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Mülltrennung: Darf Bioplastik in die Biotonne?


Mülltrennung
Bioplastik: Diesen Fehler machen viele

Tüten für die Biotonne zu Hause sind so praktisch: Sorgen sie doch dafür, dass Essensreste und Küchenabfälle einfach und sauber in der Biotonne vor der Tür entsorgt werden können. Stimmt das?

Aktualisiert am 02.09.2022|Lesedauer: 2 Min.
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Dass Kunststoff und Plastik nicht in die Biotonne gehören, ist bekannt. Aber wie sieht es mit Bioplastik aus? Schließlich preisen die Hersteller ihre Produkte als leicht abbaubar an, weil sie biologische Kunststoffe enthalten.

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Mülltüten: Einige Hersteller werben damit, dass ihre Produkte im Biomüll entsorgt werden können. (Quelle: alexx60/getty-images-bilder)

Die Angaben vieler Hersteller zu den leicht abbaubaren Produkten aus Bioplastik sind häufig nicht korrekt. Im Gegensatz zu Gemüse- und Obstresten, wie beispielsweise dem Apfelgriebs oder dem Tomatenstiel verrotten sie wesentlich langsamer. Aus diesem Grund bereiten die Bioplastikprodukte vor allem den Entsorgungsbetrieben, Betreibern von Biogasanlagen und Kompostierwerken große Probleme. Aber auch auf Ihrem Komposthaufen können derartig als abbaubar beworbene Kunststoffe Schwierigkeiten bereiten.

Warum gehört Bioplastik nicht in die Biotonne?

Laut Verband kommunaler Unternehmen verunreinige das Bioplastik den Kompost. Der Grund: Der Zersetzungsprozess der kompostierbaren Kunststoffe dauert bis zu zwölf Wochen – und selbst dann sind nur 90 Prozent der Bio-Kunststoffprodukte zersetzt. Erst nach etwa sechs Monaten sind nahezu keine Rückstände mehr im Kompost zu finden. Doch im Kompostierwerk darf es maximal fünf Wochen dauern, ehe aus den Abfällen verkaufsfertiger Kompost entstanden ist.

Ein weiterer Grund, weshalb Biokunststoff besser nicht in der Biotonne entsorgt werden sollte: Aus dem bioabbaubaren Kunststoff entsteht kein Humus. Stattdessen zerfällt er hauptsächlich zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O).

Was ist mit biologisch abbaubaren Mülltüten?

Laut Umweltbundesamt sollten Mülltüten aus biologisch abbaubarem Bioplastik nicht in der Biotonne entsorgt werden. Obwohl sie wesentlich dünner sind und somit aus weniger Material bestehen als andere Produkte aus biologisch abbaubaren Kunststoffen, besteht bei ihnen dasselbe Problem: Die Zersetzung benötigt Zeit, die in den Kompostierwerken nicht gegeben ist.

Ein weiteres Problem: Für die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob die Plastiktüte in der Biotonne biologisch abbaubar ist oder nicht. Im Zweifel wird sie als Fehlwurf interpretiert und somit die Tonne nicht geleert.

Darf biologisch abbaubares Plastik auf den Kompost?

Obwohl die Bakterien und Organismen im eigenen Kompost wesentlich mehr Zeit für die Zersetzung des Biokunststoffs haben, sollten Sie derartige Produkte nicht hier entsorgen. Der Kompost im Garten ist sowohl zu feucht als auch zu kühl, damit das Bioplastik vollständig zerfällt. „Kompostierbare Kunststoffe zersetzen sich nur vollständig bei einer Temperatur von über 60 Grad Celsius. Das ist lediglich in industriellen Kompostierungsanlagen der Fall“, erklärt Silke Noll, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern, die Sachlage.

Diese Tüten dürfen in die Biotonne

Wer seine Essensreste und Küchenabfälle nicht in einem Eimer ohne Schutz sammeln möchte, kann auf Papiertüten aus recyceltem Altpapier zurückgreifen. Wichtig ist, dass diese keine Kunststofffasern enthalten und dementsprechend auch nicht beschichtet sind. Einziger Nachteil: Sie müssen häufiger gewechselt werden. Wegen der Flüssigkeiten aus den Abfällen weichen diese Produkte schneller durch.

Verwendete Quellen
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