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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Probleme bei der Entwicklung Warum steht auf Reißverschlüssen YKK?
Das umständliche Binden der Schnürsenkel an seinen Schuhen soll Whitcomb Judson so genervt haben, dass er nach einer Alternative suchte – und den Reißverschluss erfand.
Warum steht auf Reißverschlüssen YKK?
Ob an Hosen, Jacken oder Taschen: Reißverschlüsse sind überall und extrem nützlich. Doch was bedeutet das Kürzel YKK, mit welchem viele von ihnen versehen sind?
Dazu sollte man wissen, dass der Großteil der Reißverschlüsse in Asien produziert wird. Und zwar von den Firmen SBS aus China sowie YKK aus Japan. YKK steht für Yoshida Kogyo Kabushikikaisha.
Was tun, wenn der Reißverschluss klemmt?
Bei einigen sehr günstigen Produkten kann es vorkommen, dass der Reißverschluss klemmt. Er hakt und bleibt hängen und kann daher nicht oder nur schwer auf- und zugezogen werden.
Um das Klemmen zu beheben, benötigen Sie lediglich ein Schmiermittel – neben Ölen ist hierfür Grafit ideal. Dieses ist in einer Bleistiftmine enthalten. Damit der Reißverschluss also wieder geschmeidig und problemlos geöffnet und geschlossen werden kann, reiben Sie mit der Bleistiftspitze mehrfach über die Zähne.
Die Geschichte des Reißverschlusses
Eigentlich tüftelte Whitcomb Judson Ende des 19. Jahrhunderts in Chicago an einer Druckluftstraßenbahn herum. 14 Patente hatte der Ingenieur in diesem Zusammenhang schon bekommen, aber so richtig voran kam das Projekt trotzdem nicht. Judson entschied sich, eine Pause einzulegen und ein Problem aus seinem Alltag anzugehen: Das umständliche Binden seiner Schuhe jeden Morgen, das ihn und auch viele seiner Bekannten nervte.
Viele Probleme bei öffentlicher Vorstellung
Ein "Klammerverschluss oder -öffner" mit Haken, Ösen und einem Gleitmechanismus kam schließlich dabei heraus, für den Judson vor etwa 130 Jahren das Patent erhielt. Noch im selben Jahr stellte er seine Erfindung auf der Weltausstellung in Chicago der Öffentlichkeit vor. Anfangs öffnete und schloss der Verschluss häufig genau dann, wenn er nicht sollte, oder klemmte gleich ganz. Inzwischen aber hat Judsons Idee in weiterentwickelter Form längst die Welt erobert: Der Ingenieur aus Chicago hatte den Reißverschluss erfunden.
Judson hatte an Schuhe als Einsatzgebiet gedacht, später vielleicht auch Handschuhe, Postsäcke oder Korsetts. Gemeinsam mit seinem Partner Lewsi Walker gründete der Erfinder die Walker Universal Fastener Company, die erste Reißverschlussfabrik der Welt. Aber weil die Erfindung noch nicht ausgereift war, blieb der Erfolg aus. Judson starb 1909.
Zusammenarbeit mit Schweden bringt Durchbruch
Erst ein anderer Ingenieur brachte einige Jahre später den Durchbruch. Der aus Schweden stammende Gideon Sundbäck verbesserte Judsons Erfindung und gab ihr das heutige Aussehen: zwei biegsame Stoffstreifen, an deren Seiten je eine Reihe Zähnchen aus Metall- oder Kunststoff von einem Keil aneinandergepresst werden. Funktionierend trat der Reißverschluss, auch "Zipper" genannt, dann doch noch seinen Siegeszug gegen Knöpfe und Schleifen an – erst als Teil von Uniformen in zwei Weltkriegen, dann in der Alltagskleidung und schließlich auch in der Haute Couture.
Reißverschluss vermeidet peinliche Unordnung
In Deutschland alleine werden heute Expertenschätzungen zufolge rund 70 Millionen Meter Reißverschlüsse pro Jahr produziert. Die beiden Hauptproduzenten in dem rund 13 Milliarden Dollar schweren Markt aber stammen aus Asien, wo auch am meisten Zipper verkauft werden: YKK aus Japan und SBS aus China teilen sich in heftiger Konkurrenz mehr als die Hälfte des globalen Reißverschlussmarktes auf, wie das Magazin "Business of Fashion" berichtete.
Das "Esquire"-Magazin" ließ einmal den Reißverschluss gegen Knöpfe im Hosenschlitztest antreten. Sieger: Der Zipper. "Er hilft dabei, mögliche nicht gewollte und peinliche Unordnung zu vermeiden."
- Nachrichtenagentur dpa