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Müll: Auch Zigarettenkippen können recycelt werden


Recycling
Firma sammelt Zigaretten-Stummel ein

Überall sind sie zu sehen: von Rauchern achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen. Dass die hässlichen Stummel Sondermüll sind, ist den meisten Menschen gar nicht bewusst. Eine Umweltinitiative des Recycling-Unternehmens TerraCycle nimmt sich jetzt dem Kippen-Recycling an. So funktioniert es.

05.08.2014|Lesedauer: 2 Min.
msh
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Um Zigarettenkippen dem Recycling zuzuführen, müssen sie zuerst gesammelt werden. Aufgerufen dazu sind beispielsweise Kneipen, Bars, Diskotheken, Restaurants, Hotels, Schwimmbäder oder Vereine. Natürlich kann auch im eigenen Haushalt gesammelt werden. Die erloschenen Kippen werden in eine beliebige Plastiktüte oder-box gepackt und dann in einer Versandbox zu TerraCycle geschickt. Vorher meldet man sich auf der Homepage www.terracycle.de als Sammelteam für das kostenlose Programm an. Einzige Voraussetzung: Die Teilnehmer müssen volljährig sein.

Zigarettenstummel recycelnVergrößern des Bildes
Zu 100 Prozent recycelbar: Zigarettenstummel. (Quelle: dpa-bilder)

Diese Abfälle können auch gesammelt werden

Außer den Stummeln werden auch Zellophanhüllen und Aromaschutzfolien von Zigarettenpäckchen, Zigarettenpapier, Zigarettenfilter, Rolltabak-Verpackungen und Zigarettenasche recycelt. Die Zigarettenpäckchen aus Pappe gehören in den Papiermüll.

Die Zigarettenkippen werden dann zu 100 Prozent recycelt. Während das Paper und die Tabakreste kompostiert werden, schmilzt man die Zigarettenfilter und Kunststoffverpackungen ein und verarbeitet sie zu Plastikpellets. Aus diesen werden neue, nachhaltige Plastikprodukten wie Transportboxen, Mülleimer, Aschenbecher oder Transportpaletten erzeugt.

Mit dem Zigarettenstummeln-Recycling soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie viele andere Produkte wiederverwertet werden könnten. "Die Konsumenten werden auch über Alternativen zur herkömmlichen Verbrennung informiert", so Wolfram Schnelle, TerraCycle-General-Manager, im Gespräch mit pressetext.

Zersetzung der Filter setzt Giftstoffe frei

Werden die Zigarettenfilter nicht recycelt, sind sie eine Gefahr für die Umwelt. Zigarettenfilter bestehen aus Celluloseacetat, einem biologisch schwer abbaubaren Kunststoff. Sie verrotten nicht einfach, der Zersetzungsprozess dauert viele Jahre. Das Plastik des Filters ist eine Gefahr, weil die Filter hochgiftige Stoffe wie Teer, Schwermetalle und aromatische Kohlenwasserstoffe an ihre Umgebung abgeben. Diese haben sich im Filter gesammelt oder stammen aus noch am Filter haftenden Tabakresten.

Laborversuche in den USA haben gezeigt, dass bereits eine Zigarettenkippe auf einem Liter Wasser für Fische tödlich sein kann. Selbst unbenutzte Kunststofffilter hatten in einer höheren Konzentration eine tödliche Wirkung.

Kippen machen 60 Prozent bei achtlos Weggeworfenem aus

Laut Zigarettenverband werden allein in Deutschland jährlich über 80 Milliarden Zigaretten produziert. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2013 bei durchschnittlich 996 Zigaretten je Einwohner. Ein großer Anteil der Stummel landet in der Landschaft und über die Kanalisation in Gewässern. In Städten machen Zigarettenkippen bis zu 60 Prozent der achtlos weggeworfenen Gegenstände aus.

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