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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Beliebter Exot Zitronenbaum im Kübel: Ab wann trägt er Früchte?
Er bringt ein wenig Mittelmeer-Flair auf Terrasse oder Balkon: der Zitronenbaum. Im Kübel lässt er sich relativ leicht kultivieren. Dennoch stellt der Exot einige Ansprüche, vor allem wenn Sie Zitronen ernten möchten.
Wer sich ein Zitrusbäumchen im Pflanzencenter gekauft hat, sollte wissen, dass der Citrus limon, so der lateinische Name, eigentlich in wärmeren Gegenden zuhause ist. Es stammt ursprünglich aus Asien, wird aber in Europa schon länger als dekorative Schmuckpflanze gehalten – vor allem wegen seiner gelben Früchte.
Standort im Freien: sonnig und luftig
Der Zitronenbaum kommt ursprünglich aus südlichen Ländern, weshalb er es gerne sonnig, luftig und nicht allzu nass mag. Damit er gut gedeiht und im Frühling weiße und zart rosafarbene Blüten bildet, ist lehmige Erde ratsam. Im Gartenfachmarkt wird eigens Erde für Zitrusfrüchte angeboten. Alternativ kann auch gewöhnliche Blumenerde verwendet werden, die mit etwas Lehm vermengt wird.
Wann trägt ein Zitronenbaum Früchte?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, weil Standort, Alter und Pflege eine große Rolle spielen. Zudem gibt es einen Unterschied, ob der Zitronenbaum selbstgezogen ist – zum Beispiel aus einem Kern – oder ein sogenannter veredelter Zitronenbaum im Pflanzencenter gekauft wird.
Bei einem selbst gezogenen Zitronenbaum dauert es etwa acht bis zwölf Jahre, bis der Baum blüht beziehungsweise Zitronen trägt. Dagegen kann ein veredelter Zitronenbaum sofort blühen und nach mehreren Monaten erste Früchte tragen – die Sie auch essen können.
Was heißt veredeln?
Dabei wird ein Zweig des Zitronenbaums abgetrennt, der später die Krone bilden soll, und auf eine sogenannte Veredelungsunterlage gepfropft beziehungsweise gesetzt.
Zitronenbaum verliert Blätter
Hierzulande sind Zitronenbäume aber anfällig für Krankheiten. Wenn Ihr Baum im Sommer Blätter verliert, kann das ein Anzeichen für eine Erkrankung oder für eine falsche Pflege sein.
Gießen: So verhindern Sie Staunässe
Eine der häufigsten Ursachen für abgeworfenes Laub am Zitronenbaum ist Staunässe. Kontrollieren Sie, wie nass die Erde um den Baum ist. Ist sie sehr feucht, können die Wurzeln faulen. Auf Wurzelfäule reagieren Zitronenbäume, indem sie Blätter verlieren. Um das zu verhindern, mischen Sie zu etwa gleichen Teilen Kompost, Torf und Gartenerde: Diesen Mix nutzen Sie als Nährboden für den Baum. Kontrollieren Sie die Erde künftig, bevor Sie den Baum gießen. Nur wenn sie trocken ist, wird gegossen.
Schädlinge bekämpfen: Hausmittel helfen
Manchmal werfen Zitronenbäume Blätter ab, weil sie von Parasiten oder Schädlingen befallen wurden. Häufig nisten sich in Zitronenbäumen
- Spinnmilben
- Blattläuse oder
- Schildläuse ein.
Spinnmilben erkennen Sie an Fädchen am Baum. Blattläuse sind dagegen eher unauffällig. Die ungeflügelten erwachsenen Tiere sind dunkelbraun bis dunkel-violettstichig. Sind die verbliebenen Blätter klebrig, so ist die Pflanze von Schildläusen befallen.
Alle Parasiten lassen sich mit einem Insektizid bekämpfen – das jedoch den Zitronenbaum und die Umwelt belastet. Behandeln Sie das Bäumchen daher zuerst mit einfachen Hausmitteln.
Mit Wasser abspülen
Versuchen Sie die Schädlinge mit Wasser abzuspülen, zum Beispiel mit dem Strahl eines Wasserschlauchs oder der Gießkanne. Bedecken Sie vorher die Kübelerde mit Folie, damit die Tiere nicht in die Erde gelangen können. Funktioniert einfaches Abspülen nicht, nehmen Sie einen Lappen oder Schwamm zu Hilfe. Der Vorgang sollte mehrmals wiederholt werden.
Mit Seifenlauge bearbeiten
Mischen Sie einen Teelöffel Kernseife mit einem Liter Wasser und sprühen Sie Blätter und Stiele mit der Lauge ein. Nachdem diese einwirken konnte – am besten über Nacht – spülen Sie das Wasser-Seife-Gemisch am nächsten Tag wieder ab. Auch bei diesem Hausmittel sollte der Untergrund vorher abgedeckt werden.
Mit Rapsöl besprühen
Mischen Sie eine Lösung aus 30 Prozent Rapsöl und 70 Prozent Wasser und besprühen Sie damit den Zitronenbaum. Im Gegensatz zur Seifenlauge wird das Gemisch nicht abgespült, sondern verbleibt auf Blättern und Stielen. Dennoch sollten Sie auch hier wieder die Kübelerde abdecken, sodass kein Öl hineingelangt.
Unser Tipp
Der Marienkäfer hat einen großen Appetit auf Blattläuse. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) frisst er zwischen 100 bis 150 pflanzensaugende Blattläuse – und das täglich. So locken Sie den Nützling an. Ameisen sind wiederum die natürlichen Feinde von Spinnmilben. Setzen Sie einfach ein paar Krabbler auf die Zitronenblätter und versuchen Sie, die Milben damit zu vertreiben.
Düngen: Eher wenig als zu viel
Wenn der Zitronenbaum seine Blätter verliert, kann das auch an einer Überdüngung liegen. Geben Sie deshalb in den nächsten Wochen keinen Dünger in die Erde. Sorgen Sie stattdessen für einen leicht säuerlichen Nährboden. Der pH-Wert, auch Säurewert genannt, sollte bei etwa sieben liegen.
Unser Tipp
Testen Sie den pH-Wert mit speziell hierfür entwickeltem Indikatorpapier aus der Apotheke.
Wenn Sie einen Nährboden speziell für Zitronenbäume kaufen, liegt der pH-Wert automatisch im Rahmen. Möchten Sie dennoch unbedingt düngen, empfiehlt sich, der Pflanze im Abstand von 14 Tagen mineralischen Flüssigdünger hinzuzufügen.
Zitronenbaum richtig überwintern
Da der Zitronenbaum nicht winterhart ist, muss er im Herbst nach drinnen geholt werden – noch bevor die Außentemperatur auf unter 10 Grad sinkt. Dann sollten Sie ihn in einem nur mäßig belichteten, eher kühlen, aber frostfreien Raum überwintern. Nur so kommt der Stoffwechsel der Pflanze zur Ruhe. Sie benötigt in den Herbst- und Wintermonaten kaum Wasser. Düngen sollten Sie sie auch nicht.
Info
Bei einer Überwinterung in wärmeren Räumen mit höheren Temperaturen brauchen die immergrünen Pflanzen mehr Licht.
Zitronenbäume sind sensibel und reagieren im Winter stark auf Temperaturschwankungen, zum Beispiel indem sie ihre Blätter abwerfen. Versuchen Sie, in der kalten Jahreszeit eine gleichmäßig niedrige oder etwas höhere Temperatur zu halten, damit der Baum keine weiteren Blätter verliert.
Zitronenbaum schneiden
Vor dem Umzug in das Winterquartier sollten Sie den Zitronenbaum zurückschneiden. So werden einerseits weniger Schädlinge eingeschleppt, andererseits werden die Triebe nicht zu lang. Und: Ein Astbruch wird vermieden, wenn die Früchte groß werden.
Pflege-Steckbrief
Zitronenbaum (Citrus limon) | |
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Standort | sonnig, luftig, geschützt |
Boden | Spezialerde für Zitrusfrüchte oder mit Lehm vermengte Blumenerde |
Blüte | nach 8 bis 12 Jahren (selbstgezogen), sofort (veredelt) |
Gießen | mäßig, keine Staunässe |
Schädlinge | Spinnmilben, Blattläuse, Schildläuse |
Düngen | eher wenig als zu viel |
Überwintern | mäßig belichtet, kühl, frostfrei |
Schneiden | vor dem Umzug ins Winterquartier |
- Eigene Recherche
- Gartentipps: "Zitronenbaum-Schädlinge"
- Gartenlexikon: "Ab wann trägt ein Zitronenbaum Früchte?"