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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zehn Tipps gegen Flecken Holzmöbel pflegen und Kratzer entfernen
Rustikale Holzmöbel bringen Natürlichkeit in die Wohnung. Allerdings sind Möbel aus Massivholz nicht ganz so strapazierfähig, wie der robuste Werkstoff vermuten lässt. Je nachdem, ob das Holz lackiert, geölt oder gewachst ist, reagiert es mehr oder weniger empfindlich auf Staub, Wasser und äußere Einflüsse.
Für die fortlaufende Reinigung von Holzmöbeln reicht das Staubwischen mit einem trockenen Tuch in der Regel aus. Trotzdem verliert die Oberfläche mit der Zeit an Glanz und Farbe. Darum sollte man die Möbel ab und an mit einem angefeuchteten, fusselfreien Lappen sanft abwischen. Restfeuchtigkeit muss danach sofort mit einem trockenen Tuch aufgenommen werden. Gegen Dellen und Kratzer hilft das Putzen aber nicht.
Viele Polituren schaden dem Massivholz
Polituren sind bei der Möbelpflege wegen ihres schnellen Auffrischungseffekts sehr beliebt. Vorsicht ist jedoch bei der Verwendung von Polituren mit Silikonölen oder Mineralölderivaten geboten. Diese dringen in das Holz ein und lassen sich nicht mehr entfernen. Das hat zur Folge, dass die Oberfläche nicht mehr restauriert werden kann. Wertvolle Stücke, gerade Antiquitäten, könnten dadurch an Wert verlieren. Die kostbaren, alten Möbel sollten daher nur mit einem auf sie abgestimmten Pflegemittel gesäubert werden.
Andere Polituren lassen die Möbel nur zunächst gut aussehen, warnt die Bremer Umweltberatung. Auf Dauer bildeten die Pflegemittel jedoch einen Film auf der Oberfläche, der schmierig werde und Staub anziehe. Die Berater raten daher zur trockenen Reinigung mit einem weichen Tuch oder Pinsel sowie dem weichen Bürstenaufsatz des Staubsaugers.
Neutralseife hilft gegen starken Schmutz auf Massivholz
Größere Verschmutzungen können Sie mit Neutralseife auf einem weichen Schwamm und wenig Wasser reinigen, rät die Initiative Pro Massivholz. Nach dem Einreiben wird die Seife abgewischt und das Holz trocken gerieben. Auf Mikrofasertücher sollten Sie beim Staubwischen verzichten, da sie durch ihre besondere Struktur feine Kratzer in der Oberfläche hinterlassen können.
Öle und Wachse zum Aufpolieren der Holzmöbel verwenden
Ist die Holzoberfläche von vornherein mit Wachs oder Öl behandelt, sollte das Möbel nach der Trocknung mit einem Vlies behutsam geglättet, also abgerieben werden, empfiehlt die Initiative. Danach kann die Oberfläche mit Öl oder Wachsbalsam aufgefrischt werden. Achten Sie beim Kauf von Pflegemitteln immer darauf, dass sie vom Hersteller ausdrücklich für diesen Zweck geeignet sind. Mit nicht eindeutig deklarierten Produkten tun Sie sich und Ihren Möbeln keinen Gefallen, denn laut der Initiative enthalten diese häufig Lösungsmittel, die Holz und Versiegelung angreifen. Außerdem fehlen ihnen oft Füllstoffe, die dem Schutzfilm die nötige Dichte und Qualität verleihen.
Das richtige Finish: Öl, Wachs oder Lack
Öl hat die positive Eigenschaft, tief in das Holz einzudringen und die Oberfläche so dauerhaft vor Feuchtigkeit und Schmutz zu schützen. Das behandelte Holz bleibt abwischbar und vor allen Dingen diffusionsoffen. Das heißt, die Poren werden nicht verschlossen und das Material kann weiter atmen. Der Luft wird so überschüssige Feuchtigkeit entzogen und wenn es trocken ist, wieder an sie abgegeben. Das Öl intensiviert die natürliche Struktur des Holzes und lässt es kräftiger erscheinen. Man spricht dann auch von "anfeuern".
Das richtige Öl für Holzmöbel verwenden
Doch nicht jedes Öl ist für Möbel geeignet, daher sollte das Holz beispielsweise nicht mit Salatöl behandelt werden. Das ist zwar ökologisch unbedenklich, doch bleiben Lebensmittelöle "weich", werden ranzig und "trocknen" nicht aus. Spezielle Öle aus dem Fachhandel werden dagegen mit Substanzen versetzt, die sie aushärten lassen. Für Gebrauchsgegenstände wie Frühstücksbrettchen oder Kochlöffel aus Holz sind Sonnen-, Raps-, Oliven- oder Walnussöle wiederum ideal. Durch die häufige Nutzung und das regelmäßige Spülen bleibt der Nebeneffekt hier aus.
Lack ist glatt und undurchlässig
Gegenüber dem Öl bildet eine Lackoberfläche einen geschlossenen Film. Das Holz kann also kein Wasser aufnehmen. Dafür ist es möglich, mit Lack ein sehr feines und glattes Finish herzustellen, das zudem auch eine vergleichsweise strapazierfähige Oberfläche bildet. Die Reinigung ist einfacher gegenüber geölten und gewachsten Möbeln, da der Schmutz auf dem glatten Lack nicht so gut anhaftet. Weiterer Vorteil des Lacks: Maserung und Farbe des Holzes werden deutlich hervorgehoben und leuchten so sehr intensiv.
Heller Hitzefleck auf dunklen Möbeln
Wer einen zu heißen Topf oder die frisch gefüllte Kaffeekanne auf eine dunkle lasierte oder gewachste Oberfläche stellt, riskiert einen hellen Fleck, der sich nur schwer wieder entfernen lässt. So absurd es klingen mag: Die einfachste Lösung ist Hitze. Die führt man am besten mit einem Föhn zu. Man hält den Haartrockner für wenige Minuten in sehr kurzer Entfernung auf die betroffene Stelle. Anschließend ist der Fleck verschwunden.
Wachs härtet mit der Zeit aus
Während sich Lack nur auf der Oberfläche des Holzes befindet und Öl in tiefer liegende Schichten eindringt, zieht Wachs nur oberflächlich in das Holz ein. Nach dem Auftrag wird das Wachs fest und härtet mit der Zeit aus. Die Oberfläche erscheint seidenglänzend, Farbe und Struktur des Holzes werden aber nicht so kräftig hervorgehoben. Wird das Möbel abschließend noch von Hand oder mit der Maschine gebürstet, verfestigt sich die Wachsschicht zusätzlich und es zeigt sich ein gleichmäßiger Glanz.
Holzmöbel bleichen in der Sonne aus
Die Farbe des Holzes unter Gegenständen wie Vasen oder Kerzenleuchtern ist häufig viel heller als auf der umliegenden Fläche des Möbels. Das liegt daran, dass Holz durch die UV-Strahlung nachdunkelt. Wenn Sie einzelne Stellen Ihres Möbels anschleifen oder in anderer Weise behandeln, werden diese sich farblich verändern. Daher ist es unter Umständen für ein gleichmäßiges Aussehen notwendig, nach dem Ausbessern von Schadstellen noch einmal die gesamte Oberfläche anzuschleifen und nachzubehandeln.
Vorsicht bei lackierten Flächen
Während geölte oder gewachste Möbel auch mal ein nassfeuchtes Abwischen vertragen, ist das bei fein lackierten Oberflächen unbedingt zu vermeiden. Die Gefahr der Wasserfleckenbildung ist hier besonders groß. Auf haushaltsübliche Reinigungsmittel sollte ebenfalls verzichtet werden, da diese oft scheuernde Partikel enthalten, die den Lack beim Abreiben zerkratzen. Mit unseren Tipps zur Holzpflege und Kratzerbeseitigung sehen Ihre Echtholzmöbel wieder wie neu aus.
So pflegen Sie Ihr Holz richtig
Oberfläche | Reinigungsart |
---|---|
Lasiert und geölrt | Kein Wasser. Reinigen Sie diese Möbel am besten mit einem weichen, trockenen, fusselfreien Tuch. Auch mit einem weichen Besen oder einer weichen Staubsaugerdüse können Sie diese Möbel reinigen. Starke Verschmutzungen mit einem Schleifvlies entfernen. Tiefe Dellen und Kratzer müssen abgeschliffen und neu lasiert werden. |
Unbehandelt | Naturbelassene Oberflächen werden rissig und trocknen aus, wenn sie nicht die richtige Pflege bekommen. Hier darf etwas Wasser zum Einsatz kommen: Ein feuchter Schwamm mit milder Naturalseife reichen für die Reinigung. Wichtig ist, sie anschließend gründlich zu trocknen. Tiefe Dellen und Kratzer können abgeschliffen werden, besser ist jedoch, derartige Schäden zu vermeiden. |
Furniert | Wasser, scharfe Reiniger, Hitze und Seife sind Gift für diese dünnen Hölzer. Am besten ist hier die Reinigung mit einem Microfasertuch. Zu viel Feuchtigkeit lässt das Furnier aufquellen – die dünnen Blätter können sich ablösen. |
Holzmöbel täglich pflegen
Die Holzmöbel lassen sich am besten schützen, wenn man im Alltag ein wenig auf sie aufpasst. Das bedeutet: Ihre Oberfläche sollte regelmäßig gereinigt, Flecken, Kratzer und Verfärbungen umgehend entfernt werden. Genauso schädlich wie viel Putzwasser sind Wein, Wasser und Kaffee.
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Daher rät die Initiative Pro Massivholz: Verschüttete Flüssigkeiten sollten immer rasch entfernt und feuchte Gegenstände nicht darauf abgestellt werden. Das Gleiche gilt für Heißes. Chemikalien können dem Holz auch schaden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche