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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auf natürliche Feinde setzen Diese Nützlinge helfen gegen Blattläuse
Neben der Nacktschnecke gehört die Blattlaus zu den häufigsten Schädlingen im Garten. Anstelle von Chemikalien sind Nützlinge eine effektive Lösung.
Blattläuse vermehren und verbreiten sich mit einem enormen Tempo. Sie saugen den befallenen Pflanzen den süßlichen Pflanzensaft aus und können zudem Erkrankungen übertragen. Aus diesen Gründen sollten Sie einen Blattlausbefall schnell erkennen und frühzeitig bekämpfen. Chemikalien müssen hierbei aber nur als Notlösung eingesetzt werden, denn die Blattlaus ist Nahrung für eine Vielzahl von Nützlingen.
Schlupfwespen
Die Weibchen der Schlupfwespe stechen zur Eiablage Blattläuse an und legen ihre Eier in diese hinein. Nach dem Schlüpfen fressen die Larven die Blattläuse und stechen ihrerseits bei der Eiablage erneut eine Vielzahl weiterer Schädlinge an. Auf diese Weise ist der Einsatz von Schlupfwespen eine wirkungsvolle Methode gegen Blattlausbefall.
Um von diesen Nützlingen Gebrauch zu machen, können Sie einige Puppen der Wespenart im Handel bestellen und diese in Ihren Pflanzenbestand ausbringen. Achten Sie darauf, dass Sie die Tiere erst ab einer Temperatur von 15 Grad Celsius einsetzen.
Marienkäfer
Sowohl die ausgewachsenen Marienkäfer als auch deren Larven sind bekannte Fresser der Blattlaus. Während die Larve schon etwa 400 Läuse frisst, fallen einem Käfer im Verlauf seines Lebens bis zu 5000 Blattläuse zum Opfer. Sie können sowohl Zweipunkt-Marienkäfer als auch Siebenpunkt-Marienkäfer als Larven einkaufen und in Ihrem Gewächshaus oder im Freiland ansiedeln. Bei Pflanzen im Außenbereich wählen Sie am besten einen Tag mit gutem, windstillen Wetter, sodass die Insekten sich gut einnisten können.
Florfliegenlarven
Für den Einsatz in Gewächshäusern sind die Larven der Florfliege bestens geeignet, denn trockene Luft und kühle Temperaturen ab zwölf Grad Celsius machen ihnen nichts aus. Neben den Läusen fressen die Larven der Florfliege auch andere Schädlinge, wie Spinnmilben. Bringen Sie einfach einige Florfliegen-Larven auf die Pflanzen aus und lassen Sie diese die Blattläuse fressen. Wenn die Florfliegen ausgewachsen sind und wegfliegen, füllen Sie den Bestand auf, um Ihre Pflanzen weiterhin zu schützen.
Larven der Gallmücke
Zwar sind die Larven der Gallmücke ebenfalls aktive Jäger der Blattlaus, sie haben aber besondere Ansprüche an ihre Umgebung. Für einen wirkungsvollen Einsatz brauchen Sie 14 Stunden Helligkeit am Tag sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Demnach eignen Sie sich insbesondere für beleuchtete Gewächshäuser und sollten möglichst früh nach dem Blattlausbefall ausgebracht werden.
Schwebfliegen
Diese Insektenart ist weit bekannt, da ihr Aussehen dem einer Wespe ähnelt. Die Larven der Schwebfliege sind sehr effektiv in der Blattläusebekämpfung und können innerhalb weniger Tage bis Wochen bis zu 1.000 Läuse pro Fliege fressen. Da diese Insektenart auch andere Schädlinge frisst und bereits ab 15 Grad Celsius aktiv ist, ist sie eine wunderbare Option für Ihren Garten. Sie können Sie ohne Probleme im Freiland ansiedeln. Sie machen den Einsatz chemischer Mittel überflüssig.
Auf Ameisen und Blattläuse achten
Da Blattläuse eine Symbiose mit Ameisen eingehen, sollten Sie bedenken, dass Ameisen versuchen, die Läuse vor den Nützlingen schützen. Versuchen Sie daher die befallenen Pflanzen möglichst auch von Ameisen zu befreien, sodass Ihr Nützlingseinsatz wirksam ist. Mit heimischen Insekten können Sie kostengünstig und ökologisch Ihre Pflanzen vor Blattläusen schützen.
- umweltbundesamt.de: "Blattläuse: Unbeliebte Gartenbesucher" (Stand: 12.04.2016)
- Eigene Recherche