Ursachenermittlung durchgeführt wird", erklärt das IFS.

Dennoch geben die Zahlen einen guten Überblick. Knapp ein Drittel aller untersuchten Brände wurde durch fehlerhafte oder überlastete Elektrik verursacht (31,7 %). "Defekte Geräte oder Stromleitungen können sich stark erwärmen oder erzeugen bei einem Kurzschluss Funken", erklärt dazu die Chemnitzer Feuerwehr auf ihren Webseiten.

Deutlich reduzieren lässt sich das Brandrisiko, indem man schon beim Gerätekauf auf Prüfsiegel wie CE-, VdS- und GS-Zeichen achtet. Außerdem dürfen Steckdosen nicht überlastet werden. Vor allem sollte man nie mehrere Steckerleisten hintereinander schalten. Geräte mit brüchigen Isolationen oder Wackelkontakten an den Kabeln gehören ausgetauscht. Defekte sollten nur von qualifizierten Fachleuten repariert werden.

Viele Wohnungsbrände entstehen durch menschliches Fehlverhalten

Schon an zweiter Stelle der häufigsten Brandursachen steht in der IFS-Statistik der Mensch selbst: Heizgeräte wie Öfen, Herde oder Bügeleisen bleiben unbeaufsichtigt und entzünden brennbare Materialien in ihrer Nähe.

Vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit kommt es jedes Jahr zu zahlreichen Bränden, weil Kerzen unbemerkt umfallen oder beim Herunterbrennen Christbaum oder Adventkranz entzünden. Um rund 40 Prozent nehmen die Schadensmeldungen laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in dieser Zeit zu.

Offene Feuerquellen dürfen niemals unbeaufsichtigt bleiben. Dazu zählen auch glimmende Zigaretten und Zigarren. Im Bett und auf der Couch liegend sollte man generell nicht rauchen. Die Gefahr ist zu groß, dass man mit brennender Zigarette einschläft.

Die Küche ist der häufigste Brandentstehungsort

Besonders häufig kommt es zu Bränden in der Küche. Rund 39 Prozent von über 10.000 seit 1999 durch das IFS untersuchten Wohnungsbränden haben hier ihren Ursprung – etwa die Hälfte davon gehen vom Herd aus. Fast immer ist der Mensch Schuld. "Nur einem Prozent der Fälle konnte ein elektrischer Defekt des Herdes nachgewiesen werden", berichtet IFS-Geschäftsführer Hans-Hermann Drews.

Alle anderen Herdbrände lassen sich auf menschliches Fehlverhalten zurückführen – zum Beispiel eine vergessene oder versehentlich eingeschaltete Platte oder auf dem Herd abgelegte Gegenstände. "Selbst wenn man nur schnell etwas aus dem Keller holen möchte, muss die Pfanne mit Fett runter vom Herd", warnt Drews.

Schon in vier Minuten kann sich das Fett entzünden. Einen Fettbrand darf man niemals mit Wasser löschen, sonst kommt es zur Fettexplosion. Wenn es noch möglich ist, sollte man das Feuer mit dem Pfannendeckel ersticken. Ist der Brand schon zu weit fortgeschritten, hilft nur noch der Notruf.

Blitzschlag und Überspannung

Auch wenn sie in der IFS-Statistik unterrepräsentiert sind, zählen Blitzschläge und Überspannungen zu den häufigsten Ursachen für Feuerschäden. In den Statistiken der Versicherer belegt die Brandursache Blitzschlag regelmäßig einen der Spitzenplätze.

Vorgeschrieben ist ein Blitzschutz für Haus und Wohnung oft nicht. Sinnvoll ist er aber allemal. Die Kosten belaufen sich für ein durchschnittliches Einfamilienhaus auf etwa 2500 Euro. Die äußere Blitzschutzanlage – der Blitzableiter – leitet einschlagende Blitze ins Erdreich ab. Zusätzlich schützt der innere Blitzschutz die elektrischen Geräte im Haus vor Überspannungsschäden und beugt Kabelbränden vor.

Der innere Blitzschutz funktioniert dreistufig. Am Hausverteiler, den Unterverteilern und an den einzelnen Steckdosen werden Sicherungen installiert. Bei einem gewöhnlichen Einfamilienhaus liegen die Gesamtkosten für die fachmännische Nachrüstung eines inneren Blitzschutzes meist bei rund 1000 Euro.

Brandschutz-Tipps gegen die häufigsten Brandursachen

Offenes Feuer: Kerzen, aber auch Kamine und Kaminöfen dürfen nie über einen längeren Zeitraum unbeaufsichtigt brennen. Man muss Kaminöfen regelmäßig reinigen und warten, wie in der Betriebsanleitung beschrieben.

Herd: Bei eingeschaltetem Herd darf man nie die Küche verlassen. Brennbare Gegenstände wie Zeitungen, Topflappen, Holzschneidebretter sollten nicht auf dem Herd oder in unmittelbarer Nähe liegen.

Wärmequellen: Heizstrahler, Halogenleuchten, Rauchabzugsrohre und alle anderen Wärmequellen stets weit genug entfernt von brennbaren Materialien und Gegenständen wie Tapeten, Vorhängen und Co. betreiben.

Zigaretten: Glimmende Tabakwaren nicht unbeaufsichtigt im Aschenbecher liegen lassen. Nicht rauchen, während man auf dem Sofa oder im Bett liegt. Aschenbecher erst dann im Hausmüll entleeren, wenn die Asche sicher abgekühlt ist.

Elektrogeräte: Auf Gütesiegel wie CE-, VdS- und GS-Zeichen achten. Elektrowärmegeräte wie Wasserkocher, Kaffeemaschine oder Toaster sollten eine Abschaltautomatik haben. Geräte mit brüchigem oder gequetschtem Kabel sowie Wackelkontakten austauschen oder fachmännisch reparieren lassen.

Steckdosen und Leitungen nicht überlasten: Auch im Altbau mit wenigen Steckdosen niemals mehrere Steckerleisten hintereinander schalten.

Blitzschlag: Äußere Blitzschutzanlage (Blitzableiter) und ein dreistufiger innerer Blitschutz schützen vor Bränden und Überspannungsschäden.

Rauchmelder können Leben retten

Die meisten Menschen, die bei Haus- und Wohnungsbränden ihr Leben verlieren, sterben nicht am Feuer, sondern am Rauch. Tagsüber wird ein Feuer meist so früh entdeckt, dass es schnell gelöscht oder man sich zumindest noch in Sicherheit bringen kann. Nachts hingegen wachen viele Brandopfer erst auf, wenn es längst zu spät ist und der Rauch schon so dicht, dass sie sich nicht mehr retten können.

Alle Schlafräume sowie der Flur sollten deshalb mit Rauchmeldern ausgerüstet sein. Sie schlagen bei Rauchentwicklung frühzeitig Alarm, so dass Zeit genug bleibt, den Flammen und dem Rauch zu entfliehen. In fast allen Bundesländern gilt sogar eine Rauchmelderpflicht.

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