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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pflanzen richtig identifizieren Giftpflanze statt Bärlauch: Wie Sie eine Verwechslung vermeiden
Beim Pflücken von Bärlauch sollten Sie zweimal hinsehen: Das Wildkraut kann leicht mit anderen, giftigen Pflanzen verwechselt werden.
Pünktlich zum Frühjahr gehen viele Menschen in die Natur, um ein ganz bestimmtes Wildkraut zu pflücken: Bärlauch. Ob im Salat, als Pesto, im Käse oder auch als Heilkraut – Bärlauch kann vielfältig verwendet werden und wächst inzwischen in ganz Deutschland. Aufpassen sollten Sammler aber nicht nur, weil Bärlauch in einigen Bundesländern auf der roten Liste steht.
Bärlauch kann auch sehr leicht mit anderen Pflanzen verwechselt werden – mit fatalen Folgen. So kommt es immer wieder vor, dass Menschen aufgrund von Vergiftungen sterben. Nur, weil sie Herbstzeitlose, Maiglöckchen oder Aronstab statt Bärlauch pflücken und verzehren.
Bärlauch, Maiglöckchen oder Herbstzeitlose?
Bärlauchblätter ähneln denen von Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und Geflecktem Aronstab, die alle giftig sind. Eine Verwechslung ist somit gesundheitsschädlich.
Herbstzeitlose sind hochgiftige Pflanzen. Schon der Verzehr von geringen Mengen kann tödliche Folgen haben. Typische Symptome sind schwere Magen-Darm-Beschwerden, starker Harndrang, Krämpfe, Schweißausbrüche, stark erhöhter Puls bis hin zu Atemlähmungen, die zum Tod führen.
Allerdings kann man Bärlauch nicht nur mit Herbstzeitlosen verwechseln – auch Maiglöckchen sehen dem beliebten Wildkraut ähnlich und sind ebenfalls sehr giftig. Ihre sattgrünen, länglichen Blätter sind nur schwer auseinanderzuhalten, und beide Pflanzen treiben zum gleichen Zeitpunkt an ähnlichen Standorten aus. Aber wie kann man die Pflanzen am besten auseinanderhalten?
- Verwechslungsgefahr: Gallenröhrling: Dem Steinpilz ähnlich, aber ungenießbar
Bärlauch an der Blüte erkennen
Am einfachsten erkennen Sie den Unterschied an dem Geruch. Reiben Sie deshalb jedes Blatt zwischen den Fingern. Bei Bärlauch entsteht dabei ein typischer Knoblauchgeruch.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Blüten. Bärlauch hat sternförmige weiße Blüten, das Maiglöckchen weiße glockenförmige Blüten, und die Herbstzeitlose blüht rosa bis violett. Da im Frühling, wenn Bärlauch geerntet wird, jedoch höchstens der Bärlauch Blüten trägt, während Maiglöckchen im Mai und Herbstzeitlose erst ab August blühen, taugt die Blüte nur bedingt als Unterscheidungshilfe.
Gut zu wissen
In schattigen Wäldern – insbesondere Laubwäldern – bilden sich beim Maiglöckchen manchmal keine Blüten.
Bärlauch an den Blättern erkennen
Sie wirken auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich, doch bei genauerem Hinsehen lassen sich feine Unterschiede erkennen: Bärlauchblätter wachsen an einzelnen Stielen aus dem Boden. Beim Maiglöckchen hingegen wachsen die Blätter stängelumfassend, zwei Blätter pro Stiel. Bei der Herbstzeitlosen ragt der Stiel aus einer Rosette aus mehreren Blättern.
Die Blattunterseite ist beim Bärlauch matt, während sie bei beiden Doppelgängern glänzt. Bei älteren Bärlauchpflanzen können die Blätter an den Spitzen nach unten hängen, häufig wellen sie sich an den Außenseiten. Die Blätter des Maiglöckchens hingegen stehen immer aufrecht und sind zudem fester als die des Bärlauchs.
Übrigens: Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Infektion mit dem Fuchsbandwurm beim Sammeln von Bärlauch in den Laubwäldern. Toxikologen raten daher, Bärlauch lieber im Lebensmittelhandel zu kaufen oder im Garten anzubauen, als ihn wild zu ernten. Vor allem in Regionen in Süddeutschland ist das Infektionsrisiko mit dem Kleinen Fuchsbandwurm gegeben.
Unterscheidungsmerkmale: Bärlauch am Geruch erkennen
Die wohl verlässlichste Methode ist ein Geruchstest: Zerreiben Sie ein Blatt zwischen zwei Fingern. Wenn es nach Knoblauch riecht, handelt es sich um Bärlauch. Die Blätter des Maiglöckchens und der Herbstzeitlose hingegen sind neutral im Geruch. Allerdings hat dieser Test seine Tücken: Riechen die Finger vom ersten Geruchstest noch nach Knoblauch, kann dss das Ergebnis der folgenden Tests verfälschen.
Auch der Wurzeltest hilft beim Unterscheiden: Während das Maiglöckchen Wurzeln hat, sind Bärlauch und Herbstzeitlose Zwiebelpflanzen.
Die sicherste Methode, Bärlauch zu erkennen
Wenn Sie sichergehen möchten, die richtigen Blätter mit nach Hause zu nehmen, achten also am besten auf den Geruch oder – falls vorhanden – die Blüten. Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose anhand ihrer Blätter zu unterscheiden, schaffen nur Profis.
Um jegliches Risiko auszuschließen, bauen Sie im eigenen Garten selbst Bärlauch an.
Bärlauch ernten: Tipps
Bärlauch schmeckt am besten frisch. Ernten Sie nur so viele Blätter, wie Sie benötigen oder weiterverarbeiten. Ernten Sie pro Bärlauchpflanze möglichst nur ein Blatt, und zwar ganz unten am Stiel. Das ermöglicht der Pflanze das Weiterentwickeln.
Allerdings: Für Bärlauchsuppen und -pesto verwenden Sie lieber die Stängel. Auch wenn das bedeutet, dass Sie die ganze Pflanze pflücken müssen.
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