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Hartriegel richtig pflegen und schneiden


Pflanzen
Hartriegel macht das ganze Jahr lang Freude

Was ist der Hartriegel doch für eine vielseitige Pflanze: Die Gehölze der Gattung Cornus tragen im Frühling die schönsten Blüten, in Herbst und Winter leuchtet die Rinde in rot bis gelb. Und ihre dekorativen Beeren sind teilweise sogar essbar. Welche Sorten es vom attraktiven Hartriegel gibt und was es bei der Pflege zu beachten gilt.

Aktualisiert am 07.06.2016|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa-tmn
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Besonders gefragt sind die robusten und anspruchslosen Gehölze daher in Parkanlagen und Gärten. Aber: Die dekorativen Arten stellen höhere Ansprüche an den Standort, erklärt Björn Ehsen, Gärtnerischer Leiter im Park der Gärten in Bad Zwischenahn (Niedersachsen). Etwa 45 Arten umfasst die Gattung Cornus. Hier ein paar Beispiele.

Der Blumenhartriegel der Art Cornus kousa entwickelt Hochblätter, die wie Blüten aussehen.Vergrößern des Bildes
Der Blumenhartriegel der Art Cornus kousa entwickelt Hochblätter, die wie Blüten aussehen. (Quelle: dpa)

Kornelkirsche blüht früh

Die bekannteste, in Deutschland heimische Art ist die Kornelkirsche (Cornus mas). "Sie ist ein attraktiver Frühblüher, dessen kleine gelbe Blüten im zeitigen Frühjahr sehr auffällig sind", erklärt Stefan Schneckenburger, Direktor und wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens der Technischen Universität Darmstadt.

Im Spätsommer reifen an den Zweigen Kornellen heran. Das sind längliche, saftige fleischige Steinfrüchte mit einem säuerlichen Geschmack. Je später man sie erntet, desto süßer schmecken die Kornellen. Damit ist die Kornelkirsche ein ökologisch wertvolles Gehölz: Es bietet schon für die ersten Insekten im Jahr Pollen und für Vögel im Sommer die Früchte. "Dieser heimische Strauch kann sowohl als Solitärgehölz als auch als anspruchsloser Heckenstrauch verwendet werden", erklärt Ehsen. Da sich das Gehölz gut verzweigt, eignet es sich auch als Formschnitthecke.

Kornelkirsche schneiden

Nach der Blüte wird die Kornelkirsche ausgelichtet. Sie verträgt auch einen stärkeren Rückschnitt, weshalb sie sich als Heckenpflanze eignet. Neu pflanzen lässt sich die Kornelkirsche im Frühling wie im Herbst; der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Viel Dünger braucht die Kornelkirsche nicht. Etwas Kompost im Frühling genügt.

Kornelkirsche bei Berührung giftig

Nach Kontakt mit den Blättern können Reizerscheinungen an der Haut auftreten. Verantwortlich dafür sind laut Informationszentrale gegen Vergiftungen NRW winzige Haare auf den Blättern und Früchten.

Roter Hartriegel zeigt schöne Herbstfärbung

"Ebenfalls heimisch und zugleich ökologisch sehr wertvoll ist Cornus sanguinea", erklärt Ehsen. Der Rote Hartriegel wächst drei bis vier Meter hoch - und sein Name ist Programm: Die Rinde von einjährigen Trieben, das Holz und die Blätter im Herbst sind rot.

Zur Rinde des Roten Hartriegels merkt die Informationszentrale gegen Vergiftungen an, dass sie gering giftig ist. Rinde, Blätter und Wurzeln enthalten das giftige Cornin. Gefahr besteht da allenfalls bei Kindern. Die Früchte sind zwar nicht giftig, aber ungenießbar. Gekocht, etwa als Marmelade oder Saft, können sie jedoch verzehrt werden.

Der Rote Hartriegel mag feuchte Standorte mit eher saurer Erde. Schneiden beziehungsweise auslichten sollte man ihn im Frühjahr.

Weißer und seidiger Hartriegel

Mit ihren farbigen Rinden haben sich der Weiße (Cornus alba) und der Seidige Hartriegel (Cornus sericea) einen Namen gemacht. In Rot und Gelb leuchten die Zweige in den Wintertagen intensiv. Besonders beliebt sind die Sorten Cornus alba 'Sibirica' mit lackrotem Astwerk und Cornus sericea 'Flaviramea' mit gelben Trieben. Die Färbung ist bei jungen Trieben am besten, und daher sollte man die Sträucher im Frühjahr durch einen Schnitt zu einem kräftigen Neuaustrieb anregen. Darüber hinaus empfiehlt Ehsen, die Sträucher regelmäßig auszulichten und radikal zu verjüngen. Denn diese Arten breiten sich stark aus.

Blumenhartriegel blüht ganz besonders

Die Blüten des Blumenhartriegels sind seine Besonderheit – aber sie werden kaum wahrgenommen. Während die bereits genannten Arten Blütendolden bilden, entwickeln die diversen Arten, die mit Blumenhartriegel einen gemeinsamen Namen tragen (Cornus florida, Cornus nuttallii, Cornus kousa), nur unscheinbare Blüten. Aber darunter bilden im Frühsommer vier bis sechs farbige Hochblätter einen auffälligen Hüllkelch. "Die Laubblätter übernehmen die Funktion der Blütenblätter und locken Insekten zur Bestäubung an", sagt Björn Ehsen. Für Ehsen gehören diese Arten "zu den alleredelsten Blütengehölzen".

Der Japanische Blumenhartriegel (Cornus kousa) entwickelt sich in Deutschland zu einem großen Strauch mit fast waagerecht ausgebreiteten Ästen. "Im Juni entfalten sich die vier großen Hochblätter in so großer Zahl, dass sie die Laubblätter fast völlig verdecken", erläutert Ehsen. Die ostamerikanische Schwester Cornus florida hat im Vergleich einen Nachteil: "Ihre Hochblätter gehen mindestens zwei Wochen vorher auf und sind schon im Herbst weit vorgebildet." So kann Frost die Spitzen beschädigen. Aus den Blütenköpfchen bilden sich im Lauf des Sommers Scheinfrüchte, die an Erdbeeren erinnern.

Blumenhartriegel schneiden

Beim Blumenhartriegel sollte man nach dem Winter totes Holz entfernen. Geschnitten wird bis auf das lebende Holz.

Standort entscheidet über Wohl des Blumenhartriegels

"Ein Star unter den Blumenhartriegeln ist die Sorte 'Satomi'", sagt Ehsen. Die Sorte der Art Cornus kousa hat rosagefärbte Hochblätter, die etwa sechs bis acht Wochen halten. 'Venus' hat hingegen strahlend weiße, große Hochblätter. Diese sehr gesunde Sorte ist eine Züchtung aus nordamerikanischen und asiatischen Arten. Die reinen Arten sind nämlich anfällig für die sogenannte Blattbräune, eine Pilzkrankheit, die zum Absterben der Pflanze führt. Daher ist es auch wichtig, dass man beim Pflanzen auf die Bedürfnisse der Arten eingeht. "Als Waldpflanzen lieben die Blumenhartriegel einen humosen, leicht sauren Boden", erklärt Ehsen. Kalk und Staunässe vertragen sie nicht.

Auch unter den Hartriegeln gibt es Stauden

Einige wenige Arten wachsen nicht als Gehölze, sondern als Stauden. Der bekannteste ist der Teppichhartriegel (Cornus canadensis). Er bedeckt den Boden im tiefen Schatten und schließt die Fläche vollständig. Sein Laub ist tief gefurcht, färbt sich im Herbst orangerot und bleibt auch über den Winter stehen. "Im Arboretum haben wir den Teppichhartriegel mit Rhododendron kombiniert", berichtet Ehsen von seiner Arbeit. Nicht nur optisch passen die Pflanzen gut zusammen, sie haben auch die gleichen Ansprüche an den Boden. Beide bevorzugen einen lockeren Humusboden mit einem schwach-sauren pH-Wert. Im Juni schmücken grüne Blüten mit einem Kranz aus meist vier weißen, großen Hochblättern die Laubdecke.

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