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Recycling leicht gemacht: Darauf müssen Sie beim Mülltrennen achten


Müll trennen
Welcher Abfall gehört in welche Tonne?

Im Haushalt kommt jede Menge Müll zusammen – und der will sorgsam getrennt sein. Denn bei einem Verstoß drohen Ärger, Mehrarbeit und Kosten. Sind Sie sich sicher, dass Sie alles richtig entsorgen?

Aktualisiert am 22.12.2024 - 11:37 Uhr|Lesedauer: 5 Min.
Von dpa-tmn, jb
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Laut Statistischem Bundesamt (DESTATIS) produzieren die Deutschen im Jahr etwa 37,8 Millionen Tonnen Hausabfälle (auch Siedlungsabfälle genannt). Das entspricht durchschnittlich 455 Kilogramm Hausmüll pro Einwohner. Dabei macht der Anteil der getrennt gesammelten Abfälle den Großteil aus. Die haushaltstypischen Siedlungsabfälle werden allerdings nahezu vollständig, bei stofflicher Verwertung bis zu Zweidritteln, verwertet.

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Ratgeber zur Mülltrennung: Wie entsorge ich richtig und was muss ich bei der Mülltrennung beachten? (Quelle: t-online)

Welcher Müll kommt in welche Tonne?

Bei einigen Abfällen ist es gar nicht so leicht zu entscheiden, in welchen Mülleimer sie gehören. Generell gibt es sechs verschiedene Müllarten:

  • Restmüll/Hausmüll
  • Biomüll
  • Altpapier
  • Altglas
  • Wertstoffe/Gelbe Tonne/Gelber Sack
  • Sondermüll/Sperrmüll

Ist Mülltrennung wirklich sinnvoll?

Mülltrennung ist sinnvoll. Anders als viele Verbraucher denken, wird am Ende nicht alles zusammengeworfen. Laut Umweltbundesamt (UBA) können über 67 Prozent der behandelten und stofflich verwerteten Siedlungsabfälle recycelt werden. Die Recyclingquote für Verpackungen liegt hingegen laut Studie des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Heinrich-Böll-Stiftung bei nur 15,6 Prozent. Das hat verschiedene Gründe, wie beispielsweise die Zusammensetzung der Verpackungen aus verschiedenen Kunststoffarten. Bei Papier, Glas und Metall ist die Wiederverwertbarkeit deutlich besser. Hier liegen die Recyclingquoten bei über 80 Prozent.

Warum sollte man den Müll trennen?

Recycling spart Ressourcen und schont die Umwelt. Zudem verhindern Sie durch die korrekte Abfalltrennung den Anstieg der Müllkosten. Das Nachsortieren beim Entsorger ist nämlich sehr aufwendig. Die Kosten hierfür werden dann den Verbrauchern auferlegt.

Ist Mülltrennung gesetzlich vorgeschrieben?

Seit 2015 sind Privathaushalte dazu verpflichtet (Kreislaufwirtschaftsgesetz), ihren Abfall zu trennen. Dementsprechend ist eine falsche oder fehlende Trennung eine Ordnungswidrigkeit und somit strafbar. Bei einer Zuwiderhandlung werden entweder die Mülltonnen nicht geleert oder dem Privathaushalt wird ein Bußgeld auferlegt. Letzteres kann sich auf bis zu 5.000 Euro belaufen.

Welches Glas gehört in welchen Container?

Auch beim vermeintlich einfach einzuschätzenden Glas gibt es einige Hürden. Wohin beispielsweise mit blauen Flaschen, wenn es nur Container für Weißglas, Braunglas und Grünglas gibt?

Bunte Flaschen wandern ins Grünglas. Diese Mischung kann beim Einschmelzen mit dem größten Anteil an sogenannten Fehlfarben klarkommen.

Trinkgläser dürfen nicht zum Altglas

Trinkgläser, Bleikristall, Fensterglas oder Spiegel gehören nicht in den Glascontainer, sondern in den Restmüll. Ihre Materialmischung unterscheidet sich stark von gewöhnlichen Trinkflaschen. Eine Entsorgung im Glascontainer würde zu starken Verunreinigungen des Altglases führen. Auch Steingut und Geschirr aus Porzellan haben im Altglascontainer nichts zu suchen und kommt in den Restmüll.

Verschlüsse entfernen?

Die Verschlüsse an Flaschen und Einmachgläsern können über den Verpackungsmüll gesondert entsorgt werden. Das heißt, sie kommen in die Wertstofftonne oder in die Gelbe Tonne beziehungsweise den Gelben Sack. Moderne Sortiermaschinen können die Deckel der Glasverpackungen auch heraussortieren. Auch abgeschraubt werden müssen sie nicht.

Papier an Flaschen sowie sonstige Anhaftungen aus Kunststoff oder Metall dürfen hingegen dranbleiben. Sie werden in der Aufbereitung entfernt.

Auch Flaschenkorken werden gesondert recycelt. Sie können bei Weinhändlern oder Korksammelstellen abgegeben werden und später zu Dämmmaterial weiter verarbeitet werden. Bestehen die Verschlüsse aus Kunststoff, so gehören sie in die Gelbe Tonne.

Kein Anspruch auf Glascontainer

In einigen Mehrfamilienhäusern gibt es auch spezielle Tonnen für Altglas. Ein Anspruch hierauf besteht jedoch nicht. Und auch das Aufstellen von Glascontainern in der Gemeinde wird nicht überall von den Müllentsorgern angeboten.

Tipp
Achten Sie beim Entsorgen von Altglas auf die vorgegebenen Entsorgungszeiten. Diese sind in der Regel außerhalb der Ruhezeiten. Wer nachts Altglas entsorgt, dem droht eine Abmahnung des Vermieters.

Nicht jedes Papier gehört zum Altpapier

Auch beim Papier gibt es einiges zu beachten. So gehören nicht zum Altpapier:

  • Fax- und Thermodruckerpapier
  • imprägnierte und beschichtete Papiere
  • Küchenpapier
  • Pizzakartons
  • Kohlepapier
  • Styropor
  • Tapetenreste

Auch durch Lebensmittel oder Farbe verschmutztes Papier ist nicht mehr recycelbar. Daher sollten Sie nur leere Papierverpackungen ohne Reste in die Altpapiersammlung geben. Spuren von Erde machen dagegen nichts aus.

Dürfen benutzte Servietten ins Altpapier?

Servietten hingegen dürfen im Altpapier entsorgt werden. Denn wie normales Papier enthalten Küchentücher und Servietten sogenannte Nassfestmittel. Dadurch wird verhindert, dass sie sich beim direkten Kontakt mit Wasser nicht auflösen.

Aber: Sind die Tücher stark verschmutzt, kommen kleinere Mengen in den Bioabfall. Viele stark verschmutzte Papiertücher – wozu auch Taschentücher und Hygienepapiere gehören – werden am besten in den Restmüll gegeben.

Alle Essensreste in den Biomüll oder auf den Kompost?

In haushaltsüblichen Mengen dürfen rohe, gekochte oder verdorbene Nahrungsmittel in die Biotonne, genauso wie Fleisch- und Wurstwaren, Fischgräten und Tierknochen. Sie werden am besten in Zeitungspapier eingewickelt. Darauf weist das Bundesumweltministerium hin. Reste von Brot und sonstigen Backwaren sind in dieser Tonne ebenfalls erlaubt. Milchprodukte wie die Reste von Joghurt und Quark sowie Käse einschließlich der Naturrinde, Teebeutel, Teereste sowie Kaffeesatz und Kaffeefilter, Schalen von Äpfeln, Birnen und Kartoffeln auch. Milch aber nicht. Sie muss über den Abfluss entsorgt werden.

Tipp
Auf dem Kompost im Garten landen diese Nahrungsmittel besser nicht. Sie locken Ratten an.

Was darf in den Gelben Sack oder die Wertstofftonne?

Die mit dem Grünen Punkt gekennzeichneten Verpackungen müssen je nach Kommune in den Gelben Sack beziehungsweise Grüne Tonne oder Wertstofftonne. Aber auch andere leer Verpackungen werden so entsorgt. In die Tonnen beziehungsweise in den Sack werden Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Verbundstoffen und Naturmaterialien geworfen. Am besten trennen Sie Deckel und Folien von den Verpackungen und stecken leere Verpackungen nicht ineinander. Papier oder Glas haben in der Tonne nichts zu suchen.

In die Wertstofftonne dürfen neben den Verpackungen zusätzlich auch noch Gebrauchsgegenstände aus Metall, Kunststoff oder Verbundmaterial entsorgt werden.

Tüten und Flaschen brauchen Sie nur "löffelrein" zu entsorgen. Sie extra mit Wasser auszuspülen verschlechtere die Umweltbilanz wieder.

Elektroschrott gehört nicht in den Hausmüll

Der Umwelt zuliebe sollte man Batterien richtig entsorgen: In vielen Supermärkten und Drogerien gibt es dafür Recycling-Boxen. Für Elektroschrott wie den ausgedienten Föhn gibt es Sammelstellen, etwa auf Wertstoffhöfen. Auch Händler nehmen alte Geräte beim Kauf neuer an. Zudem bieten bereits einige Supermärkte Boxen für ausgediente Kleinelektrogeräte an.

Altkleider an den richtigen Empfänger geben

Beim Spenden von Altkleidern und Schuhen sollte man wählerisch sein. "Wer möchte, dass seine Spende oder deren Erlös Bedürftigen zu Gute kommt, sollte genau hinschauen, wem er sie gibt", rät die Verbraucherzentrale NRW. "Hinter Haustürsammlungen oder Containern verbergen sich oft Firmen, die aus der Spende für sich Profit machen."

Ist die Kleidung allerdings zu stark beschädigt oder aus einem minderwertigen Material (Polyester, Acryl), kann sie häufig nicht weiterverarbeitet oder weitergegeben werden. Das ist aufgrund der Billigtextilien immer häufiger der Fall. Die Stücke müssen dann entsorgt werden – auf Kosten der Sammelstellen.

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Müll trennen: Sonder- und Sperrmüll entsorgen

Vieles Weitere, wie Renovierungsabfälle, Reste von Chemikalien oder Energiesparlampen, nehmen vielerorts der Wertstoffhof oder Sammeltransporte entgegen. Auch Sperrmüll wird meist kostenlos nach vorheriger Anmeldung abgeholt, in einigen Kommunen gibt es sogar halbjährliche bis jährliche Sammelaktionen. Über Termine und Adressen der verschiedenen Sammelstellen informieren die Gemeinden oder der örtliche Abfallentsorger.

Vorsicht bei Energiesparlampen

Bei Energiesparlampen ist Vorsicht geboten. Gehen sie zu Bruch, verbreiten sich giftige Dämpfe des Quecksilbers im Raum. Halten Sie unbedingt Abstand von der Gefahrenstelle. Die Gase sind zwar nicht sichtbar, aber äußerst gesundheitsgefährdend für Menschen und Tiere. Sie können Gehirn und Nervensystem stark schädigen. Energiesparlampen zählen daher zum Sondermüll. So entsorgen Sie eine zerbrochene Energiesparlampe richtig.

Müll trennen mit System

So sinnvoll die Mülltrennung auch ist, nimmt sie in der Wohnung doch viel Platz in Anspruch. Für jede Müllart braucht man einen eigenen Behälter – und das häufig in der Küche. Vornehmlich ist das zum Recycling gekennzeichneter Abfall, kompostierbarer Grünabfall und Restmüll.

Moderne Küchen haben ein Recyclingsystem bereits in den Schränken: Die Schranktür wird geöffnet, die Behälter schwenken aus oder werden hervorgezogen.

Die Systeme kann man auch nachrüsten. Alternativ kann man einfach mehrteilige Mülleimer mit mehreren Behältern nutzen. Die Behältnisse sollten gut verschließbar sein, damit sich keine unangenehmen Gerüche ausbreiten können oder Ungeziefer angelockt wird.

Verwendete Quellen
  • Naturschutzbund Deutschland (NABU)
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
  • Umweltbundesamt (UBA)
  • Nabu: Recycling und der Gelbe Sack
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