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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Feuer richtig löschen Was tun, wenn es zuhause brennt?
Falls ein Feuer ausbricht, sollten Sie die ersten Schritte bei der Brandbekämpfung kennen. Denn nur wer weiß, was zu tun ist, behält einen kühlen Kopf. Mit diesen Tipps reagieren Sie auch im Brandfall besonnen.
Inhaltsverzeichnis
Bei einem Feuer sollten Sie vor allem darauf achten, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Carsten-Michael Pix vom Deutschen Feuerwehrverband in Berlin rät, nur kleine Feuer selbst zu bekämpfen und größere Brände den Experten von der Feuerwehr zu überlassen.
Die wichtigsten Verhaltensregeln bei einem Brand
- Bewahren Sie Ruhe.
- Rufen Sie die Feuerwehr unter 112.
- Löschen Sie nur kleine Feuer selbst.
- Verlassen Sie den Raum in gebückter Haltung, weil sich Brandgase unter der Decke sammeln.
Brennendes Fett nicht mit Wasser löschen
Im Haushalt entstehen die meisten Brände in der Küche. Beispielsweise können Fettbrände beim Kochen äußert tückisch werden. Wenn Fett zu stark erhitzt wird, kann es sich entzünden. Löschen Sie Fettbrände niemals mit Wasser, denn es besteht Explosionsgefahr, warnt Feuer-Experte Pix. Eine Fettexplosion kann dem Löschenden direkt ins Gesicht schlagen. Pix rät, die brennende Pfanne mit einem Deckel so zu verschließen, dass kein Sauerstoff mehr eindringen kann und das Feuer erstickt.
Brandbekämpfung mit dem Feuerlöscher
Mit einem gut gewarteten Feuerlöscher können Sie Brände im Haushalt wirkungsvoll bekämpfen. Sprühen Sie das Löschmittel in kurzen und gezielten Stößen direkt auf den Brandherd. Wenn mehrere Feuerlöscher zur Verfügung stehen, dann sollten die Brandhelfer möglichst alle gleichzeitig einsetzen. Schützen Sie sich beim Löschen selbst und halten Sie ausreichend Abstand zum Feuer.
Achtung
Für die Küche sollten Sie Feuerlöscher mit der Kennzeichnung F benutzen. Mit ihnen können Sie unter anderem Fettbrände löschen. Am besten bewahren Sie den Feuerlöscher in der Nähe des Herdes.
Brennende Personen löschen
Wenn ein Mensch in Flammen steht, dann muss besonders schnell gehandelt werden. In diesem Fall "ist einfach nur das Wichtigste, den Personenbrand sofort zu löschen. Hier ist egal, ob mit Erde, Sand oder auch Schmutzwasser", betont Feuerwehrmann Pix. Wenn weder Wasser noch ein Feuerlöscher verfügbar sind, dann ersticken Sie das Feuer mit Decken oder Jacken.
Löschdecken fangen Feuer
Von Löschdecken rät Pix bei der Brandbekämpfung ab: "Der Benutzer setzt sich immer auch einer hohen Eigengefährdung aus, weil er nah am Feuer ist". Außerdem können die Löschdecken gefährlich sein. Denn bei einem Elektrobrand können sie den Strom von aufgeschmolzenen Drähten leiten und damit den Feuerhelfer unter Strom setzen. Außerdem können Branddecken sogar selbst Feuer fangen.
Verbreitung von Rauch und Qualm verhindern
Neben dem Feuer ist bei einem Brand der entstehende Rauch eine große Gefahrenquelle. Sorgen Sie dafür, dass sich der Qualm nicht ausbreiten kann. Schließen Sie dafür die Fenster und die Tür des Zimmers, in dem es brennt. Falls Sie das Haus verlassen müssen, dann schließen Sie auch die Haustür.
Mit einfachen Maßnahmen Bränden vorbeugen
Die beste Art der Feuerbekämpfung ist Vorsorge. Mit wenigen simplen Maßnahmen können Sie das Entstehen von Bränden verhindern und in einem Ernstfall wertvolle Minuten gewinnen.
- Stecker ziehen: elektrische Geräte vor Urlaub oder Gewitter vom Netz trennen
- Steckdosen nicht überlasten
- Feuerlöscher anbringen und regelmäßig warten
- Rauchmelder installieren und Batterien wechseln
- Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen
- Feuerzeuge und Streichhölzer für Kinder unzugänglich aufbewahren
- Zigaretten vollständig ausdrücken
Vorgaben zu Rettungswegen in der Wohnung
Es gibt zwei Möglichkeiten, einem Feuer zu entkommen. Entweder die Eingangstür und die Treppe nach oben, oder über die Feuerwehrleiter. In Ein- oder Zweifamilienhäusern, aber auch in Mehrfamilienhäusern werden in der Regel Fenster oder Balkone als zweite Rettungswege geplant.
Wohnhäuser, die über Aufenthaltsräume verfügen, müssen über mehr als einen Rettungsweg verfügen, wenn kein Sicherheitstreppenraum vorhanden ist. Teilweise gilt dies auch für Einfamilienhäuser. Ausgenommen sind lediglich Gebäude, die nur sporadisch von Menschen betreten werden, wie etwa ein Trafohäuschen.
Rettungswege müssen in jedem Stockwerk vorhanden sein, in dem sich Menschen aufhalten. Also in den Etagen, wo Wohn- und Schlafzimmer, Bad und Küche liegen. Aber auch im Keller oder Dachgeschoss, wenn diese für Wohnzwecke ausgebaut sind.
Darauf müssen Mieter achten
Bewohner des Hauses dürfen Fluchtwege nicht verstellen. Aus diesem Grund haben im Flur brennbare Gegenstände, Kinderwagen, Schuhe und andere Dinge, im Hinblick auf den Brandschutz nichts zu suchen. Auch Balkone werden häufig zugestellt.
Der Fluchtweg wird dann bei einem Feuer zur Todesfalle. Fluchttüren müssen im Notfall grundsätzlich ohne Schlüssel von innen nach außen zu öffnen sein. Das Gleiche gilt für Türen zu Tiefgaragen und Hauseingangstüren. Hausordnungen, nach denen diese Türen nachts abgeschlossen werden müssen, sind unzulässig.
Nicht allein die Flammen, schon der giftige Rauch sind bei einem Brand ein entscheidendes Problem.
- eigene RechercheNachrichtenagentur dpa-tmn