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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gefahr am Herd Wie verhalte ich mich richtig, wenn Fett in der Küche brennt?
Wenn ein Feuer ausbricht, schießt vielen als erstes der Gedanke in den Kopf, es mit Wasser zu löschen. Doch wenn in der Küche Fett in Flammen aufgeht, ist dies die völlig falsche Entscheidung. Durch brennendes Fett entstehen in Deutschland jedes Jahr viele gefährliche Küchenbrände.
Gefährliche Brandherde in der Küche vermeiden
Zu unzähligen Küchenbränden muss die Feuerwehr in Deutschland jedes Jahr ausrücken. Dabei ist die Ursache nicht immer ein defektes elektrisches Gerät: Wie das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung in ihrer Jahresstatistik berichtet, werden immerhin 18% der Brände durch menschliches Fehlverhalten verursacht. Besondere Vorsicht ist also geboten, wenn etwa beim Kochen das Fett zu Brennen beginnt. Wer sich hier falsch verhält, kann leicht einen Wohnungsbrand auslösen.
Fett kann sich nämlich bei hohen Temperaturen von selbst entzünden. Um die Gefahr von vornherein zu vermeiden, sollten Sie deshalb den Herd niemals unbeaufsichtigt lassen, vor allem dann nicht, wenn Sie größere Mengen in einer Pfanne erhitzen. Eine andere Gefahrenquelle ist die Dunstabzugshaube, denn dort kann sich im Laufe der Zeit durch den Dunst Fett ansammeln. Entsprechend regelmäßig sollten Sie diese reinigen oder die Filter austauschen, damit sich bei einer brennenden Pfanne das Feuer nicht dorthin ausbreiten kann. Der NDR rät deshalb außerdem, niemals unter dem Dunstabzug zu flambieren.
Was passiert, wenn Sie Fett mit Wasser löschen
Sollte es doch dazu kommen, dass das Fett beim Kochen Feuer fängt, greifen Sie niemals zu Wasser, um den Brand zu löschen. Wenn Sie Wasser auf das Fett geben, verdampft dieses schlagartig. Laut WDR können aus einem Liter Wasser unmittelbar 1.700 Liter Wasserdampf entstehen. Die Folge: Das Fett wird in kleinsten Tröpfchen in die Luft gerissen. Im schlimmsten Fall entzündet es sich und es kommt zu einer sogenannten Fettexplosion. Die Stichflamme kann schnell eine ganze Küche in Brand setzen, und das anfangs noch kleine Feuer gerät dann völlig außer Kontrolle.
Um diese Explosionen auch bei Friteusen zu vermeiden, rät die Seite "feuerchef.de" dazu, nur flüssiges Fett zum Frittieren zu verwenden. Festes Fett könne sich durch die Hitze der Heizschlange im Inneren der Friteuse ebenfalls entzünden und einen Fettbrand auslösen.
Fett in Flammen: So löschen Sie das Feuer richtig
Um solche Katastrophen zu vermeiden, sollten Sie vor allem Ruhe bewahren, wenn Fett in Ihrer Pfanne Feuer gefangen hat. Folgende Methoden eignen sich dazu, einem Küchenbrand vorzubeugen:
- Befindet sich ein Deckel in Griffweite, decken Sie damit den Brandherd ab, um dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen. Schalten Sie nun den Herd aus, und nehmen Sie Topf oder Pfanne vorsichtig von der Herdplatte. Bevor Sie den Deckel wieder entfernen, warten Sie einige Minuten, um ein erneutes Entzünden zu vermeiden.
- Eine Löschdecke eignet sich, um den Brand schnell im Keim zu ersticken. Das Portal "wissen.de" mahnt aber, nur auf spezielle Decken aus dem Fachhandel zurückzugreifen. Eine Sofadecke aus dem Haushalt könnte sich ebenfalls entzünden und den Brand verschlimmern.
- Auch ein spezielles Feuerlöschspray eignet sich, um Fettbrände schlagartig zu löschen. Der WDR warnt aber unbedingt auf die angegebene Brandklasse zu achten. Diese ist in der dazugehörigen Bedienungsanleitung angegeben. Brandklasse F eignet sich zum Löschen von Fettbränden.
Mit diesen Methoden sollten Sie das brennende Fett in den Griff bekommen. Im Zweifelsfall hilft aber nur ein womöglich lebensrettender Anruf bei der Feuerwehr - diese weiß am Besten, wie das Feuer in der Küche zu löschen ist.