Winzige Plagegeister Spinnmilben: So schützen Sie Ihre Gurken vor den Schädlingen
Wie schön wäre ein Garten ohne lästige Schädlinge! Spinnmilben haben vor allem Appetit auf Gurken und fressen auf, was Sie mühsam gesät und gepflegt haben.
Was denn nun – Spinnen oder Milben? Spinnmilben gehören zur Klasse der Milben. Ihren Namen verdanken sie der Tatsache, dass sie feine Netze um die Pflanzen spinnen, die Sie befallen. Um die winzigen Tierchen überhaupt erkennen zu können, brauchen Sie eine Lupe: sie werden höchstens 0,8 mm lang. Dennoch können sie große Schäden anrichten.
Wo sich die Spinnmilbe zu Hause fühlt
Sie mag es warm, trocken und windgeschützt. Daher bevölkert sie Gewächshäuser – und im Winter auch Ihre Wohnung. Durch die warme Heizungsluft und den fehlenden Fressfeinden leben die Milben dort wie im Biotop. Stehen Ihre Pflanzen auf einem Balkon mit schützendem Vordach, fühlen sich die Insekten auch dort wohl. Einen Befall Ihrer Gurken erkennen Sie, wenn deren Blätter zahlreiche gelb-weiße Pünktchen aufweisen. Zudem bilden sich zwischen Blattachseln und Blatträndern feine Gespinste. Dann rollen sich die Blätter der Gurke ein und sterben ab.
Was tun gegen Milben?
So einfach wie effektiv: Milben mögen kein Wasser. Spritzen Sie mit dem Gartenschlauch die Pflanze gründlich, aber vorsichtig ab. Nutzen Sie bei Ihren Balkonpflanzen einen feuchten Lappen und wischen Stängel und Blätter gründlich ab. Durch regelmäßiges abendliches Einsprühen der Pflanzen mit Wasser vergeht den Milben der Appetit.
Zeigt dies nicht die gewünschte Wirkung, können Sie zu einer Jauche aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalmen greifen. Diese stärkt die Gurken und wirkt wie eine Kur. Oder Sie stülpen den Pflanzen einen transparenten Folienbeutel über, in den Sie Wasser hinein sprühen und binden ihn oben zu. Die so entstehende hohe Luftfeuchtigkeit überleben die Schädlinge nicht.
Hausmittel gegen Spinnmilben
Spinnmilben sind widerstandsfähig und sehr fruchtbar. Helfen also alle vorigen Methoden nicht, können Sie es auch mit folgenden Hausmitteln versuchen:
- Mischen Sie einen Teil Rapsöl mit vier Teilen Wasser und sprühen das Gemisch auf die Pflanze. Versäumen Sie nicht, auch die Unterseiten der Blätter auf diese Weise zu behandeln. Das Öl verklebt die Atmungswege der Schädlinge und führt zu ihrem Tod.
- Lösen Sie einen Esslöffel flüssige Schmierseife mit einem Liter warmen Wasser auf und warten ab, bis die Mischung abgekühlt ist. Mit einer Sprühflasche auf die Gurkenpflanze aufgebracht, zeigt sie eine ähnliche Wirkung wie das Rapsöl. Wiederholen Sie die Prozedur mehrere Male.
Tipp: Im Handel erhältliche Nützlinge wie Raubmilben oder Florfliegen haben Spinnmilben zum Fressen gern.
Vorbeugende Maßnahmen
Mit der richtigen Vorbereitung können Sie Spinnmilben zwar nicht verhindern, Ihre Pflanzen jedoch nachhaltig vor ihnen schützen. Spinnmilben und andere Schädlinge befallen mit Vorliebe geschwächte Gurken. Mit guter Pflege können Sie vorbeugen. Wasser und Kalium stärken die Pflanze und schützen sie so vor Milben oder auch Blattläusen. Gurken, die im Topf heranwachsen, benötigen ausreichend Platz für die Wurzeln und Abzugslöcher für überschüssiges Gießwasser. Brechen Sie die ersten Früchte an der Gurke ab. So kann sie besser wachsen und bildet später um so mehr Früchte aus.
Falls Sie ein Gewächshaus haben, sollten Sie auf die richtige Belüftung achten. Damit die Luft besser zirkulieren kann, achten Sie beim Aussetzen der Samen auf einen ausreichenden Abstand. Haben Sie kein Gewächshaus, sollten Sie die Pflanzen im späten Frühjahr vor Kälte schützen. Holen Sie sie vorübergehend ins Haus, damit die Gurke unbeschadet bleibt.
- Landschaftliches Technologiezentrum Augustenberg: "Spinnmilben", PDF (Stand: April 2020)
- Eigene Recherche