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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Chemie nur im Notfall Rosenschädlinge erkennen und bekämpfen
Rosen gehören zu den schönsten Pflanzen im heimischen Garten. Damit dies so bleibt, sollten Rosenschädlinge fern bleiben. Wenn Ihre Blumen doch einmal befallen sind, sollten Sie wissen, wie Sie die Tiere erkennen und bekämpfen.
Rosenschädlinge: Blattläuse bekämpfen
Sie gehören zu den häufigsten Schädlingen an Pflanzen überhaupt: Blattläuse. Überwiegend junge Triebspitzen und Blütenknospen befallend, vermehren sich die Rosenschädlinge vorwiegend im Frühjahr und Frühsommer bei trockener Witterung und warmen Temperaturen. Die Folge sind Verkrüppelungen der befallenen Pflanzenteile und Wachstumsprobleme. Ein zuverlässiges Anzeichen, dass Ihre Rosen von Blattläusen befallen sind, ist der sogenannte Honigtau. Dieser, von den Läusen ausgeschiedenen Zuckersaft, überzieht die Pflanzen mit einem klebrigen Belag.
Ist der Befall nicht zu stark, bekämpfen Sie Blattläuse am besten mit einem scharfen Wasserstrahl. Auch ein Brennnesselsud oder eine Seifenlösungen helfen laut dem Portal "gartendialog.de" gegen Blattläuse. Diese können Sie leicht selbst herstellen: Für den Brennnesselsud gießen Sie ein Kilogramm Brennnesseln mit Wasser auf und lassen das Ganze zwei Tage stehen. Spritzen Sie die Mischung unverdünnt auf die befallenen Rose. Die Seifenlösung stellen Sie aus 50 Gramm Kernseife, einem Liter Wasser und 70 Milliliter Spiritus her.
Tipp: Um Ihre Rosen vor einem Schädlingsbefall zu schützen, hilft das Fördern von Nützlingen, etwa durch das Aufstellen eines Insektenhotels. Natürliche Feinde von Blattläusen sind Marienkäfer, Florfliegen und Schwebefliegen.
Rosenzikaden und Rosenblattrollwespe mit einfachen Mitteln bekämpfen
Rosenzikaden und Rosenblattrollwespen sind ebenfalls typische Rosenschädlinge. Die etwa drei Millimeter großen, breitköpfigen Zikaden befallen oft die Unterseite von Blättern und rufen dadurch an der Oberseite durch ihre Saugtätigkeit weiße Sprenkel hervor. Bei einem starken Befall verdorren die Rosenblätter. Die Schädlinge können Sie mithilfe von Nützlingen wie Raubwanzen, Laufkäfern und Spinnen bekämpfen. Die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft hält eine Behandlung mit einem Insektizid nur bei sehr starkem Befall vertretbar, das Mittel muss dabei auf die Blattunterseite gesprüht werden. Da die Schädlinge im Herbst ihre Eier ablegen ist es wichtig, befallene Pflanzenteile noch im Herbst abzuschneiden.
Die etwas größere Rosenblattrollwespe legt ihre Eier ab Mai auf die Unterseite der Rosenblätter, nach kurzer Zeit beginnen die Blätter sich einzurollen. Sobald die Larven schlüpfen, fressen sie sich an den Blättern satt, bis diese vergilben und abfallen. Bekämpfen Sie die Larven der Rosenschädlinge, indem Sie die Blätter auf Befall überprüfen und diese einfach entfernen. Mit Pflanzenschutzmitteln erreichen Sie die Schädlinge aufgrund der eingerollten Blätter nur schlecht.
Tipp: Entsorgen Sie abgeschnittene, befallene Zweige über den Restmüll, auf dem Kompost besteht das Risiko, dass sich die Schädlinge erneut verbreiten.
Gegen Spinnmilben und Rosentriebbohrer vorgehen
Wenn Sie auf der Blattoberseite kleine gelbe Sprenkelungen entdecken, die Blätter verdorren und an der Blattunterseite feine Gespinste mit winzigen Tierchen zu sehen sind, ist Ihre Rose wohl von Spinnmilben befallen. Die orangeroten Tiere bevorzugen heiße und trockene Standorte. Gerade Rosen, die an einem überdachten Platz stehen, an den kein Regen gelangt, sind gefährdet. Da Spinnmilben keine Feuchtigkeit mögen, sollten Sie Ihren Rosen täglich mit dem Gartenschlauch bespritzen. Nützlinge wie Raubmilben, Raubwanzen und Netzflügler bekämpfen Spinnmilben auf natürliche Weise.
Versuchen Sie auch Spinnmilben zunächst mit selbst hergestelltem Sud aus Brennnesseln, Zwiebeln und Knoblauch zu bekämpfen. Bei geringem Befall können Sie die betroffenen Blätter mit einer Seifenlösung abwischen oder befallene Pflanzenteile entfernen. Bei einem starken Befall sind Insektizide leider oft die einzige Möglichkeit die unliebsamen Tierchen loszuwerden. Hier bieten sich vor allem Mittel an, die von der Pflanze direkt aufgenommen werden, wie Stäbchen, die direkt in die Blumenerde gesteckt werden oder Lösungen, die sich im Gießwasser auflösen. Wenn die Spinnmilben nun den Pflanzensaft saugen, nehmen Sie das Gift mit auf und verenden.
Ein weiterer Feind der Rosen ist der Rosentriebbohrer, eine Blattwespenart. Gemäß ihres Namens bohrt sich die Blattwespenlarve im Frühjahr in den jungen Austrieb der Rose und vergeht sich dort am Mark. Im schlimmsten Fall können die Triebspitzen abfallen. Erkennen können Sie befallene Rosen an kleinen Bohrlöchern an den Blattstielen und trockenen und welken Trieben. Entfernen Sie daher welke Triebspitzen, bevor die Larven diese verlassen und weiter wandern.
Das gibt es beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu beachten
Besprühen Sie nur die betroffene Blume, um umliegende Pflanzen und Nützlinge nicht zu gefährden. Achten Sie darauf, nur Pflanzenschutzmittel auf Neem- oder Rapsölbasis einzusetzen, chemische Insektizide sollten das letzte Gegenmittel sein und nur bei einem wiederholten Befall eingesetzt werden. Diese sollten Sie nicht auf die Blüten spritzen, um Bienen zu schonen. Decken Sie die Blüten vor dem Einsatz des Insektizids besser mit Plastikfolie ab.
Tipp: Damit sich Schädlinge gar nicht erst ausbreiten können, sollten Sie Ihre Blumen in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Pflanzenstärkungsmittel können helfen, einen Schädlingsbefall vorzubeugen. Eine Überdüngung mit Stickstoff sollten Sie jedoch vermeiden, da hiervon auch die Schädlinge profitieren. Als präventive Maßnahme sollten Sie auf eine Mischkultur in Ihrem Garten Wert legen, setzen Sie insbesondere Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, zwischen ihre Rosen, beispielsweise Lavendel.